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Die Vampire

Titel: Die Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Newman
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Vajda, die königliche Verlobte. Ihr Eifersucht zu unterstellen, wäre zu kurz gegriffen, denn Tom wusste, dass sie nicht einmal daran zu denken wagte, als Gemahlin für il principe zu dienen. Zwar hatte sie die Organisation des Haushalts übernommen, aber sie war eindeutig keine von Draculas Schlampen. Die kannte Tom, es waren geistlose tote Weiber in Leichengewändern, eine gottverdammte Plage für jeden warmblütigen Mann in Reichweite.

    Manchmal dachte Tom, dass Penelope die ganze Welt hasste, aber zu wohlerzogen war, um es zu zeigen.
    Sie hatte eine Geschichte, aber die war zu langweilig, um sich näher damit zu beschäftigen. Es war, als ob man gerade ins Kino kam, während die letzte Rolle eines komplizierten, aber nicht gerade fesselnden Melodramas lief. Das Beste, was man da tun konnte, war, gar nicht weiter darauf zu achten, ab und zu eine zustimmende oder amüsante Bemerkung abzugeben und die Toten ihre Angelegenheiten selbst klären zu lassen.
    »Sieh es einmal so, Penny. Du hast jetzt zwei freie Plätze mehr für die Trauung in der Kapelle. Da kannst du noch ein paar Leute von der ärmeren Verwandtschaft aufwerten.«
    Zu Penelopes Aufgaben zählte es, so viel von Draculas Brut wie möglich bei der Verlobung und der Hochzeit unterzubringen. Il principe hatte Jahrhunderte dem Laster gefrönt, hatte Geliebte und Untergebene verwandelt und sein Blutgeschlecht verbreitet, wie ein Hund Bäume markierte.
    »Du hast keine Vorstellung, wie abergläubisch diese ganzen mitteleuropäischen Barbaren sind«, sagte sie. »Die wollen ihre Hinterteile nicht auf den Stuhl eines wirklich Toten pflanzen. Manche zünden in der Walpurgisnacht dem Teufel immer noch schwarze Kerzen an.«
    Bis zur Hochzeit wollte Tom die Toten hinter sich gebracht haben. Die Zeremonie sollte in der Palastkapelle stattfinden, wahrscheinlich weil der Papst Dracula den Petersdom verweigerte. Otranto würde wimmeln von totem Fleisch.
    Die Türen des Kristallsaals flogen auf. Prinzessin Asa setzte sich in Szene.
    Sie trug Schuhe mit Fünfzehn-Zentimeter-Absätzen und einen schwarzen Bikini, kein ungewöhnliches Ensemble für sie. Bodenlange Schleier waren über ihren Kopf drapiert, gehalten von einem breiten schwarzen Schlapphut. Ihre taillenlangen Haare
waren buchstäblich rabenschwarz. Hinter den vielen grauen Schleierschichten glühten ihre Augen wie rote Neonlampen. Ihre Wangenknochen waren wie aus Eis geformt, ihre Unterlippe galt als die üppigste von Europa, und ihr Bauch war so straff wie das Fell einer Trommel.
    Sie führte zwei ponygroße Doggen an der Leine.
    »Signorina Churchward«, keifte sie. »Kann man Ihnen denn nicht die einfachste Aufgabe anvertrauen? Können Sie nicht einmal einen geschätzten Freund vom Flughafen abholen, ohne ihn an den Mob zu verlieren?«
    Penelope stand auf und täuschte Unbekümmertheit vor.
    »Sollen wir denn alle in unseren Särgen gefunden und vernichtet werden, wie es früher einmal war? Ihr Modernen wisst nichts mehr von den Verfolgungen. Warum wurden keine Sicherheitsvorkehrungen getroffen? Warum ließ man diese Gräueltat einfach zu?«
    Während sie das sagte, mit einer hohlen, giftigen Stimme, waberten die Schleier um sie herum wie Tentakel von Seeanemonen. Sie stolzierte durchs Zimmer. Ihre Pfennigabsätze kerbten den alten Teppich, die Schleier trieben hinter ihr wie wütende Schaumwogen, die schmalen weißen Schenkel durchschnitten die Luft.
    Penelope wusste es besser, als mit den Achseln zu zucken.
    »Il principe wird betrübt sein«, keifte Asa.
    Tom war nicht sicher, dass die Prinzessin ihrem Prinzen je begegnet war. Ihre künftige Beziehung war mehr Allianz als Ehe und sorgfältig vorverhandelt worden. Dennoch war sie anscheinend jederzeit in der Lage, für ihn zu sprechen. Es wäre interessant gewesen, einmal zu sehen, wie viel Autorität sie wirklich besaß.
    Einer der Hunde knurrte Tom an. Tiere mochten ihn nicht sonderlich, was ein Jammer war.
    Prinzessin Asa wirbelte zu ihm herum.

    Ihre Blicke sengten sich durch die Schleier. Ihre Augenlider kräuselten sich wie Lefzen. Sie ließ weiße Zähne blitzen.
    »Ich sollte ihn dir wegnehmen, deinen Gespielen«, sagte sie zu Penelope. »Zur Strafe.«
    Ihr totes Gesicht hing vor ihm, mit Augen wie Untertassen. Sie hatte eine Fahne. Grabeshauch.
    »Aber an dich wäre eine solche Behandlung verschwendet«, sagte die Prinzessin und wehte durchs Zimmer, tänzelte auf Penelope zu. »Du bist ein dummes, gefühlloses Weib. Du empfindest für nichts und

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