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Die verborgene Botschaft: Roman (German Edition)

Die verborgene Botschaft: Roman (German Edition)

Titel: Die verborgene Botschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steffanie Burow
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zog den Kopf noch tiefer in den Panzer.
    »Bruder Tuck hat den Russen gebissen, als er meine Taschen durchsuchte.«

    Etwas später lag Marion in ihrem Bett. Thomas beugte sich über sie und strich ihr über die Wange.
    »Versuch zu schlafen«, sagte er.
    »Ich bin so froh, dass du da bist! Und ich bin froh, dass es der echte Thomas ist, nicht der smarte Innenarchitekt von Böttcher & Partner. In den Anzügen hast du immer ein bisschen verkleidet ausgesehen.«
    Thomas knuffte sie gegen die Schulter. »Sie gehören nun mal dazu. Du solltest endlich deine Anzugallergie behandeln lassen.«
    »Niemals«, sagte Marion lächelnd. Sie betrachtete ihn. Sein Äußeres erinnerte sie jetzt wieder mehr an den unkonventionellen Mann, in den sie sich sieben Jahre zuvor verliebt hatte. Er hatte sich die Haare während des Reisejahres nicht geschnitten. Seine blonde Mähne hing ihm bis auf die Schultern und bildete einen starken Kontrast zu der Inselbräune. Mit seinem ausgeprägten Kinn, der geraden Nase und den hellbraunen Augen zog er auch ungebräunt auf jeder Party die Aufmerksamkeit auf sich. Dass er groß, breit und muskulös war, machte ihn noch attraktiver.
    Wie würden ihn die Partyhühner jetzt wohl finden? Mit der bunten Kleidung und mehreren Buddhaperlen-Armbändern an den Handgelenken sah er wie ein Hippie aus. Schlimmer: wie ein Möchtegern-Hippie.
    »Zehn Yuan für deine Gedanken«, sagte Thomas.
    »Es sind nur freundliche Gedanken.«
    »Das beruhigt mich. Und jetzt wünsche ich dir eine gute Nacht.«
    »Gute Nacht.«
    Marion zog die Decke enger um sich. Sie war sehr erschöpft. Dieser Alptraum musste bald ein Ende haben, sie würde nicht mehr lange durchhalten. Das Murmeln von Greg und Thomas drang leise durch die Tür. Die beiden wollten die Nacht über Wache halten.
    * * *
    Marion winkte den Amerikanern ein letztes Mal zu, dann verließen die beiden die Abfertigungshalle und waren außer Sicht.
    »Jenny und Greg sind wirklich sehr nett«, sagte Thomas. »Ich hoffe, sie kommen uns in Deutschland besuchen.« Er schulterte seinen Rucksack und schlenderte zur Passkontrolle. Marion folgte ihm. Thomas hatte sich in der Nacht entschieden, sie nicht alleinzulassen und ebenfalls nach Deutschland zurückzufliegen. Er hatte seinen ganzen Charme spielen lassen, um noch einen Platz in dem Flugzeug zu bekommen – mit beachtlichem Erfolg: Die junge Frau vom Reisebüro hatte ihm sogar zwei Anschlussflüge von Bangkok nach Amsterdam organisiert.
    Nachdem der Beamte ihnen die Pässe ausgehändigt hatte, gingen Marion und Thomas zur Sicherheitskontrolle, legten ihre Umhängetaschen auf das Band vor der Röntgenmaschine und traten nacheinander durch die Schleuse. Die Metallschnallen an Thomas’ Schuhen lösten den Alarm aus, und er musste einem Beamten zur genaueren Untersuchung in eine Kabine folgen. Marion ergriff ihr Handgepäck und wollte weitergehen, als einer der Sicherheitsbeamten sie aufhielt. Marion sank das Herz in die Hose: In ihrer Jackentasche schmuggelte sie Bruder Tuck. Glücklicherweise interessierte sich der Mann nur für ihre kleine Tasche.
    »Öffnen Sie Ihre Tasche«, befahl er.
    Marion zog den Reißverschluss auf und hielt ihm die Tasche entgegen.
    »Auspacken.«
    Sie stapelte den Inhalt vor ihm auf: Kekse, eine Wasserflasche, ein Wollschal, Portemonnaie, Sonnenbrille, den Ferrari und die Fernsteuerung. Der Mann zeigte auf die Fernsteuerung.
    »Was ist das?«
    »Eine Fernsteuerung«, antwortete Marion. Es war nicht klug gewesen, den Ferrari im Handgepäck mitzunehmen.
    »Aufmachen.«
    »Aufmachen?«
    »Ja. Schrauben Sie das Ding auf.«
    »Das ist keine Bombe. Soll ich es Ihnen zeigen?«
    Sie nahm das Spielzeugauto, stellte es auf den Boden und ließ es eine Runde fahren.
    Der Beamte war blass geworden. »Ich will sofort sehen, was in dem Ding ist«, schnauzte er und riss ihr die Fernsteuerung aus der Hand.
    »Ich habe keinen Schraubenzieher.«
    »Warten Sie hier.«
    Thomas trat neben Marion und musterte sie mit einem undeutbaren Blick.
    »Ist was?«, fragte sie provozierend.
    Er schüttelte den Kopf. »Mit dir wird es nie langweilig.«
    Es dauerte eine Ewigkeit, bis jemand einen Schraubenzieher brachte.
    Der Beamte untersuchte den Ferrari und die Fernsteuerung misstrauisch. Dann rief er zwei Kollegen und fragte sie um Rat. Die drei Männer schienen sich nicht einigen zu können, ob das Spielzeugauto gefährlich war, aber schließlich drückten sie es Marion in die Hand.
    »Sie können gehen.«
    »Darf ich den

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