Die Vampirverschwoerung
Versicherungsvertreter ⦠Höhlenforscher â¦Â«
»Ich wette, der Job ist echt grottig«, witzelte Brendan.
»⦠Heimtierpfleger ⦠Fensterputzer ⦠Reinigungsfachkraft ⦠Fondsmakler â¦Â«
»Gibtâs keine Stellen, die was mit Design zu tun haben?« , unterbrach Lucy sie.
Camilla fuhr mit dem Finger die Spalte entlang. »Hier ist was«, sagte sie, »Dentaldesigner. Was das wohl ist?«
Nach ein paar weiteren Minuten musste Olivia ihren Freunden zustimmen, dass es keine offenen Stellen gab, die für Mr Vega infrage kamen.
»So viel zu Plan C«, sagte Lucy und seufzte, als es zum Ende der Mittagspause läutete.
»Zum Glück hat das Alphabet weitere Buchstaben.«
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Nach der Schule beugte sich Lucy nah an den Spiegel im Klo bei den Labors und trug vorsichtig Olivias glitzernden Lidschatten auf. Am Waschbecken nebenan verzog ihre Schwester das Gesicht und besprühte sich mit einer Dose Pale Beauty -SprühweiÃe.
Lucy trat von einem turnschuhbekleideten Fuà auf den anderen und drehte sich in Olivias ausgewaschener Jeans um sich selbst. Sie würden die ganze Nacht bis zum nächsten Morgen in der Rolle der anderen verbringen müssen, denn wenn Wicked zu Ende war, war es zu spät, um sich noch treffen und zurückverwandeln zu können.
»Das wird unser kniffligster Rollentausch bisher«, sagte Olivia, als sie nach Lucys dickem Kajal griff. »Wir müssen stundenlang unsere Eltern täuschen.«
Ich weià nicht, ob ich so lange einen auf munter machen kann, dachte Lucy. »Und was, wenn wir erwischt werden?«, fragte sie.
»Sieh es mal so«, sagte Olivia und blinzelte sich theatralisch mit ihren schwarz gemalten Augen im
Spiegel zu. »Wenn du einen Monat Hausarrest bekommst, kannst du das Haus nicht verlassen, um nach Europa zu fliegen.«
»Es gibt ein paar Dinge, die du wissen musst, wenn du Dad davon überzeugen willst, dass du ich bist«, sagte Lucy. Sie übte ein breites Lächeln im Spiegel, das ihre Zähne entblöÃte.
»Was denn?«, fragte Olivia.
»Dinge, die du vielleicht ⦠äh ⦠schwer verdaulich findest«, sagte Lucy. Sie beobachtete Olivias Spiegelbild, um zu sehen, wie sie reagieren würde, aber ihrer Schwester war offenbar nichts Ungewöhnliches an ihrer Wortwahl aufgefallen.
»Vertrau mir, nichts könnte schlimmer sein als fliegende Affen«, sagte Olivia. Sie spannte ihre Lippen an, um Lucys dunkelvioletten Lippenstift aufzutragen.
»Gut«, sagte Lucy. Sie drehte sich um und bedachte ihre Schwester mit ihrem besten Olivia-Lächeln. »Dann wirst du dich freuen zu hören, dass Marshmallow-Blutplättchen deine Lieblingsfrühstücksflocken sind.«
»Igitt, das ist ja widerlich!«, rief Olivia.
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Eine Stunde später gab Lucy ihr Bestes, um zur Eingangstür des zweistöckigen Hauses der Abbotts zu hüpfen. Sogar nach Olivias ausführlicher Einweisung in das Leben bei ihr zu Hause kam sie nicht umhin, ein wenig nervös zu sein.
Du kannst eine Fledermaus in einen Kaninchenbau stecken, aber früher oder später wird sie mit den Flügeln schlagen und sich verraten, dachte sie.
Dennoch wollte sie ihr Bestes tun. Das war es wert, um Wicked sehen und ihrer Schwester helfen zu können.
Lucy schwang ihren Pferdeschwanz herum, befeuchtete ihre rosafarbenen Lippen, lächelte so breit sie konnte und klingelte an der Tür. Gleich darauf ging die Tür auf und Olivias Mom, Audrey Abbott, die einen dunkelblauen Rock und eine Perlenkette trug, erschien.
»Hi, Mom!«, sagte Lucy.
»Hi, Olivia«, sagte Mrs Abbott. Sie reckte den Hals, um über Lucy hinweg auf die StraÃe zu gucken. »Ist alles in Ordnung?«
»Natürlich«, zwitscherte Lucy. »Warum?«
»Hattest du deinen Schlüssel nicht mit?«, fragte Mrs Abbott.
Ich habe an dem Haus, in dem ich angeblich wohne, geklingelt, dachte Lucy entsetzt. Da flattern schon meine Fledermausflügel: Wusch, wusch!
Lucy schlug sich mit der Hand vor die Stirn. »Ich muss ihn in meinem Zimmer vergessen haben«, sagte sie. »Entschuldige, Mom.«
»Schon gut, Liebes«, sagte Mrs Abbott. »Aber jetzt gehst du besser nach oben und ziehst dich um. Wir müssen in einer halben Stunde los.«
Glücklicherweise schaffte Lucy es bis ins Theater und auf ihren Platz, ohne noch etwas zu sagen, das sie
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