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Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Titel: Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Panov
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der Journalisten wieder einmal kein Entrinnen gab.
    »Herr Major!«, hechelte der NTW -Reporter, der den Sprint knapp vor seinen Kollegen gewonnen hatte. »Droht uns ein neuerlicher Bandenkrieg?«
    »Natürlich nicht. Wir haben die Lage in der Stadt vollständig unter Kontrolle.«
    »Was hat diese Schießerei dann zu bedeuten?«, fragte eine kleine Schwarzhaarige provokant.
    »Sie bedeutet nur, dass jemand ins Zuchthaus geht.«
    »Hatten Sie mit der Tschud Incorporated schon mal zu tun?«
    »Ich persönlich nie. Kann sein, dass die Steuerfahndung schon mal das Vergnügen mit der Firma hatte.«
    »Augenzeugen berichten, hier hätte eine regelrechte Schlacht stattgefunden.«
    »Dummerweise hat niemand ein Video davon gedreht, um diese Aussage zu belegen.« Die Journalisten lachten. »Deshalb kann ich Ihnen vor morgen auch nichts Konkretes sagen. Entschuldigen Sie mich jetzt.«
    Kornilow verschwand hinter der Absperrung.
    »Guten Abend, Patron«, grüßte Waskin, der ihm aufgeregt
entgegenlief. »Die Lage ist gelinde gesagt unübersichtlich. Hier blickt keiner mehr durch!«
    »Das ist völlig normal.« Der Major deutete mit einer Kopfbewegung auf das Grüppchen unter den Bäumen. »Sind das Zeugen?«
    »Ja«, bestätigte Waskin. »Das sind Anwohner, die aus den Häusern der näheren Umgebung herbeigeeilt sind.«
    Die Sensationsgier der Moskauer war berüchtigt.
    »Und was sagen sie?«
    »Es könnte sich um einen Racheakt handeln«, mutmaßte der Leutnant mit leuchtenden Augen. »Den Zeugenaussagen zufolge haben vier Feuerwehrfahrzeuge vom Typ Kamaz das Tor gerammt, und dann kam es zu einem mörderischen Feuergefecht. Wie viele Angreifer es waren, konnte niemand so genau sagen, vermutlich zwischen fünfzig und zweihundert.«
    »Das sieht nach einem generalstabsmäßig geplanten Überfall aus«, resümierte Kornilow mit einem Blick auf die vier völlig zerstörten Kamaz-Laster.
    »Dafür spricht alles«, pflichtete Waskin bei. »Nur die Besitzer des Gebäudes behaupten, dass nichts dergleichen geschehen sei.«
    »Hä? Sind die blind und taub?«
    »Die Kamikaze-Aktion der vier Kamaz haben sie gesehen. « Die beiden Polizisten betrachteten abermals den Schrotthaufen in der Toreinfahrt, der auch schlecht wegzudiskutieren war. »Doch alles andere bestreiten sie. Eine Schießerei hat angeblich nicht stattgefunden.«
    »Und was haben unsere Leute berichtet?«
    »Als Erste waren die Streifen von der Bezirks-Polizeiinspektion
vor Ort. Sie haben jemanden weglaufen sehen, konnten jedoch in der Dunkelheit keine Gesichter erkennen. Schüsse haben sie nicht gehört, von einem Überfall nichts mitbekommen und auch niemanden festgenommen.«
    »Und wieso sind die SEKler dann hier?« Kornilow sah zu den finsteren Gestalten hinüber, die mit ihren Masken und Maschinenpistolen etwas verloren wirkten.
    »Die wurden wegen der besorgten Anwohner geschickt«, erklärte Waskin. »Dutzende Anrufer hatten glaubhaft versichert, es sei ein Krieg ausgebrochen.«
    Die Wachsamkeit der Moskauer stand ihrer Sensationslust in nichts nach.
    »Soso. Sehr interessant.« Kornilow lächelte einem groß gewachsenen Kerl in schwarzer Uniform zu, der gerade auf ihn zukam. »Hallo, Klim!«
    Es handelte sich um den Oberst Washenin, den Kommandeur der Spezialeinsatzkommandos des Moskauer Polizeipräsidiums.
    »Guten Tag, Andrej.« Kornilows kleine Hand verschwand in der riesigen Pranke des SEK-Chefs. »Wenn’s dir recht ist, ziehe ich meine Jungs ab, wir sind hier überflüssig wie ein Kropf.«
    »Jaja, schon in Ordnung.«
    »Wir sehen uns.«
    Klim entfernte sich zu seinen Leuten, während Kornilow sich wieder Waskin zuwandte.
    »Was hat die Spurensicherung bis jetzt gefunden?«
    »Patronenhülsen von Kalaschnikows. Und zwei zurückgelassene Granatwerfer. Alle Seriennummern wurden
unkenntlich gemacht, aber Kostja glaubt, dass er sie wiederherstellen kann.«
    Kostja, einer der besten Spurensicherer des Präsidiums, täuschte sich nur selten.
    »Und was ist am Lenin-Prospekt passiert?«
    »Davon haben Sie auch schon gehört?«
    »Im Radio, ja.«
    »Dort gab es einen verheerenden Unfall und eine Schießerei«, teilte Waskin mit. »Drei zerstörte Fahrzeuge, elf Tote. Ein Detail dazu ist vielleicht bemerkenswert. «
    »Erzähl.«
    »Fast alle, die auf dem Lenin-Prospekt ums Leben gekommen sind, waren gleich gekleidet: schwarze Hosen und Westen aus Leder und rote Bandanas.«
    »Biker?«, fragte der Major erstaunt.
    »Ich weiß nicht. Aber interessant ist etwas anderes:

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