Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Vampirjaegerin - Till the End of Time

Die Vampirjaegerin - Till the End of Time

Titel: Die Vampirjaegerin - Till the End of Time Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Hellwich
Vom Netzwerk:
und jeden Kontakt zu Natzuya abbrichst, dann darfst du leben …!“, begann er die Bedingungen für ihre Lebensverlängerung aufzuzählen.
    „Ihr seid verdammt gut informiert. Seit wann kennen wir die Namen der Vampire?“, fragte sie ihn überrascht. Jeder andere würde in einer Situation, wie Sayura sie gerade erlebte, sicher panisch oder betäubt sein, aber sie hatte schon zu viele ähnlich gefährliche Momente mit Vampiren erlebt, in denen es um ihr Leben ging. Daher wusste sie, dass es sich in jedem Fall lohnte, nicht den Kopf zu verlieren.
    Der Mann, der seine Waffe auf sie gerichtet hatte, sah sie verunsichert an. Sie erwiderte seinen Blick. Nervös vermied er es jetzt, sie weiter anzusehen.
    „Hör mir gefälligst zu, Schlampe, es geht hier um dein Leben!“, schrie er sie beinah an. Dann fing er sich wieder in seinem Tonfall.
    „Also verlasse das Land und fang ein neues Leben an! Du bekommst eine neue Identität und eine neue Chance. Für mich aber wirst du immer eine Verräterin bleiben!“
    Wieder suchte sie den Augenkontakt.
    „Du bist kein Vampirjäger!“, stellte sie dann fest. „Du bist ein Vampir!“

    Die Straßen waren menschenleer, obwohl es noch recht früh am Abend war. Was würde der Vampir, der sich als Vampirjäger ausgab, wohl als Nächstes tun? Immerhin hatte sie ihn enttarnt. Sayura versuchte zu verstehen, wieso ein Vampir das tat. Was war das für eine arge Hinterlist? Sie ermahnte sich selbst, sie sollte sich wirklich etwas mehr konzentrieren.
    „Ich bin Jäger!“, antwortet der Mann mit der Skimaske überzeugt.
    Trotzdem konnte er Sayura nichts vormachen. In all den Jahren erkannte sie an jeder noch so kleinen körperlichen Abweichung, bei wem es sich um einen Menschen und bei wem es sich um einen Vampir handelte. Vampire waren blass, ihre Adern durch die bleiche Haut sichtbar. An diesem Zustand der Haut änderte sich auch nichts, wenn sie Blut getrunken hatten. Ihre Reißzähne waren nicht die ganze Zeit in dieser verlängerten Form, wie es aus Film und Fernsehen bekannt war. Ein Vampir konnte sie bei Bedarf wachsen lassen. Sie waren lediglich seine Werkzeuge, wenn es darum ging, seinem Opfer das Blut auszusaugen. Vampire setzten ihre spitzen Eckzähne auch wegen der Signalwirkung ein; sei es, um sexuelles Interesse zu bekunden, oder sei es, einem Feind zu signalisieren, dass er besser das Weite suchen sollte.
    Ähnlich war es mit den Augen: Die Farbe ihrer Iris war gleich der eines Menschen. War der Vampir jedoch auf der Jagd nach Blut oder in sonst einer ähnlichen Situation, wie zuvor beschrieben, änderte sich seine Augenfarbe in ein tiefes Schwarz.
    Sayura hatte in Kämpfen und Beobachtungen sehr viel über die Vampire gelernt. Anders, als in manchen Filmen oder Büchern beschrieben, konnten Vampire sich bezüglich ihres äußeren Erscheinungsbildes jedoch nicht mehr großartig verändern. Haut und Nägel wuchsen nicht nach. Klemmte sich ein Vampir beispielsweise den Fingernagel ein, fiel dieser aus und wurde nicht durch einen neuen ersetzt. Genauso verhielt es sich mit den Haaren. Abschneiden war möglich, bis hin zur Glatze. Nachwachsen würden die Haare jedoch nicht. Eine Typveränderung bei einem Vampir sollte von diesem also sehr gut durchdacht sein, denn er hatte sie immerhin für alle Zeit.
    Das Blut eines Menschen war für den Vampir eine Art Elixier. Zunächst einmal bereitete ihm die Verführung des Menschen zum willigen Opfer einen enormen Spaß, ebenso das Aussaugen des Blutes selbst. Das menschliche Blut in dem toten Körper des Vampirs machte ihn erst lebensfähig, setzte Motorik und Verstand in Gang. Zu körperlichen Beeinträch­tigungen kam es nicht. Vampire benötigten keine feste Nahrung mehr, zumal der tote Körper die Nahrung unverdaut wieder ausscheiden würde.
    All die kleinen Dinge verrieten einen Vampir, all die kleinen Dinge hatte Sayura im Lauf der Zeit zu deuten gelernt, so auch bei dem Mann, bei dem Vampir, ihr gegenüber. Seine Augen waren schwarze Knöpfe geworden. Seine Haut um die Augen he­rum, die nicht durch die schwarze Skimaske bedeckt war, wurde durch die Farbe des Stoffes erst recht in ihrer Blässe betont.
    Plötzlich festigte sich ihre Körperhaltung, obwohl sie verletzt auf dem Boden saß. Sie sah ihn selbstsicher an.
    „Wer von uns ist hier ein Verräter? Du bist ein Vampir und gibst dich als Jäger aus, du bist erbärmlich! Glaubst du, von dir lasse ich mir irgendetwas sagen? Was soll das, wer hat dich geschickt? Was bildest du

Weitere Kostenlose Bücher