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Die Vampirjaegerin

Die Vampirjaegerin

Titel: Die Vampirjaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Atwater-Rhodes
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– diese Schlacht.« Sie schrie fast. »Er hat meinen Vater und meinen zehnjährigen Bruder vor meinen Augen umgebracht, und ich konnte nichts tun, um sie zu retten. Ich konnte mich nicht gegen ihn wehren. Ich konnte gar nichts tun! Ich habe ein Jahr in seinem Haus verbracht, als Schoßtier, und konnte nichts dagegen tun. Cathy ist dort gestorben – ihre Unschuld, ihre Illusionen, ihre Träume ...«
    »Deine Träume«, unterbrach sie Eric. »Was bist du jetzt? Eine Jägerin, das weiß ich. Und sonst?«
    Die Frage ließ sie erstarren. Und sonst?
    Turquoise war ein hochrangiges Mitglied von Crimson und eine der beiden Anwärterinnen auf die Führungsposition. Sie hatte eine Menge Kontakte und Verbündete, aber hatte sie Freunde? Wenige, wenn überhaupt. Sie liebte die Jagd und war süchtig nach dem Adrenalinkick. Und sonst?
    Vermutlich hatte sie noch zehn oder fünfzehn Jahre vor sich. Obwohl Bruja-Mitglieder eine etwas höhere Lebenserwartung hatten, wurden die meisten Jäger nicht älter als Mitte dreißig. Das Alter machte sie langsam. Aber meist kam der Tod in der Maske des unvermeidlichen Fehlers. Unvorsichtigkeit. Menschliches Versagen.
    »Lass es, Eric!«, befahl sie oder versuchte es zumindest. Ihre Stimme war nicht fest genug für einen Befehl.
    »Was wollte Cathy tun?«, fragte Eric ruhiger nach.
    »Ich sagte, lass es!«
    Cathy wollte Menschen helfen. Sie wollte Medizin studieren oder Lehrerin werden. Sie wollte mit Kindern arbeiten, daran erinnerte sich Turquoise. Sie hatte sich um alles gekümmert.
    Und alles konnte sie verletzen.
    Manche Menschen verbrauchen Dinge – Menschen, Objekte. Sie zerstören. Doch du bist ein Erzeuger, ein Erbauer: ein Heiler, kein Verbraucher. Wieder und wieder erinnerte sie sich an die Worte, egal, wie falsch sie jetzt klangen.
    Jetzt war sie ein Killer, eine Söldnerin. Nichts weiter.

    Kapitel 18

    Im Haus erwartete sie Nathaniel. In Jeans, T-Shirt und Jeansjacke lag er auf dem Sofa und sah ebenso lässig wie elegant aus. Außerdem machte er einen entspannten Eindruck, so als gehörte ein sonnendurchflutetes Vorstadthaus zu seinem normalen Leben dazu.
    Wie eine Katze kam er mit einer geschmeidigen Bewegung auf die Füße. »Eric, schön zu sehen, dass du in Sicherheit bist. Milady Turquoise, Sie sehen aus, als sei er Ihnen auf die Nerven gegangen.«
    »Ein wenig«, gestand Turquoise und versuchte, das Stirnrunzeln zu verbergen.
    Eric sah von einem zum anderen und verkündete: »Ich räume mal das Zeug weg.«
    »Ich helfe dir ...«
    Er wehrte ihr Angebot ab. »Kein Problem.«
    »Dieser kleine Junge ist etwa hundert Jahre alt«, seufzte Turquoise.
    »Zu lange bei den Vampiren gewesen«, stimmte Nathaniel zu. »Aber er ist nicht schlechter dran als du.« Ihr kritischer Gesichtsausdruck veranlasste ihn hinzuzufügen: »Ich will dich nicht kritisieren. Es ist dein Leben.«
    Turquoise wollte nicht bei diesem Thema bleiben und begann, ihm Fragen zu stellen. »Habt ihr mich auf eine Selbstmordmission geschickt?«
    Nathaniel setzte sich wieder. »Was Jeshickah angeht, ja. Es gibt Vampire, die tausend Jahre älter sind als sie und sie liebend gerne vernichtet sähen. Doch sie hüten sich, sie selbst zu erstechen.«
    »Warum? Sie ist nicht so stark«, meinte Turquoise. »Ein Messer im Herzen würde sie töten. Unter wessen Schutz steht sie, vor dem sich die anderen Vampire fürchten?«
    »Jeshickahs Schwester ist ein Günstling von Siete.« Da Turquoise ihn nur verständnislos ansah, erklärte er: »Siete ist das Wesen, das unsere Rasse erschuf.
    Er ist uralt, und man sagt, er sei tatsächlich unsterblich. Wenn du Jeshickah tötest, wird ihre Schwester deinen Tod verlangen, und gegen Siete kannst du dich nicht wehren.« Er schüttelte den Kopf. »Als du mich gebeten hast, dich nach Midnight zu bringen, dachte ich, du wärst hinter Jaguar her. Hätte ich gewusst, wer dein Ziel ist, hätte ich dich davon abgehalten.«
    »Warum?«, fragte sie. »Ich habe noch nie gesehen, dass du dich um jemanden kümmerst, wenn man dich nicht dafür bezahlt. Warum jetzt?«
    »Vielleicht überrascht es dich ja«, entgegnete Nathaniel, und Turquoise erkannte plötzlich, dass sie ihn beleidigt hatte, »aber bevor man mich verändert hat, war ich zwanzig Jahre lang menschlich, und anders als einige von Jeshickahs Zöglingen hatte ich auch mal eine Seele. Ich betrachte dich als eine Freundin, Turquoise. Ist es so schockierend für dich, dass ich dich nicht tot sehen will?«
    Turquoise brachte kein Wort

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