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Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Titel: Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Panov
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Absturzstelle.
    »Tatsächlich, ein richtiger Hubschrauber.« Kornilow kickte ein Schrottteil durch die Gegend.
    »Wenn es stimmt, was die Zeugen sagen, hat er während der Schießerei über dem Dach des Gebäudes gekreist und ist dann für kurze Zeit auf das Dach niedergegangen.
Als er sich wieder entfernte, wurde er von einer Flugabwehrrakete abgeschossen.«
    »Wenn’s weiter nichts ist …«, staunte Kornilow. »Marineinfanterie haben die Zeugen aber nicht zufällig gesehen? «
    »Wen?«, erwiderte der Leutnant und klappte den Mund auf.
    »Ach nichts. Das habe ich nur so dahingesagt.« Kornilow betrachtete abermals das Hochhaus. »Habt ihr den Chef der Gebäudewache dazu befragt?«
    »Ja. Er hat nur gesagt, dass er sich ausschließlich der Bewachung des Gebäudes widmet und in der Umgebung abstürzende Hubschrauber ihn nichts angehen.«
    »Logisch.«
    »Bevor der Hubschrauber abgeschossen wurde, ist übrigens ein Mann aus ihm herausgestürzt.« Waskin führte den Major ein paar Meter weiter. »Er muss hier gelegen haben.«
    »Erstaunlich.« Kornilow ging in die Hocke. »Wie konnte das geschehen?«
    »Vielleicht hatte er mitbekommen, dass das Ding gleich runtergeholt wird.«
    »Und sich deshalb prophylaktisch in den Tod gestürzt? «, fragte der Major spöttisch und begutachtete aufmerksam die Spuren. »Manchmal redest du schneller als du nachdenkst, Wladik. Habt ihr euch das Dach des Gebäudes angesehen?«
    »Dort oben haben wir nichts gefunden.«
    »Trotzdem ist der Hubschrauber explodiert. Und ein Rettungswagen hat nicht lange auf sich warten lassen.«
Kornilow strich mit der Hand durch die Reifenspuren im Gras. »Siehst du, sie haben nicht beim Hubschrauber gehalten, sondern genau hier und haben den Leichnam mitgenommen.« Er richtete sich auf und streckte Waskin triumphierend ein Großkalibergeschoss entgegen. »Dabei hat sie ein Scharfschütze unter Feuer genommen. «
    »Ein Scharfschütze? Vielleicht sollten wir diesen de Geer festnehmen und einer gesalzenen Vernehmung unterziehen.«
    »Die Schüsse kamen nicht aus dem Gebäude der Tschud Incorporated«, sagte Kornilow und zog seine Zigaretten aus der Tasche. »Das Fahrzeug hat so angehalten, dass es die Schussbahn von dort drüben verdeckte.« Er zeigte auf das Business-Center. »Dort saß der Scharfschütze. Durchkämmt das Gebäude.«
    »Zu Befehl.«
    »Es muss ein großes Fahrzeug gewesen sein«, setzte Kornilow fort und inspizierte abermals die Spuren. »Was für Fahrzeugtypen waren eigentlich an dem Unfall am Lenin-Prospekt beteiligt?«
    »Zwei Jeeps: ein Hummer und ein Yukon. Und eine Gazelle.«
    »Eine Gazelle, das würde passen«, schloss Kornilow, ohne zu zögern. »Ruf die Spurensicherung, Student. Sie sollen die Reifenabdrücke analysieren und mit denen vom Lenin-Prospekt vergleichen.«
    »Verstanden.« Waskin entfernte sich im Laufschritt zu den Sachverständigen.
    »Eine Gazelle«, murmelte Kornilow vor sich hin. »Was
habt ihr nur von hier fortgeschafft, Jungs, wirklich nur eine Leiche?«
    Noch einmal suchte er den Ort des Geschehens ab, bückte sich abermals und hob vorsichtig ein zerbrochenes Handy auf.
    »Oho, was haben wir denn da!«
    Der Major hatte nicht oft das Glück, so wertvolle Beweismittel am Tatort zu finden. Zufrieden packte er die Bruchstücke des Telefons in einen Plastikbeutel und steckte sie in seine Sakkotasche.
     
     
     
    Die Burg, Hauptquartier des Herrscherhauses Tschud
Moskau, Wernadski-Prospekt
Dienstag, 27. Juli, 00:43 Uhr
     
     
    De Geer begab sich ins dritte Stockwerk, legte den Mantel ab und begutachtete seinen verbundenen Arm. Alles bestens, die Blutung war bereits gestillt. Nur noch ein leichtes Stechen erinnerte an die fürchterliche Wunde, die er sich bei einer Granatenexplosion zugezogen hatte. Die legendäre Heilsalbe der Erli wirkte wieder einmal Wunder.
    Der Kapitän legte seinen Kriegsmeistermantel wieder an und sah durchs Fenster in den Hof hinunter. Im Gegensatz zu den Polizisten, die ihn soeben befragt hatten, sah er das wahre Bild der Zerstörung: Einschusslöcher in den Wänden, schwarze Brandflecken auf dem Rasen, die Trümmer des gesprengten Brunnens und nicht zuletzt
die Leichen der Kämpfer, die das verbissene Feuergefecht nicht überlebt hatten. Die prächtige Burg war verschandelt und mit Blut besudelt.
    Kornilow … Der Ermittler machte Franz wesentlich mehr Kopfzerbrechen als seine Verwundung. Der Kapitän hatte schon viel von dem hartnäckigen und ehrgeizigen Ermittler gehört. Kein

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