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Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Titel: Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Panov
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ihnen verloren, aber ich bin sicher, dass sie es noch haben.«
    »Du hast die Burg überwachen lassen!«, donnerte Nelson Bard aufgebracht.
    »Das spielt im Moment keine Rolle«, wiegelte de Saint-Carré ab. »Der Dunkle Hof war schon immer dafür bekannt, dass er nichts dem Zufall überlässt.«
    »Verbindlichsten Dank«, erwiderte der Naw und verneigte sich respektvoll. »Darf ich einige Gedanken dazu ausführen?«
    Der Großmagister nickte.

    »Die aktuelle Krise betrifft die Interessen aller Herrscherhäuser«, erläuterte der Kommissar. »Der Bote ist gekommen, um uns zu vernichten und dazu ist ihm jedes Mittel recht. Wir wissen, dass Lubomir ursprünglich dazu ausersehen war, den Thron des Herrscherhauses Lud zu besteigen. Warum es dazu nicht gekommen ist, bleibt vorläufig ein Rätsel. Jedenfalls müssen wir damit rechnen, dass sich die Armee des Grünen Hofs auf seine Seite schlägt.«
    Unter den Rittern erhob sich Geraune. Nach dem Verlust des Karthagischen Amuletts würde ein Krieg gegen das Herrscherhaus Lud das sichere Ende der Tschuden bedeuten.
    »Deshalb müssen wir wissen, ob sich der Dunkle Hof hundertprozentig auf den Orden verlassen kann. Würdet ihr jede unserer Entscheidungen mittragen?«
    »Sofern dem Orden dadurch kein Schaden entsteht, ja«, versicherte der Großmagister sofort.
    »Versteht sich«, bestätigte Santiago. »Mir ist wohl bewusst, wo die Grenzen eines solchen Bündnisses liegen. Außerdem würde ich euch bitten, auf eine Hetzjagd gegen die Rothauben zu verzichten. Die Humos wurden durch den Überfall ohnehin schon in helle Aufregung versetzt, zusätzlicher Wirbel wäre das Letzte, was wir gebrauchen können.«
    »Das sagst du so leicht!«, polterte Nelson Bard. »An ihren Händen klebt Tschudenblut!«
    »Und Nawenblut!«, konterte der Kommissar. »Vor einer Stunde haben die Rothauben meinen engsten Vertrauten Ortega getötet!«

    Unheilvolle Stille legte sich über den Saal. Ein Mord an einem Nawen war ein äußerst seltenes Ereignis in der Verborgenen Stadt und wurde stets mir drakonischen Vergeltungsmaßnahmen beantwortet. Umso erstaunlicher war die Tatsache, dass der Dunkle Hof sich zumindest vorläufig sogar für eine Schonung der Rothauben starkmachte.
    »Unser Feind sind nicht die Rothauben, sondern der Bote«, schloss der Kommissar. »In seinem Herzen schlummert eine tödliche Macht, nur gemeinsam können wir ihn besiegen.«
    »Abgemacht«, besiegelte de Saint-Carré das Bündnis. »Wir werden in nächster Zeit keine größeren Kampfhandlungen beginnen, ohne dies mit dem Dunklen Hof abzusprechen.«
    »Das ist eine weise Entscheidung«, konstatierte Santiago.
    »Kapitän de Geer wird die Interessen des Ordens vertreten und ständigen Kontakt zu euch halten«, verfügte der Alte. »Ihr müsst ihn eurerseits über alles informieren, was ihr in dieser Angelegenheit zu tun gedenkt.«
    »Das versteht sich von selbst«, versprach der Kommissar und verbeugte sich abermals. »Und nun berichtet mir in allen Einzelheiten von eurem Kampf gegen den Boten. Diese Erfahrungen werden für uns alle noch von größter Wichtigkeit sein.«

    Moskau, Pokrowka-Straße
Dienstag, 27. Juli, 10:26 Uhr
     
     
    Durch die Polizeiabsperrung war der Verkehr auf der Pokrowka-Straße vollständig zum Erliegen gekommen und der Rückstau reichte bis zum Alten Platz. Die stecken gebliebenen Autos standen kreuz und quer auf der Fahrbahn und blockierten sämtliche Seitenstraßen, Hofeinfahrten und Bürgersteige. Die aufgebrachten Autofahrer fluchten, gestikulierten und hupten, was das Zeug hielt. Die Polizisten an den Absperrungen keiften böse zurück, denn sie konnten schließlich nichts dafür, dass die Spurensicherung im Umfeld des zerstörten Jaguars jedes Staubkorn unter die Lupe nahm.
    Kornilow ließ seinen Dienst-Wolga am Gartenring stehen und ging zu Fuß zum Tatort weiter, der zum Glück nicht weit entfernt lag. Er inspizierte die Szenerie, hörte sich ungerührt den Vortrag eines empörten Automobilisten über Anschläge in der Stadt im Allgemeinen und über die Maßnahmen der Polizei im Besonderen an, steckte sich seelenruhig eine Zigarette an und rief erst dann einen der Spurensicherer zu sich.
    »Eine Bombe?«
    »Eine Hohlladungsgranate.« Der Sachverständige wischte sich die Hände an der Hose ab und sah den Major vergnügt an. »Sie wurde aus einer Panzerbüchse abgeschossen, die wir auf der anderen Straßenseite gefunden haben. Guten Tag, Andrej Kirillowitsch.«
    »Guten Tag, Alexej«,

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