Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Vampirjaegerin

Die Vampirjaegerin

Titel: Die Vampirjaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Atwater-Rhodes
Vom Netzwerk:
Turquoise ihm geglaubt. Doch zweimal, zuerst, als er sie von Daryl wegbrachte, und jetzt hier, hatte er ihr geholfen, ohne nach Bezahlung zu fragen.
    Turquoise schüttelte den Kopf. Entweder er rief an oder eben nicht. Bis dahin konnte sie sich häuslich einrichten und etwas essen.
    Nach kurzer Zeit kam Eric aus seinem Zimmer. Sein Magen knurrte ebenso laut wie ihrer und er hatte nichts gegen den Lieferservice einzuwenden.
    »Ich gehe nachher einkaufen«, erklärte sie, als sie später an ihren Käsepizzas kauten. »Wenn ich einen Lebensmittelladen finde.« Sie runzelte die Stirn. »Und einen Laden, in dem ich ein paar Gabeln bekomme.« Einkaufen stand auf der Liste ihrer Lieblingsbeschäftigungen ganz unten. Ihrer Meinung nach war es Zeitverschwendung und tödlich langweilig.
    Eric nickte. »Ich habe ein Haushaltswarengeschäft in der Stadt gesehen. Wir sind daran vorbeigefahren. Ich könnte hinlaufen.«
    Natürlich! Turquoise hatte völlig vergessen, dass Eric das menschliche Bindeglied zwischen Jaguars Stadt und Midnight gewesen war. Er war jung und seine Sicherheit hing von anderen ab, doch er hatte in Midnight die Aufgaben eines Erwachsenen übernommen, und die Erfahrung blieb ihm, auch wenn er –
    zumindest vorläufig – weggegangen war. Wenn Jeshickah keine Bedrohung mehr darstellte, würde Eric wahrscheinlich nach Jaguars Midnight zurückkehren wollen.
    Sein Leben war dort.
    »Ich fahre dich«, bot ihm Turquoise an. »Ich möchte nicht, dass wir uns trennen.«
    Eric senkte den Blick, und sie sah, dass sie ihn gekränkt hatte. Er wollte nicht, dass sie ihn wie ein Kind behandelte.
    »Wir brauchen auch zu viel, als dass du es alleine tragen könntest«, erklärte sie ihm. Er sah nicht aus, als ob er ihr das abkaufte. Sie konnte sein Ego nicht beschwichtigen. Er dachte nicht wie ein Kind und er handelte auch nicht so, aber das hieß nicht, dass sie sich nicht für ihn verantwortlich fühlte.
    Erics Haushaltswarenladen war ein voller Erfolg. Schnell fanden sie alles, was sie brauchten, um die Küche benutzbar zu machen, und gingen dann weiter in einen Lebensmittelladen. Turquoise machte sich nichts aus Kochen – sie aß morgens Müsli und abends irgendetwas aus der Dose –, aber Eric bestand darauf, dass er kochte. Sie trödelte hinter ihm her, doch sie konnte nicht verhindern, dass sie misstrauisch die Gänge entlangblickte, als ob sie eine Bedrohung fürchtete.
    Ihr Blick blieb an einem Jungen etwa in ihrem Alter hängen, der ihr bekannt vorkam, ohne dass sie wusste, woher. Er streifte durch die Abteilung mit dem asiatischen Essen, und als sie vorbeiging, fiel sein Blick auf sie.
    Er schrak zusammen und wandte sich um. Turquoise nahm unwillkürlich eine Kampfhaltung ein, bevor sie sich daran erinnerte, dass dieser Junge ein Mensch war und dass sie sich in der Öffentlichkeit befanden.
    »Cathy?« Seine Stimme klang erstaunt und überrascht. »Ich habe dich ja nicht mehr gesehen seit ... ich glaube, seit ich zum College gegangen bin. Wie geht es dir?«
    Sie sah Eric hilflos an, doch auch er wusste keinen Rat. »Mir geht es gut«, antwortete sie unbestimmt. Wer war das bloß? Auf jeden Fall jemand, der sie aus der Zeit vor Daryl kannte. So viele Erinnerungen an diese Zeit waren verblasst, geradezu unnatürlich fern. »Wie geht es dir?«
    »Ganz gut«, antwortete er. Ihre Verlegenheit fiel ihm offensichtlich nicht auf.
    »Ich habe letztes Frühjahr meinen Abschluss gemacht. In Geschichte.« Lachend fügte er hinzu: »Was auch immer mir das bringen wird.«
    Geschichte ... Ja, sie erinnerte sich vage an einen Freund, der sich für Geschichte interessiert hatte. Jetzt wusste sie, wer dieser Junge war. Er war auf der Schule ein paar Klassen über ihr gewesen und sie war einige Male mit ihm ausgegangen. Aber sein Name wollte ihr partout nicht einfallen.
    An ihrem achtzehnten Geburtstag, als ihr Leben zur Hölle wurde, war er bereits auf dem College gewesen.
    »Wo bist du jetzt?«, fragte er.
    »Was?«
    Großartig, intelligente Konversation, Turquoise.
    »Als ich aufs College gegangen bin, wolltest du zur Smith-Schule wechseln«, erinnerte er sie fröhlich. »Bist du dahin gegangen?«
    Eine Antwort wurde ihr erspart, als er Eric bemerkte. »Ist das Tommy?«
    Turquoise schüttelte den Kopf und ihre Stimme klang ein wenig zu scharf, als sie sagte: »Nein.« Da sie die Verwirrung des Jungen sah, fügte sie hinzu: »Das ist das Kind von unseren Nachbarn. Ich mache den Babysitter.«
    »Cool«, fand er.
    Sie musste hier

Weitere Kostenlose Bücher