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Die Vampir-Brüder

Die Vampir-Brüder

Titel: Die Vampir-Brüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mannes nicht gepasst. Sie trug ein einfaches Kleid aus grauem Stoff, das bis zu den Waden reichte. Ihre Füße waren nackt, und beim nächsten Schritt tappten sie auf das Holz der Stufe.
    Genau in diesem Moment verließ Evelyn Dolan das Zimmer. Sie hatte bisher angstvoll gewartet. Jetzt tauchte sie auf der Schwelle auf und brauchte zwei, drei Sekunden, um die Lage zu erfassen.
    Sie riss den Mund auf. Sie sah die schreckliche Frauengestalt mit den spitzen Zähnen, und plötzlich zerriss etwas in ihr.
    »Neiinn!«, schrie sie. »Neinn...!« Anstatt nach vorn zu laufen, blieb sie stehen. Sie schüttelte sich. Sie schrie, sie heulte immer noch das eine Wort. Vielleicht dachte sie auch an ihren verstorbenen Mann, der einer solchen Gestalt zum Opfer gefallen war.
    »Hau doch ab!«, brüllte Sheila.
    Sie tat es nicht. Wie vor den Kopf geschlagen blieb sie stehen, als hätte sie der Anblick zu Eis werden lassen.
    Sheila Conolly musste etwas tun. Sie konnte nicht warten, bis die andere Seite die Initiative übernommen hatte, die für beide Frauen so grausam enden würde.
    Sie war immer dagegen gewesen, sich mit den Mächten der Finsternis anzulegen oder diesen Kampf auch nur zu suchen. Doch wenn es darauf ankam, war Sheila da. In solchen Situationen sprang sie über ihren eigenen Schatten. Wie auch jetzt.
    »Du musst weg, verdammt!«, schrie sie Evelyn an und beließ es nicht dabei. Sie fasste mit beiden Händen zu, erwischte Evelyns Kleidung und zerrte sie zu sich heran, wuchtete sie dann an sich vorbei, sodass die Frau in Richtung Haustür taumelte und Sheila ihr noch »Renn weiter!« zurief.
    Was Evelyn draußen erwartete, wusste Sheila auch nicht. Aber es konnte kaum schlimmer sein als hier.
    Sie drehte sich.
    Sekunden nur war sie abgelenkt. Während Sheila durch die offene Tür nach draußen in die Dunkelheit rannte, hatte die Blutsaugerin die letzte Chance genutzt.
    Sie hätte schon früher handeln können, doch erst jetzt warf sie sich nach vorn.
    Sheila konnte ihr nicht mehr ausweichen. Plötzlich prallte die Gestalt gegen sie. Der Druck trieb sie nach hinten bis gegen die Wand. Sheila stieß sich den Kopf, aber das ignorierte sie. Ihr war klar, dass die Untote übermenschliche Kräfte besaß. Sie würde mit aller Macht versuchen, die Zähne in Sheila’s Hals zu schlagen, das alles stand vor ihr wie in einem Buch.
    Weit hatte Lorna ihren Mund aufgerissen.
    Sheila rammte den Kopf vor.
    Ihre Stirn krachte in das Gesicht der Unperson. Es war ein Treffer, der auch die Nase erwischte und sie deformierte, aber die Blutsaugerin nicht fertigmachte.
    Sie brüllte Sheila an und setzte auch ihre Fäuste ein. Sheila wurde in der Körpermitte getroffen. Sie schnappte nach Luft. Plötzlich wurde ihr schwarz vor Augen.
    Es wäre für Sheila absolut tödlich gewesen, wenn sie zusammengebrochen wäre, und dieses Wissen gab ihr die Kraft zur Gegenwehr. Sie riss ein Knie hoch, traf etwas Weiches. Der Druck des anderen Körpers wurde von ihr genommen, und dann hörte sie ein Poltern, als die Blutsaugerin nach hinten fiel und auf die Treppe krachte.
    Sheila hatte Luft. Sie bekam auch wieder Luft, obwohl jedes Einatmen schmerzte. Außerdem hatte sie gelernt, nicht so leicht aufzugeben. Sheila konnte zu einer wahren Tigerin werden, das hatte sie in der Vergangenheit schon oft genug bewiesen.
    Sheila’s Stoß hatte Lorna bis zur Treppe zurückgeschleudert. Dort war sie über die erste Stufe nach hinten gefallen. Ihre Bewegungen waren noch nicht so glatt und sicher wie die eines Menschen. Es dauerte, bis sie sich an ihren neuen Zustand gewöhnt hatte. Auch ihr Gesicht sah nicht mehr so aus wie sonst. Die deformierte Nase sah jetzt aus wie ein dicker Klumpen, aus dem kein Blut gedrungen war.
    Sie kam wieder hoch. Mit dem linken Arm stemmte sie sich auf der Treppenkante ab. Sheila suchte verzweifelt nach einer Waffe, mit der sie die Untote aufhalten konnte. Jetzt fehlte ihr Bill’s Pistole, und John Sinclair ließ sich auch nicht blicken. Aus dieser Lage musste sie sich allein befreien.
    Lorna schnappte nach ihrem Bein.
    Sheila war schneller und trat zu. Sie traf die Hand, dann holte sie noch einmal aus und erwischte das Gesicht und den Hals. Lorna kippte wieder zurück, doch sie war alles andere als erledigt. Sie würde weitermachen, um an das Blut des Menschen zu gelangen.
    Sheila erkannte jetzt, dass sie sich auf keinen langen Kampf einlassen konnte. Sie war ohne Waffe. Deshalb blieb ihr eigentlich nur eines übrig, auch wenn sie sich vom

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