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Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Titel: Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Panov
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Beifahrertür und betrachtete den Passagier mit kritischem Blick. »Was hast du denn diesmal schon wieder angestellt, Cortes?«
    Der Verwundete antwortete nicht.
    »Cortes!« Der Mönch versetzte ihm umstandslos ein paar Ohrfeigen. »Was ist passiert?«
    »Ich habe mich erkältet, Bruder Lapsus«, erwiderte Cortes sarkastisch und begann zu husten.
    »Das werden wir gleich sehen.«
    Der Mönch beugte sich in den Wagen und öffnete die Jacke des Verwundeten.
    »Oho! Sieht nach einer Erkältung mit Komplikationen aus.«
    »Ist es etwas Ernstes?«, fragte Artjom. »Er wird doch nicht sterben?«
    »Jeder Kranke stirbt irgendwann«, erwiderte Bruder Lapsus philosophisch. »Cortes, ich hoffe du hast Geld dabei?«
    »Der Dunkle Hof bezahlt«, sagte der Verwundete mit brüchiger Stimme und streckte dem Mönch das schwarze Plastikkärtchen hin. »Mein Budget ist unbegrenzt. «
    »Dann ist ja alles bestens!«, freute sich Lapsus. »Bruder Kurvus, bring die Trage. Unser Patient benötigt dringend medizinische Hilfe.«
    Der Dicke verschwand eilends in der Pforte.
    »Du erinnerst dich doch an die Spielregeln, Cortes?« Der Mönch zog das Lid des Verwundeten hoch und begutachtete seine Pupille. »Das Kloster übt strengste Neutralität. Hast du Beute bei dir?«
    »Ja.«
    »Die darfst du in unsere Eremitage nicht mitnehmen. «

    »Nur bis morgen früh.«
    »Für keine Sekunde«, beharrte Lapsus und entfernte sich demonstrativ vom Fahrzeug.
    Cortes richtete sich auf und blickte zu Artjom: »Dann musst du mir nochmals aus der Patsche helfen.«
    »Aber ich habe doch gar nichts mit der Sache zu tun«, wehrte sich Artjom.
    »Hast du wohl«, entgegnete Cortes grinsend. Das Hemd unter seiner geöffneten Jacke war blutgetränkt. »Sie haben dich mit mir zusammen gesehen und werden dich suchen.«
    »Wer denn überhaupt und wieso?«
    »Glaub mir, sie werden dich finden«, versicherte Cortes und begann wieder zu husten. »Ich bin der Einzige, der dir helfen kann. Überlege es dir gut.«
    Das hat man nun davon, wenn man jemandem Gutes tut, dachte Artjom entnervt. In jenem Moment war ihm noch nicht zur Gänze bewusst, in welchen Schlamassel er hineingeraten war, doch er hegte bereits düstere Vorahnungen. Es gab nur zwei Möglichkeiten: Entweder einfach wegfahren oder …
    Artjom schluckte und traf dann eine Entscheidung, die sein Leben in eine neue Bahn lenken sollte.
    »Also gut. Was soll ich tun?«
    »In meinem Rucksack liegt ein silbernes Kästchen. Darin befindet sich das Karthagische Amulett. Wenn du nach Hause kommst, rufst du folgende Nummer an …« Cortes diktierte die Ziffernfolge. »Du sagst, dass du ein Päckchen von Cortes hast. Die Nawen werden dann zu dir kommen und es abholen. Ihr Zeichen ist ein Eichhörnchen,
das eine Nuss frisst. Du gibst ihnen das Kästchen, und das war’s. Alles klar?«
    Artjom nickte. In Cortes’ Darstellung hörte sich der Auftrag nicht allzu kompliziert an.
    »Falls es Probleme gibt, fahre morgen Abend in die Eidechse . Dort wird man dir helfen.«
    »Was für Probleme denn?!«
    Im selben Augenblick kam Bruder Kurvus angelaufen, und die Mönche hoben ihren Patienten vorsichtig auf die Trage.
    »In den Club Eidechse «, wiederholte Cortes und verlor abermals das Bewusstsein.
    Die Pforte des Klosters schloss sich.
    Auf dem Nachhauseweg achtete Artjom kaum auf den Verkehr, er fuhr wie in Trance. Die Stadt, die ihm noch vor drei Stunden so vertraut war, erschien ihm nun fremd und bedrohlich. Die Bilder dieses denkwürdigen Abends spukten ihm durch den Kopf: Die Toten neben den zertrümmerten Jeeps; der Polizist, der sich wie von Geisterhand in eine schrille Bikergestalt verwandelte; die seltsamen Mönche; Schießereien, Blut und Tod …
    Artjom fuhr durch die Verborgene Stadt.

KAPITEL FÜNF
    »… Der Bürgermeister der Hauptstadt hat offiziell erklärt, dass der nächtliche Vorfall in kürzester Zeit aufgeklärt werde. Er äußerte sich zuversichtlich, dass die Drahtzieher des dreisten Übergriffs bereits Ende der Woche hinter Gittern sitzen würden…«
    ECHO MOSKWY
     
    »… Nach Informationen des Pressedienstes des Herrscherhauses Tschud hat der Odoro-Clan bei dem Überfall bis zu siebzig Kämpfer verloren. Die Verluste des Ordens seien dagegen nur marginal und in erster Linie darauf zurückzuführen, dass der Angriff der Rothauben aus heiterem Himmel erfolgte. Andererseits wurde beobachtet, dass heute Nacht mehr als dreißig Ärzte aus der Sippschaft der Erli in der Burg eintrafen. Dies nährt

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