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Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Titel: Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Panov
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wurde! Seine Zeit ist vorbei! Die Weltherrschaft ist nicht mit Waffengewalt zu erringen! Die Herrscherhäuser
würden bis zum letzten Blutstropfen kämpfen, und dieser Krieg wäre der letzte!! Wenn wir untergehen, dann alle zusammen!! Vor vielen Jahren hat Wseslawa eine schwierige, aber die einzig richtige Entscheidung getroffen. Sie hat damit versucht, nicht nur ihre eigene, sondern auch eure Haut zu retten!«
    Die Frauen senkten die Köpfe.
    »Du bist schlau, Santiago«, keifte Jaroslawa. »Mag sein, dass du diese Närrinnen überzeugt hast.« Mit einer Kopfbewegung wies sie verächtlich auf die verstummten Priesterinnen. »Aber warten wir ab, was die Barone dazu sagen.«
    »Du bist unfassbar dumm, Jaroslawa«, erwiderte Santiago entnervt. »Bedauerlicherweise habe ich keine Zeit, mit den Baronen zu diskutieren.«
    Und noch ehe sich die Anwesenden versahen, schnellte der lange Arm des Kommissars blitzschnell nach vorn und ein schwarzes Naw’sches Stilett bohrte sich ins linke Auge der Priesterin. Jaroslawa taumelte, ein erstickter Todesschrei schallte durch den Saal und ihr Körper sackte in sich zusammen. Die schwarzen Klingen der Nawen saugten die Energie eines Magiers bis zum letzten Tropfen aus. Die Königin fasste Metscheslaw bei der Hand.
    »Ich habe wirklich alles versucht, sie zu überzeugen«, erklärte der Kommissar bedauernd, während er sein Stilett am Kleid der toten Jaroslawa abwischte. »Ich hoffe, Eure Majestät verzeihen mir mein etwas rüdes Vorgehen ?«
    »Unser Gast bedient sich in der Tat ziemlich radikaler Verhandlungsmethoden«, konstatierte Wseslawa unaufgeregt
und prüfte mit einem Seitenblick die Reaktion der Priesterinnen. »Doch ich habe nicht die Absicht, ihn diesbezüglich zu belangen. Und meine Untertanen auch nicht.«
    »Unsere Königin.« Die Frauen senkten zustimmend die Köpfe und bestätigten damit die Macht der Herrscherin des Grünen Hofs.
    »Dann ist ja alles gut.« Erleichtert lehnte sich Wseslawa auf ihrem Thron zurück. »Baron Metscheslaw, Ihr werdet Kommissar Santiago hinausbegleiten und mit ihm das weitere Vorgehen abstimmen. Der Grüne Hof unterstützt die anderen Herrscherhäuser in ihrem Bestreben, Schaden von der Verborgenen Stadt abzuwenden. Dies dient dem Wohle aller.«
    »Eure Majestät.« Der Naw entbot eine tiefe Verbeugung. »Erlaubt Ihr mir, Euch noch einige Fragen zu Lubomir zu stellen?«

KAPITEL VIERZEHN
    Im Labyrinth
Moskau, irgendwo unter der Erde
Mittwoch, 28. Juli, 01:31 Uhr
     
     
    Unter seinen Füßen ertönte ein entrüstetes Piepsen, und das Fellknäuel verschwand in der Dunkelheit. Eine Ratte. Artjom hatte bereits damit aufgehört, das Bein hochzuziehen, wenn er mit dem Fuß gegen einen der Nager stieß, doch immer noch zuckte er jedes Mal zusammen.
    »Müssen wir noch lange hier herumirren?«
    »Sobald wir da sind, sage ich es dir als Erstem«, spöttelte Cortes.
    Fiesling, dachte Artjom. Es war ihm ein Rätsel, wie sich der Söldner im stinkenden Labyrinth der Kanalisation orientieren konnte. Finstere, nur an wenigen Stellen von Lampen schwach beleuchtete Gänge; widerliche Gerüche; Ratten. Wäre Artjom allein gewesen, hätte er es keine zehn Minuten hier unten ausgehalten und wäre durch den nächstbesten Gully an die Oberfläche geklettert. Dass die halbe Stadt nach ihm suchte, wäre ihm dabei egal gewesen. Doch Cortes bahnte sich beharrlich seinen Weg durch die Kloake und trieb Artjom immer wieder zur Eile an.

    Wie der Söldner vorausgesagt hatte, machten weder die Morjanen noch die Luden Anstalten, ihnen in den Untergrund zu folgen. Trotzdem war Cortes zunächst im Laufschritt durch die Gänge gerannt, und Artjom war nichts anderes übriggeblieben, als ihm atemlos hinterherzuhetzen: Er stolperte, fluchte, erschrak jedes Mal zu Tode, wenn er wieder eine quiekende Ratte durch die Gegend kickte, und hatte bei jedem Schritt das Gefühl, dass es sein letzter sein könnte. Nach zwanzig Minuten wechselte Cortes in flottes Schritttempo – so flott allerdings, dass Artjom ihm kaum folgen konnte. Doch sein Vorschlag, ein wenig langsamer zu gehen, war dem Söldner nicht einmal eine Antwort wert. Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, blieb Cortes an einer trockenen, einigermaßen hellen Stelle stehen.
    »Hier machen wir Rast«, verkündete er.
    Erschöpft sank Artjom in die Hocke. Ihm schwindelte, seine Schläfen pochten und seine Lungen rangen um Sauerstoff. Die verpestete Luft der Kanalisation machte das Atmen zur Qual.
    »Du hast ja ein ganz

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