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Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Titel: Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Panov
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gezielten Schlag außer Gefecht. Metscheslaw sank wie ein Sack zu Boden. Jana, die eben noch reglos vor dem Spiegel gestanden hatte, packte im selben Moment mit beiden Armen die Königin und stieß sie mit viel Schwung in den Gang hinaus, wo sie gegen einen der verdutzten Wächter prallte und ihn zu Boden riss.
    »Weg hier!«, rief Cortes und stürmte mit Artjom im Schlepptau aus dem Raum.
    Dem zweiten Wächter, der noch auf den Beinen war, rammte er mehrfach sein Messer in den Leib und räumte ihn beiseite. Der Weg war nun frei. Mit ihrer blitzartigen Aktion hatten die Söldner die Luden überrumpelt. Cortes und Artjom rannten den Gang entlang. Das Stöhnen des verletzten Wächters und das Klatschen der Fußtritte, mit denen Jana dafür sorgte, dass die beiden entkommen konnten, verhallten bald in der Ferne. Artjom
hatte Mühe, mit Cortes Schritt zu halten. Sie bogen um eine Ecke und stürmten in die erstbeste offene Kammer.
    »Die Tür!«, zischte der Söldner.
    Artjom knallte die Tür zu und schob den schweren Riegel vor. Plötzlich hörte er hinter seinem Rücken Glas splittern und duckte sich instinktiv. Als er sich vorsichtig umdrehte, sah er, dass Cortes das Fenster ausgeschlagen hatte.
    »Wir müssen springen!«, verfügte der Söldner, erklomm das Fensterbrett und stürzte sich hinaus.
    Artjom verfluchte Cortes, als er selbst auf dem Fensterbrett stand und feststellte, dass er sich beileibe nicht im Erdgeschoss befand. Todesmutig sprang Artjom in die Finsternis hinab und dämpfte den Schwung des Aufpralls mit einer Rolle vorwärts.
    »Hierher!«, rief ihm Cortes zu.
    Artjom kletterte auf das Dach des Saabs, von dem der Söldner gerufen hatte. Der Wagen stand unter einem Baum, dessen obere Äste über eine hohe Steinmauer hingen. Ohne größere Schwierigkeiten gelangten die beiden auf die andere Seite der Mauer. Die Luden hatten wohl nicht damit gerechnet, dass es jemandem gelingen könnte, aus einem Gefängnis des Grünen Hofs auszubrechen. Das Hauptquartier des Herrscherhauses Lud befand sich auf einer ausgedehnten Lichtung des Waldes, der sich als schwarze Wand gegen den Nachthimmel abhob.
    »Sind wir hier etwa in der Pampa des Moskauer Gebiets ?«

    »Beeilung!«, mahnte Cortes und zeigte in Richtung Wald.
    »Warte!«, bat Artjom keuchend. »In der Dunkelheit werden sie uns ohnehin nicht finden.«
    »In welcher Dunkelheit?«, fragte der Söldner und zog Artjom am Ärmel hinter sich her.
    Artjom hatte die Luden unterschätzt. Als sie Alarm schlugen, beschränkten sie sich nicht auf banale Sirenen und die Rufe verschlafener Wachposten: Plötzlich gingen überall Scheinwerfer an, Leuchtraketen erhellten den Himmel und es näherte sich Hundegebell. Zum Glück hatten die Flüchtenden bereits den Waldrand erreicht, als es auf der Lichtung taghell wurde.
    »Wo sind wir, Cortes?«
    »Im Nationalpark Lossiny Ostrow.«
    »Gott sei Dank, wenigstens in Moskau.«
    Nachdem sie einige Minuten durch den Wald gelaufen waren, tauchte vor ihnen eine schmale asphaltierte Allee auf. Die Zivilisation!
    Cortes sah sich argwöhnisch um und erklomm einen flachen Hügel.
    »Glück gehabt! Wir fliehen durch die Kanalisation!«
    »Wozu denn? Wir können uns doch auch im Wald verstecken. «
    »Hier wimmelt es von Morjanen«, erklärte der Söldner, während er den Kanaldeckel zur Seite zerrte. »Wenn wir im Wald blieben, würden sie uns umbringen. Im Untergrund sind wir sicher vor ihnen.«
    »Wer sind denn diese Morjanen?«
    »Erkläre ich dir später.«

    Cortes verzichtete darauf, den Kanaldeckel wieder auf die Luke zu rücken, und es war auch gar nicht nötig, denn Morjanen hatten panische Angst vor dem Untergrund.
    Kurz nachdem die Flüchtenden in der Kanalisation verschwunden waren, erschien auf dem Hügel die Silhouette einer geschmeidigen Frauengestalt. Die wohlproportionierte Figur, sanft gewölbte Brüste und eine schmale Taille verliehen ihr ein attraktives Äußeres, nur die langen Krallen an den dreifingrigen Klauen und ein dornenbewehrter Reptilienschwanz wollten nicht so recht ins Bild passen.
    Die Morjane drehte den Kopf nach allen Richtungen, prüfte die Witterung im nächtlichen Wald und fauchte böse, als ihr klarwurde, dass die Beute entwischt war.
     
     
     
    Club Eidechse
Moskau, Ismailow-Park
Mittwoch, 28. Juli, 00:51 Uhr
     
     
    »Ich weiß wirklich nicht, wie das passieren konnte«, gestand de Geer und versuchte Santiagos vorwurfsvollem Blick auszuweichen. »Wir haben den Eingang immer im Auge behalten. Um

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