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Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Titel: Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Panov
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einziger ungelöster Fall in vier Jahren – diese Bilanz konnte sich sehen lassen. Man musste damit rechnen, dass Kornilow nachbohren würde, und das bedeutete eine echte Bedrohung für die Verborgene Stadt. De Geer knirschte mit den Zähnen und trat entschlossen in die bedrückende Stille des Thronsaals.
    Der Großmagister saß auf einem kleinen, vergoldeten Hocker im hintersten Winkel und starrte regungslos auf das Modell der Burg, das auf einem Tisch mit Elfenbeineinlagen vor ihm stand. Auf de Saint-Carrés Stirn standen Schweißtropfen. Um ihn herum hatten sich die Magier aus der Meisterei der Illusionen versammelt. Ihre Aufgabe bestand darin, das von ihrem Gebieter erzeugte Trugbild zu stabilisieren. Franz blieb zwei Schritte vor dem Großmagister stehen und betrachtete sorgenvoll sein eingefallenes Gesicht.
    »Sind die Humos weg?«, erkundigte sich de Saint-Carré leise.
    »Ja, mein Gebieter. Sie haben den Hof und die obersten beiden Etagen der Burg durchsucht. Es ist Euch gelungen, sie zu täuschen.«
    »Ohne das Amulett können wir das Trugbild nicht lange aufrechterhalten.«

    »Das ist meine Schuld«, sagte der Kriegsmeister und senkte den Blick.
    »Den entscheidenden Fehler haben wir schon viel früher begangen«, gestand der Großmagister. »Wir hätten das Angebot der Nawen annehmen müssen. Ich habe dir nichts vorzuwerfen.«
    Franz kniete vor seinem Gebieter nieder und neigte den Kopf: »Ich werde das Amulett finden. Das schwöre ich.«
     
     
    Moskau, Lenin-Prospekt
Dienstag, 27. Juli, 00:44 Uhr
     
     
    »Ich weiß, es ist meine Schuld«, blökte Mühle in sein Handy. »Tut mir wirklich leid, Chef, aber ich hatte im Leben nicht damit gerechnet, dass Cortes alle umlegt. Alle, Säbel, ich schwör’s dir. Er hat Hammer erschossen und sich das Amulett gekrallt. Und Pulle hat überhaupt nicht versucht, ihn aufzuhalten!«
    »Und wo warst du, du Versager?!«, polterte der enttäuschte Clanführer. »Hast dich im Gebüsch versteckt und aus sicherer Entfernung zugeschaut? Mensch, Mühle, du hast’s versaut!«
    »Mühle, Mühle! Ich hab ihn gesehen!«, trompetete ein Kämpfer, der zur Harley des Uibujen gerannt kam. »Er ist zu einem Humo ins Auto gestiegen!«
    »Säbel, wir sind Cortes auf den Fersen!«, verkündete Mühle erfreut. »Wir werden ihn einholen!«

    »Was die Polizei betrifft, hast du dich übrigens getäuscht«, sagte Artjom, der in den Rückspiegel schaute. »Wir werden von einer Streife verfolgt.«
    Der Golf wurde rasch von zwei weißblauen Motorrädern eingeholt. Cortes zog ein Monokel mit dunklem Glas aus seiner Jackentasche, drehte sich um und musterte die Verfolger mit größter Aufmerksamkeit.
    »Halte nicht an!«
    »Sonst noch Wünsche?«, entrüstete sich Artjom und fuhr auf den Randstreifen hinaus, als einer der Streifenpolizisten ihn mit einer Kelle zum Halten aufforderte. »Du musst schon entschuldigen, aber bei der Polizei hört sich der Spaß auf. Sie würden schießen.«
    »Na gut«, fügte sich Cortes unzufrieden und steckte das Monokel weg. »Steig nicht aus, bleib, wo du bist, leg die Hände aufs Lenkrad und stell den Motor nicht ab. Ich regele das mit denen.«
    Er lehnte sich zurück und legte beide Hände auf seine Knie. Die Streife hielt etwa zehn Meter hinter dem Golf. Einer der Streifenbeamten stieg von seinem Motorrad und trat ohne Eile ans Seitenfenster heran, das Artjom heruntergelassen hatte.
    »Oberinspektor Leutnant Sidorow«, salutierte er. »Sie haben einen Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung begangen.« Der Polizist behielt die Hände von Artjom und seinem Begleiter im Blick. »Sind Sie an dem Unfall vorbeigekommen?«
    »Natürlich.«
    »Gut.« Sidorow räusperte sich künstlich. Offenbar suchte er nach den richtigen Worten. »Ich suche einen
Humo. Sehr verdächtig. Habt ihr etwas in der Art gesehen? «
    »Bei so einem Tempo kann ich nicht auch noch in der Gegend herumschauen«, versicherte Artjom mit Unschuldsmiene.
    Der Inspektor fand das überhaupt nicht witzig.
    »Ihre Raserei wird ein Nachspiel haben«, drohte er und wandte den Blick zu Cortes, dessen Gesicht im Dunkeln verborgen war. »War dieser Humo die ganze Zeit bei Ihnen im Auto?«
    »Hat das irgendetwas mit der Geschwindigkeitsübertretung zu tun?«, fragte Cortes dreist, ohne sich nach vorn zu lehnen.
    Sidorow kratzte sich unter dem Helm.
    »Lass dich mal sehen, Humo!«, befahl der Leutnant, während sich seine zweite Hand zum Gürtelholster schob.
    Doch Sidorow reagierte zu langsam. Cortes

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