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Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Titel: Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Panov
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Pornographie?«
    »Es bewegt sich hart an der Grenze«, urteilte Waskin, der sich mit fachmännischer Miene über den Tisch gebeugt hatte.
    »Möglich, aber das ist nicht strafbar«, brummte Kornilow frierend. »Was wissen wir noch über ihn, Sergej?«

    »Er verfügt über kein geregeltes Einkommen. Renommierte Agenturen beschäftigen ihn nicht. Entweder sie kennen ihn nicht oder er ist nicht gut genug.«
    »Hat er Familie?«
    »Er wohnt mit einer gewissen Jelena Fjodorowna Mitkina zusammen.« Schustow blickte in sein Notizbuch. »Siebenundzwanzig Jahre alt, angeblich ein Model.«
    »Eine Moskauerin?«
    »Nein. Zugereist aus Rjasan. Ich habe dort Informationen über sie angefordert. Die Kollegen haben versprochen, sich bis zum Abend zu melden.«
    »Ruf sicherheitshalber nochmal dort an, damit das nicht vergessen wird.«
    »Zu Befehl.« Schustow kritzelte einen Vermerk in sein Notizbuch. »Interessant ist folgender Aspekt: Juschlakow sucht sich seine Mannequins in Zeitungsanzeigen mit dem Wortlaut ›Professioneller Modefotograf sucht junge, talentierte Models‹. Diese Anzeigen schaltet er ausschließlich in Lokalblättern kleinerer Provinzstädte, niemals in Moskau oder St. Petersburg.«
    »Das lässt sich leicht erklären«, kommentierte Kornilow. »Er hält sich an Frauen aus dem Hinterland, um möglichst wenig Aufsehen zu erregen. Bestimmt fragt er die potenziellen Opfer vorher nach ihrem sozialen Hintergrund aus, um sicherzugehen, dass um ihr Verschwinden kein allzu großer Wirbel entsteht. Den Rest kennt ihr ja.«
    »Du meinst wirklich, dass er der Vivisektor ist?«, fragte der General.
    »Ich bin mir zumindest sicher, dass er in den Fall verwickelt ist«, erwiderte Kornilow ausweichend.

    »Hältst du ihn für so leichtsinnig? In den Annoncen gibt er immerhin Adresse und Telefonnummer an. Es muss ihm doch klar sein, dass er damit leicht auffliegen kann.«
    »Vergesst nicht, dass wir ihm nur zufällig auf die Spur gekommen sind«, gab der Major zu bedenken. »Wenn Jekaterina Molotschanskaja nicht zufällig ihr Notizbuch zu Hause vergessen hätte, wüssten wir bis heute nichts von ihm. Wie auch immer, wir werden nichts überstürzen. Wir lassen Juschlakow observieren und hören seine Telefone ab. Ich bin über jeden Schritt, den er tut, informiert. «
    »Nun, das ist doch immerhin etwas«, resümierte der General zufrieden und ließ den Blick über seine Sonderermittler schweifen. Zuletzt wandte er sich Kornilow zu und sah ihm verschmitzt in die Augen: »Na, Andrej, haben deine Leute dich diesmal ausgestochen?«
    »Wieso, wir tragen hier schließlich keinen Wettkampf aus«, entgegnete der Major schulterzuckend.
    »Für mich war es einfach ein glücklicher Zufall, Herr General«, versicherte Schustow betont bescheiden. »Jeder von uns hätte Molotschanski vernehmen können.«
    »Schon gut, schon gut«, erwiderte Schwedow grinsend. »Auch glückliche Zufälle wollen hart erarbeitet sein. Kornilow, womit bis du selbst im Moment befasst?«
    »Mit den Schießereien«, grummelte der Major.
    »Mit allen gleichzeitig?«, witzelte der General launig.
    »Erlauben Sie, dass ich Bericht erstatte?«
    »Ich bitte darum.« Der General lehnte sich entspannt in seinen Chefsessel zurück. Die Fortschritte im Vivisektor-Fall
hatten ihn in beste Stimmung versetzt. »Was hast du herausgefunden?«
    »Seit Montag haben sich in der Stadt vier heftige Schießereien ereignet. Den Anfang machte der Überfall am Wernadski-Prospekt in der Nacht von …«
    »Du hattest doch berichtet, dass die Geschädigten den Vorfall bestreiten«, unterbrach ihn der General. »Und im Gebäude wurden auch keinerlei Spuren gefunden.«
    »Ich bin davon überzeugt, dass die Herrschaften lügen. Die Schießerei dort hat sehr wohl stattgefunden, und sie war auch der Auslöser für alle darauffolgenden Feuergefechte. Außerdem ist die Tschud Incorporated nicht zufällig in den Fall verwickelt.«
    »Die Tschud Incorporated«, wiederholte Schwedow. »Ist dir eigentlich klar, welchen Jahresumsatz diese Firma macht?«
    »Ja.«
    »Milliarden! Und von den Steuern, die sie dafür bezahlen, leben auch wir beide, mein Freund. Übrigens hat sich der Bürgermeister bei mir erkundigt, warum wir ehrbare Firmen nicht vor marodierenden Banden schützen.«
    »Sie erlauben mir also nicht, gegen diese Firma zu ermitteln ?«
    »Liegt denn etwas gegen sie vor?«
    »Im Business-Center gegenüber dem Gebäude der Tschud Incorporated haben wir ein Scharfschützennest ausgehoben:

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