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Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Titel: Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Panov
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Gemäß den Zeugenaussagen waren die Angreifer, die hier den Überfall verübt haben, genauso gekleidet, ganz in Schwarz und mit roten Kopftüchern.«
    »Hmm …«, grübelte Kornilow. »Welche der beiden Schießereien hat eigentlich zuerst stattgefunden?«
    »Da muss ich passen«, gestand Waskin.
    »Finde es heraus.« Kornilow betrachtete abermals das Gebäude. »So, die Herren behaupten also, es sei überhaupt nichts geschehen?«
    Kornilow und Waskin stiegen über klägliche Reste des Tors, auf denen die goldenen Lettern INC. prangten, und begaben sich in den Hof.
    »Nobel, nobel«, goutierte Kornilow ironisch.

    Der mit Marmorplatten ausgelegte und von schnörkeligen Laternen beleuchtete Hof machte einen äußerst gepflegten Eindruck. In seiner Mitte gurgelte ein kleiner Springbrunnen und die hohen Begrenzungswände waren mit sorgfältig beschnittenem Efeu bewachsen. Kurzgestutzte Rasen und einige bequeme Sitzbänke vervollständigten das Bild, das auf eine gewisse Weise irreal wirkte – wie gemalt. Wäre nicht das Trümmerfeld der Lkws am Tor gewesen, man hätte sich hier nicht einmal auszuspucken getraut. So allerdings …
    Kornilow spuckte aus und konstatierte erstaunt: »Hier sieht es aber überhaupt nicht nach einer Schießerei aus.«
    Waskin kam nicht mehr dazu, etwas zu erwidern. Ein großer, rothaariger Mann in einem dunklen Dreiteiler eilte auf die beiden Polizisten zu.
    »Wir hatten doch vereinbart, die Zeugenaussagen auf morgen Vormittag zu verschieben!«, ereiferte er sich.
    »Ich brauche nicht lange«, erwiderte Kornilow, zog seine Polizeimarke heraus und hielt sie dem Rothaarigen unter die Nase. »Major Kornilow, Kriminalpolizei. «
    »Franz de Geer, Leiter der Gebäudewache.«
    »Sind Sie Ausländer?«
    »Mein Vater war Ausländer, ich bin Russe«, erläuterte de Geer mit starkem Akzent. »Übrigens habe ich Ihren Kollegen schon mitgeteilt, dass ich nicht viel weiß. Im Augenblick finde ich noch gar keine Worte für dieses ungeheuerliche Verbrechen.«
    »Versuchen Sie es trotzdem.«

    »Vier Kamaz haben unser Tor gerammt«, berichtete de Geer, der nun einen geschäftsmäßigen Ton anschlug. »Aus den Fahrzeugen sind irgendwelche Chaoten ausgestiegen, haben uns als Kapitalistenschweine beschimpft, mit Revolution gedroht und sind dann geflüchtet. Unsere Wache hat zwar versucht, sie zu stellen, aber leider ohne Erfolg. Wir haben dann unseren Hof kontrolliert, jedoch niemanden vorgefunden. Kurz darauf sind dann schon Ihre Kollegen hier eingetroffen. Entschuldigen Sie, dass ich etwas konfus berichte, aber ich stehe immer noch unter Schock.«
    Kornilow nickte verständnisvoll mit dem Kopf.
    »Zeugen haben ausgesagt, dass es eine Schießerei gegeben habe«, erläuterte er. »Deswegen sind wir gekommen. «
    »So was!« De Geer breitete die Arme aus und zuckte mit den Achseln. »Und wo soll das gewesen sein?«
    »Irgendwo hier.« Der Major zog die nächste Zigarette aus der Packung und fuchtelte damit in der Luft. »In Ihrem Hof.«
    »Was Sie nicht sagen!« De Geer machte ein verblüfftes Gesicht. »Ich habe nichts gehört.«
    »Na gut.« Zu Waskins Überraschung gab sich Kornilow damit zufrieden. »Wir kommen dann morgen wieder und nehmen die Aussagen ihrer Wachleute zu Protokoll. Ist übrigens jemand zu Schaden gekommen?«
    »Nein, nein«, entgegnete de Geer. »Sie konnten sich alle rechtzeitig in Sicherheit bringen.«
    »Eine tolle Wachmannschaft haben Sie«, lobte Kornilow und ließ de Geer stehen.

    »In der Tat«, pflichtete de Geer bei. »Sie gehen schon?«, rief er den sich entfernenden Polizisten hinterher.
    »Bis morgen«, erwiderte Kornilow, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    »Was meinen Sie dazu, Patron?«, erkundigte sich Waskin neugierig, als sie wieder auf dem Prospekt waren.
    »Der Typ ist verwundet«, sagte der Major.
    »Was?«
    »Na, du bist mir ein schöner Ermittler«, seufzte Kornilow mit mildem Spott. »Ist dir nicht aufgefallen, wie unnatürlich er seinen rechten Arm hielt?«
    Waskin wurde verlegen: »Ähm …«
    »Mach dir nichts draus. Mit der Zeit bekommst du einen Blick dafür. Morgen wirst du dir mal dieses Gebäude und diese Firma vornehmen. Ich will alles über sie wissen.«
    »Jawohl«, erwiderte Waskin geknickt und fügte vorsichtig hinzu: »Wollen Sie sich den Hubschrauber noch ansehen?«
    »Den Hubschrauber?!«, wunderte sich der Major. »Einen richtigen Hubschrauber?«
    »In der Tat. Es ist nur nicht mehr allzu viel von ihm übrig.«
    Die beiden begaben sich zur

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