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Die verborgene Grotte

Die verborgene Grotte

Titel: Die verborgene Grotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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niemand mehr von den sonderbaren Lichtern gesprochen, seit Miriam eingezogen war.
    Ein Stück entfernt bemerkte er plötzlich, wie eine Luftblase die Wasseroberfläche durchbrach. Dann noch eine. Wie eine Spur im Hafenbecken. Erst dachte er, dass der zweite Taucher vielleicht am Badesteg an Land gehen wollte, aber das war unmöglich, denn die Blasen führten direkt auf die senkrechte Felswand zu.
    »Siehst du die Blasen da?«, fragte Karl Sara.
    Sie hob den Kopf.
    »Sind sicher Muscheln«, sagte sie desinteressiert.
    »Nein, dafür sind sie viel zu groß und sie bewegen sich zu schnell. Das kann nur ein Taucher sein.«
    Als die Blasen die Klippe erreicht hatten, war die Oberfläche plötzlich wieder still.
    Jetzt war auch Sara auf den Steg geklettert und spähte in die Richtung, in die Karl wies. Aber es war nichts mehr zu sehen.
    »Was, wenn er sich den Kopf am Felsen angeschlagen hat?«, sagte Karl.
    Schnell sprang Sara ins Boot. Karl folgte ihr und zusammen ruderten sie zu der Stelle, wo die Blasen verschwunden waren. Noch immer war das Wasser dunkel und still.
    »Ich sehe nichts«, sagte sie. »Aber hier ist es auch ziemlich tief.«
    Sie startete den Motor und nahm Kurs in Richtung des Sprengboots.
    »Ist noch einer Ihrer Taucher im Wasser?«, rief sie, als sie nahe genug waren.
    Die Männer schüttelten die Köpfe. Und jetzt erkannte Karl auch den Mann in dem kleinen Boot. Doktor Ekwall.
    »Wir haben da drüben Blasen gesehen«, fuhr Sara fort. »An der Klippe.«
    »Verschwindet hier, Kinder«, sagte Doktor Ekwall. »Die Taucher sind oben. Stört sie nicht bei ihrer Arbeit.«
    Karl hatte nicht den Eindruck, dass hier gerade besonders hart gearbeitet wurde, eigentlich schienen die Männer viel eher auf etwas zu warten. Aber Sara gab Gas und sie drehten ab.
    »Verdächtig«, sagte Karl, als sie die Schwimmwesten in Schrott-Janssons Lager trugen. »Ich konnte direkt in ihre Kajüte gucken: Der zweite Taucher war eindeutig nicht da.«
    »Aber sie hatten doch die Bojen eingeholt«, sagte Sara. »Es ist lebensgefährlich, ohne Bojen zu tauchen   – man kann leicht von einem Boot überfahren werden.«
    Vor seinem inneren Auge sah Karl, wie ein rotierender Propeller einen Tauchanzug aufschlitzte. Er schauderte.
    »Vielleicht war das der Grund, warum sie uns loswerden wollten«, überlegte er. »Um den Taucher zu schützen. Aber wenn jemand im Hafen ohne Boje taucht, dann kann das nur bedeuten, dass   …«
    Sara nickte. Es konnte nur bedeuten, dass die Männer nicht wollten, dass jemand wusste, dass noch ein Taucher im Wasser war.
    »Aber er kann ja nicht einfach verschwinden«,sagte Karl. »Stell dir vor, er liegt wirklich bewusstlos auf dem Grund vor den Felsen.«
    »Das glaube ich nicht. Unterhalb der Klippe gibt es einige Grotten und Hohlräume im Fels. Das könnte die Sache erklären.«
    Nur, warum machten sie dann so ein Geheimnis daraus?, dachte Karl. Und welche Rolle spielte Doktor Ekwall dabei?

K apitel 9

    »Aber was zur Hölle   …?«, platzte Mama heraus, als Karl zu Hause erzählte, was sie beobachtet hatten. »Jemand hat im Hafen Sprengstoff deponiert? Heute? Die haben doch noch überhaupt keine Genehmigung!«
    Karl versuchte zu erklären, dass er ja gar nicht sicher war, ob die Taucher wirklich Dynamit in der Kiste mit nach unten genommen hatten.
    »Was denn sonst? Gummibärchen?«
    »He, Moment mal! Das ist doch nicht meine Schuld«, protestierte Karl. »Ich habe doch nur gesagt, was ich gesehen habe.«
    Mama sah plötzlich blass aus.
    »Die wollen sprengen, ohne den Beschluss abzuwarten!«
    Sie begann hektisch ihre Sachen zusammenzusuchen.
    »Ich muss versuchen, sie aufzuhalten.«
    »Mach jetzt keine Dummheiten, Louise«, sagte Großvater.
    »Ich bin nicht diejenige, die hier Dummheiten macht«, knurrte Mama. »Das erledigt schon Ekwall mit seinen Schoßhündchen. Aber dem werde ich ein Ende setzen!«
    Sie schleuderte noch ein paar Sachen in eine Tasche und eilte zur Tür. Großvater legte ihr die Hand auf die Schulter.
    »Sei vorsichtig. Mit Sprengungen ist nicht zu scherzen.«
    »Scherzen ist das Letzte, wonach mir zumute ist«, schnaubte Mama. »Aber irgendjemand muss diese Typen aufhalten. Eigentlich solltet ihr Krabbsjögrunder das machen, schließlich geht es hier um eure Umwelt. Aber wenn ihr einfach nur in Deckung geht   …«
    Sie zuckte die Schultern. Dann winkte sie Karl zu sich.
    »Ich habe keine Ahnung, wann ich zurück bin, das hängt davon ab, was wir unternehmen müssen, um diese

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