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Die Vampirjaegerin

Die Vampirjaegerin

Titel: Die Vampirjaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Atwater-Rhodes
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was er später noch tun sollte, nur ein Klaps war.
    Er ließ den Jungen los, fasste Catherine am Arm, als sie versuchte, ihn zu schlagen, und strich mit den Fingern über ihre Wange. Sie zuckte vor seiner Berührung zurück. »Catherine ...«, begann er, doch bevor er weitersprechen konnte, holte sie aus und schlug ihn mit aller Kraft, die ihr Angst, Hass und Zorn verliehen, in die Kehle.
    Er fluchte und ließ sie los und sie rannte davon. Kaum hatte sie die Auffahrt erreicht, hatte er sie eingeholt und warf sie zu Boden. Ihre Handflächen und Knie wurden aufgeschürft, als sie nur wenige Schritte neben der Leiche ihres Vaters auf dem Pflaster aufschlug. Wo war Tommy? War er entkommen oder ...?
    »Catherine!« Mit einem schmerzhaften Griff um ihr Handgelenk zog er sie auf die Füße. »Schlag mich nie wieder!« Wieder schlug er sie. In dem Augenblick, in dem sie in die Dunkelheit glitt, schmeckte sie noch das Blut in ihrem Mund.

    Turquoise wachte schweißgebadet auf. Sie lag in einem Bett in einem fremden Zimmer. Der Traum hatte einen bitteren Geschmack in ihrem Mund hinterlassen und ihren Puls hochschnellen lassen.
    Sie setzte sich schnell auf und wurde gleich mehrfach mit Schmerzen dafür gestraft. Durch das Fenster neben ihr strömte helles Sonnenlicht ins Zimmer. Sie schloss die Vorhänge, wodurch das Pochen in ihrem Kopf etwas nachließ, und verbannte die düstere Geschichte aus ihren Gedanken.
    Langsam kehrten die Erinnerungen an die jüngst vergangenen Ereignisse zurück.
    Nathaniel hatte Eric und sie abgeholt und hierhergebracht. Die Stadt, durch die sie gefahren waren, sah genauso bekannt und gleichzeitig fremd aus wie alle Kleinstädte; außerdem hatte sie nicht viel davon gesehen, bevor sie einschlief.
    Turquoise stand auf und zwang sich, sich zu strecken. Dann ging sie zu Erics Zimmer hinüber, wobei sie bei jedem Schritt zusammenfuhr. Ein Blick an der nur angelehnten Tür vorbei zeigte ihr, dass Eric immer noch schlief. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass er in Sicherheit war, duschte sie heiß und zog saubere Sachen an.
    »Gehört das dir?«, hatte sie Nathaniel gefragt, als er ihr die Hausschlüssel gab.
    Er hatte genickt. »Ich war allerdings eine ganze Weile schon nicht mehr hier. Im Moment gehört es diesem Mädchen hier«, hatte er hinzugefügt und ihr eine lederne Brieftasche zugeworfen. Darin hatte sie einen Führerschein mit ihrem Bild, eine Kreditkarte, eine Bankkarte, einen Bibliotheksausweis und drei Zwanzig-Dollar-Noten gefunden.
    »Da du von hier aus nicht an dein Konto kommst, ohne dich zu verraten, habe ich mir gedacht, dass du eine neue Identität und Zugang zu etwas Bargeld brauchen könntest«, hatte Nathaniel erklärt. »Außerdem habe ich mir erlaubt, ein paar deiner Sachen aus deinem Bruja-Haus mitzunehmen. Sie sind in einer Tasche im Schlafzimmerschrank.«
    Da hatte ihr noch nicht alles wehgetan. Während sie schlief, waren die Muskeln, die sie am Tag zuvor so überanstrengt hatte, steif geworden.
    Das kleine einstöckige Haus hatte zwei Schlafzimmer, ein Bad, eine Küche und eine umlaufende Veranda. Es war sauber, doch irgendwie leer, trotz ihrer Anwesenheit.
    Die Küche hatte einen hellblauen Linoleumfußboden, dunkelblaue Arbeitsflächen und Kiefernschränke. Der Kühlschrank war völlig leer und warm, Turquoise musste erst den Stecker suchen und ihn anstellen. Die Herdplatten sahen unbenutzt aus und die Schränke waren ebenfalls leer. Es gab keine Töpfe oder Pfannen, kein Besteck, keine Papiertücher oder Plastiktüten, keinen Toaster und keinen Dosenöffner – das Haus eines Vampirs. Nathaniel musste hier schließlich nicht essen.
    Dafür gab es ein Telefon und ein Telefonbuch. Pizza zum Frühstück klang gut.
    Doch zuerst musste sie Nathaniel anrufen und herausfinden, was zum Teufel vor sich ging. Sie kannte seine Nummer auswendig, und erst nach drei Freizeichen fiel ihr ein, dass es Vormittag war und Nathaniel wahrscheinlich schlief.
    Ein Anrufbeantworter sprang an und eine mechanische Stimme informierte sie:
    »Zurzeit ist niemand erreichbar. Bitte hinterlassen Sie eine Nachricht nach dem Signalton.«
    »Nathaniel, ich muss mit dir sprechen. Ruf mich an, sobald du kannst!« Sie zögerte etwas, bevor sie hinzufügte: »Danke.« Dann legte sie auf.
    Nathaniel mochte keine Dankesbezeugungen. Er versicherte seinen Kunden stets, dass er alles nur für seinen eigenen Profit tat, nicht für ihr Wohlergehen, und dass Dankbarkeit daher fehl am Platze war. Bis heute hatte

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