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Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Titel: Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Panov
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verfolgten sie ein Opfer ausdauernd und überzeugten sich davon, dass es alleine war, bevor sie sich darauf stürzten. So hatte ihr Herr es ihnen andressiert. Doch diesmal waren sie ausgehungert und folgten blind ihrem Instinkt.
    Gleich mehrere Ratten auf einmal fielen über die Beute her und schlugen die scharfen Zähne in ihr Fleisch. Für den Rest des Rudels war dies das Signal zum Angriff. Das Opfer schrie verzweifelt, strauchelte und ging unter der Last der schweren Rattenkörper zu Boden. Seine Schreie erstickten, als sich eine der Ratten in seine Kehle verbiss. Blut spritzte auf den schmutzigen Boden. Die Ratten kosteten ihren Sieg aus. Sie fraßen gierig, rangelten fiepend um die besten Plätze und bekamen überhaupt nicht mit, wie die Begleiter des Opfers aus der Dunkelheit traten: ein ganzer Trupp von Rothauben, die sich im Labyrinth verirrt hatten. Die klein gewachsenen, sehnigen Kämpfer in den schwarzen Lederwesten zogen ihre Waffen und stürzten sich wutschnaubend auf die Ratten. Für die Nager wurde es jetzt eng.
    In diesem Augenblick trat der Herr des Rudels aus der Dunkelheit. Seine Anwesenheit beflügelte den Kampfgeist der Ratten. Tschuja schleuderte einen Wurfspieß, dann noch einen, zog sein Messer und stürzte sich todesmutig auf die Rothauben. Kurz darauf tauchte Cortes’ Umriss im Halbdunkel auf. Stöhnen und Ächzen mischten sich in das erbitterte Kampfgeschrei. In den engen Gängen des Untergrunds konnten die Rothauben ihre
zahlenmäßige Überlegenheit nicht ausspielen. Sie verloren rasch drei Kämpfer, doch als sie bemerkten, dass die erschöpften Ratten flohen und ihnen nur zwei Widersacher gegenüberstanden, witterten sie ihre Chance. Tschuja und Cortes gerieten in die Defensive. Sie drängten sich dicht aneinander und konnten sich des Ansturms der Widersacher kaum mehr erwehren.
    »Lasst den Humo am Leben!«, befahl der Uibuj des Trupps. »Das ist Cortes!« Der kluge Anführer zog es vor, seine Kommandos hinter den breiten Rücken seiner Kämpfer zu geben.
    Die Rothauben umzingelten ihre Widersacher, die verzweifelt um sich schlugen, und im Gefühl des sicheren Sieges bemerkten sie nicht, wie die spitze Schnauze einer gigantischen Ratte aus einem Seitengang lugte. Die furchterregende Kreatur beäugte das Kampfgeschehen mit ihren schwarzen Knopfaugen und verschwand lautlos in der Dunkelheit.
    »Das Spiel ist aus, Rattenfänger!«, rief der Uibuj, als er bemerkte, dass das Messer des Ossen abgebrochen war, reckte drohend den Yatagan und lachte triumphierend. »Möchtest du dich noch von deinen Bestien verabschieden ?«
    Tschuja wich zurück und sah sich hilfesuchend nach dem keuchenden Cortes um. Das Lachen des Uibujen gerann zu einem würgenden Röcheln: In seinem Hals stak plötzlich ein Wurfspieß.
    »Krieg! Krieg!!«
    Aus dem Seitengang sprang ein neues Rattenrudel hervor, und ein zweiter Oss kam seinem Volksgenossen
zu Hilfe. Nun wurden die Karten neu gemischt. Im Nu umzingelten die Monsterratten ihre Opfer und verbissen sich in ihre Körper. Die Rothauben hatten keine Chance. Schon nach wenigen Minuten sank der letzte Kämpfer zu Boden.
    »Hallo Bsik!«, begrüßte Tschuja seinen Freund. »Danke, dass du gekommen bist.«
    »Ich war gerade auf der Jagd«, erklärte Bsik. »Mein Rudel ist hungrig.«
    »Futter gibt es hier mehr als genug«, sagte Tschuja. »Das reicht für alle.«
    Die Jäger ließen die Blicke über die Leichen schweifen und grinsten zufrieden.
    »Viel Frischfleisch«, pflichtete Bsik bei, doch Tschuja hörte ihm nicht mehr zu.
    Der Jäger stieß den Körper des Uibujen zur Seite und stieß einen Schrei aus: Cortes lag bewusstlos auf dem Boden.

KAPITEL FÜNFZEHN
    »… Die Zahl der Internetnutzer in Russland steigt kontinuierlich. Im Interview mit unserer Zeitung sagte Jegor Bessjajew, der Vizepräsident des landesweit größten Providers T-Grad-Com, dass Internet, Fernsehen und weitere Medien in Zukunft in ein gemeinsames Verbundnetz integriert würden …«
    WEDOMOSTI
     
     
     
    »… In der Verborgenen Stadt geht die Angst um. Der schwelende Konflikt zwischen den Herrscherhäusern und deren nebulöse Äußerungen zu den jüngsten Ereignissen nähren die Befürchtungen vieler Beobachter, dass ein großer Krieg unmittelbar bevorstehen könnte …«
    T-GRAD-COM
     
     
     
    Grüner Hof, Hauptquartier des Herrscherhauses Lud
Moskau, Lossiny Ostrow
Mittwoch, 28. Juli, 03:14 Uhr
     
     
    »Bitte einzusteigen …«, flötete Santiago und hielt Jana galant die

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