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Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Titel: Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Panov
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    Das Autoradio begann zu rauschen. Artjom war beinahe dankbar und schaltete es aus.
     
     
     
    Südliches Fort, Hauptquartier der Rothauben
Moskau, Butowo
Dienstag, 27. Juli, 07:03 Uhr
     
     
    Bereits am frühen Morgen erreichte eine noble, bordeauxrote Limousine, deren Türen mit einem sich aufbäumenden Einhorn verziert waren, den Stadtbezirk Butowo. Eskortiert wurde sie von zwei Begleitfahrzeugen
mit bewaffneten Gardisten. Franz de Geer, Kriegsmeister und Kapitän der Garde des Großmagisters, und Nelson Bard, Magister der Schwerterloge, führten eine Urkunde mit sich: die offizielle Kriegserklärung an die Rothauben. Der Kodex der Verborgenen Stadt untersagte den Beginn von Kampfhandlungen ohne Vorwarnung.
    Als die Wagenkolonne vor dem Eisentor des Südlichen Forts zum Stehen kam, sprangen sofort bewaffnete Gardisten aus den Begleitfahrzeugen und umringten die Limousine. Der Meister der Illusionen legte ein Trugbild über die Delegation, und so mussten die Ritter nicht befürchten, zufällige Passanten mit ihren Maschinenpistolen in Angst und Schrecken zu versetzen. Gemäß dem schon erwähnten Kodex genossen Emissäre zwar das Recht auf körperliche Unversehrtheit, doch man konnte es den Tschuden nachfühlen, dass sie ihren ruchlosen Widersachern nicht über den Weg trauten.
    Als Erster stieg de Geer aus, blinzelte in die Morgensonne und nahm von einem Pagen die Schatulle mit der Urkunde entgegen. Nach ihm trat Nelson Bard vor das Tor des Forts. Wie der Kapitän trug er einfache Menschenkleidung: Anzug, Krawatte und mit Schnallen bestückte Schuhe. Der Fahrer der Limousine bediente die Lichthupe, um die Rothauben auf die Besucher aufmerksam zu machen, und die Gardisten luden ihre Maschinenpistolen durch. Doch das Klacken der Waffen, das überraschend laut durch die verwaiste Straße hallte, blieb die einzige Reaktion auf die Lichtsignale. Im Südlichen Fort rührte sich nichts. Außer einigen verschlafenen Bewohnern der umliegenden Häuser, deren mürrische
Gesichter in den Fenstern erschienen, nahm vom Auftauchen der Tschuden niemand Notiz. Franz zeigte auf die kleine Holzpforte des niedrigen Gebäudes direkt neben dem Tor.
    »Geht nachsehen!«
    Einer der Gardisten fasste sich ein Herz, trat an die Pforte heran, nahm einen kleinen Anlauf und rammte mit der Schulter dagegen. Er wurde ein Opfer seines Diensteifers, denn die Tür erwies sich als unverschlossen, und so flog der dynamische Gardist ungebremst ins Innere des Forts. Während die Pforte quietschend zurückschwang, hörte man drinnen ein dumpfes Poltern und einen derben, keinesfalls zitierbaren Fluch.
    »Ruhe!«, mahnte de Geer, als sich unter den übrigen Gardisten schadenfrohes Gekicher erhob.
    »Die Wilden sind anscheinend überrascht«, sagte Bard. »Mit einer offiziellen Kriegserklärung haben sie wohl gar nicht gerechnet.«
    »Die Regeln sind ihnen bekannt«, widersprach Franz, »und sie wissen auch, dass wir einen Krieg nicht einfach so beginnen.«
    Die Pforte öffnete sich und auf die Schwelle trat der übereifrige Gardist, auf dessen Stirn sich eine kapitale Beule abzeichnete.
    »Es ist offen«, meldete er.
    »Und?«, bellte de Geer, der diese dürre Information als Frechheit empfand.
    »Nichts«, erwiderte der Gardist achselzuckend. »Einfach offen.«
    »Das sehe ich selbst, du Trottel! Ist jemand im Fort?«
    »Keine Ahnung.«
    »Dann sieh gefälligst nach!«
    Die Pforte schloss sich abermals hinter dem unglückseligen Soldaten.
    »Ich glaube, dass sie sich ergeben«,

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