Die Vampirjaegerin - Till the End of Time
vorschlagen, Land und Leute zu verlassen. Mich willst du doch gar nicht töten!“, fasste Natzuya kurz zusammen.
„Ich weiß es, weil du, wie Sayura auch, diese gleiche Art von Fanatismus besitzt, was Gesetze und ihre Ausführung angeht. Du tötest mich nicht, weil du willst, dass ich werde wie du!“, erklärte Natzuya sachlich.
Verwirrt blickte Sayura zwischen beiden Vampiren hin und her, verweilte zum Schluss mit dem Blick jedoch bei diesem gefährlichen Vampir. Was geschah hier, und wieso war Natzuya derart gut informiert?
„Also sag ihr, wer du bist, sonst ist deine Glaubwürdigkeit schlichtweg im Eimer. Du hast gesehen, wie Sayura reagierte, als sie dich nicht mehr für voll nahm. Sayura hat sich mit dir, einem Vampir, im Nahkampf angelegt!“ Natzuya lächelte.
„Na schön, warum auch nicht!“, lenkte der andere Vampir ein. „Ich bin Moe, ich war einst ein Mensch und wurde zu einem Vampir gemacht. Ich bin Natzuyas vampirischer Erzeuger!“, stellte er sich zunächst unvollständig vor.
Sayura sah nun zwischen Natzuya und Moe hin und her.
„Komm zum Kern der Sache!“, befahl Natzuya.
„Ich gehöre der gleichen Organisation an wie auch du. Ziel ist es, Vampirjäger auszubilden, die ebenfalls Vampire sind, damit wir eine realistische Chance gegen die Vampire haben. Vampire leben ewig, Jäger nicht. Die Organisation ist es leid, ständig neue Jäger auszubilden, also erdachte man sich die Erschaffung eigener vampirischer und damit unsterblicher Jäger!“, erklärte er.
Sayuras Kopf schnellte schlagartig in seine Richtung. Vor Verblüffung und Erstaunen gingen ihr beinahe die Augen über.
„Was? Du lügst!“, brachte sie nur stotternd heraus.
„Nein, wieso sollte ich das tun? Ich bin Moe Tomson, Registrierungsnummer 897“, bewies er seine Zugehörigkeit zur Organisation der Vampirjäger. Sayura wurde übel.
Moe fuhr fort: „Wir wollten dich wie Natzuya zu einem Vampir machen, denn du bist eine der besten Vampirjägerinnen überhaupt. Wir wollten, dass du noch mehr Wut auf Vampire bekommst, als du sie ohnehin schon in dir trägst. Daher sollte Natzuya dich zu einem Vampir machen. Auch er sollte übrigens ein Jäger werden. Wir hätten dich und deine Wut erneut aufgefangen und dich gelehrt, mit deinen neuen vampirischen Fähigkeiten umzugehen, und zu einer noch besseren Jägerin gemacht, als du es bis zu dem Zeitpunkt deiner Gefangenschaft warst.“
„Was bedeutet ‚erneut auffangen‘?“, fragte Sayura, denn so richtig verstand sie das nicht.
„Na ja, du hattest die besten Anlagen. Deine Vorfahren waren ähnlich wie die von Natzuya Vampirjäger. Wir mussten es nur so aussehen lassen, als seien Vampire schuld an dem Tod deiner Eltern, und schon gehörtest du zu uns!“, erklärte er.
Seine Stimme war sehr monoton.
„Aussehen lassen?“, wiederholte Sayura schwach. Sie ahnte in den Tiefen ihres Seins, was er erzählen würde. Natzuya spürte ihr Unbehagen, er verstärkte den Druck seiner Hände, als wollte er ihr stummen Beistand spenden.
„Ja, es waren zwar Vampire, aber sie kamen aus unseren eigenen Reihen. So wie du trägt auch Natzuya die Gene vergangener Vampirjäger in sich. Im Gefängnis wollten wir ihn so mürbe machen, dass es uns ein Leichtes sein würde, ihn zu beeinflussen, um für uns zu arbeiten. Auch er sollte genug Wut auf Vampire haben, da er durch einen vermeintlichen Vampir selbst zu einem wurde, sodass er sie nur noch würde töten wollen! Einfache Manipulation eben. Deine Eltern waren Mittel zum Zweck, mehr nicht. Sie mussten sterben, damit du als Jägerin erwachen konntest.“ Moe lachte hysterisch.
„Mein Gott …!“, flüsterte Sayura.
„Tja, leider scheiterte der Plan, und ihr musstet euch gegenseitig helfen. Natzuya ist ein starker Vampir geworden. Es gefällt uns, wie er sich entwickelt, aber wir bedauern, dass er es für die falsche Seite tut. Ich bot ihm bereits an, unserer Organisation beizutreten, dann stünde auch eurer Liaison nichts im Wege, aber er will es nicht. Er begründete es damit, dass er nicht so rach- und hasssüchtig sein wolle wie du in deiner engstirnigen Welt! Und du, Mädchen, musstest dich auch noch in ihn verlieben, deine Ansichten gerieten ins Wanken, du bist für uns verloren“, erklärte Moe. Das letzte Wort in dieser Angelegenheit war für ihn lange noch nicht gesprochen.
„Wieso erzählst du das alles?“
„Wieso nicht? Natzuya weiß es, und du selbst bist seit Wochen von der Bildfläche verschwunden. Einer musste
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