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Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Titel: Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Panov
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erwiderte Kornilow. »Gibt’s Überlebende? «

    Der Experte nahm die angebotene Zigarette aus der Schachtel, zündete sie an und blies den Rauch in die Luft.
    »Augenzeugen haben ausgesagt, dass der Fahrer überlebt habe und selbstständig aus dem Fahrzeug ausgestiegen sei. Aber ich kann das nicht recht glauben.«
    »Kann ich verstehen«, pflichtete der Major mit einem Blick auf das Wrack des Jaguars bei. »Und was geschah danach?«
    »Angeblich haben ihm irgendwelche Typen mit roten Kopftüchern den Rest gegeben.« Alexej grinste und hielt Kornilow einen Plastikbeutel mit einem seltsamen Messer entgegen. »Mit diesem Mordinstrument hier.«
    »Was um Himmels willen ist das denn?«
    »Ein Obsidianmesser! So etwas habe ich bis jetzt nur im Museum gesehen.«
    »Ein Obsidianmesser?«, wunderte sich Kornilow. »Der Killer hatte wohl einen Sinn für Antiquitäten. Und was ist das für ein Zeug an der Klinge?«
    »Gute Frage«, nickte Alexej. »Sieht aus, als hätte man sie in Pech getaucht, nicht wahr?«
    Der Major hielt sich den Beutel mit dem Messer vor die Augen. Die zählflüssige Masse an der Klinge hatte nicht die geringste Ähnlichkeit mit Blut.
    »Und so habt ihr das Ding gefunden?«
    »Ja. Aber sonst nirgendwo Spuren von dieser schwarzen Masse.«
    »Und wo ist der Leichnam?«
    »Den haben die Killer wohl mitgenommen«, mutmaßte der Experte und zog die Schultern hoch. »Aber das ist ja noch gar nichts. Hast du nicht gehört, was in
der Pathologie passiert ist? Dort wurden fünfzehn Leichen geklaut.«
    »Wie bitte?! Wovon redest du?« Der Major traute seinen Ohren nicht.
    »Du kommst wohl gerade vom Mond?«, staunte Alexej. »Von dem Einbruch in der Asservatenkammer weißt du dann sicher auch nichts. Das ganze Präsidium steht Kopf!«
    »Was ist denn gestohlen worden?«
    »Alles, was vom Lenin – und vom Wernadski-Prospekt gebracht wurde«, berichtete Alexej beflissen. »Aus der Pathologie wurden sämtliche Leichen und aus der Asservatenkammer alle Beweisstücke entwendet. Das Erstaunlichste ist: Die Diebe haben nur das mitgenommen, was heute Nacht gebracht wurde. Angeblich lagen in einem Regal eine Waffe vom Lenin-Prospekt und direkt daneben ein halbes Kilo Kokain: Die Knarre haben sie mitgenommen, aber das Pulver nicht angerührt …«
    Zornig drosch Kornilow mit dem Fuß gegen den Reifen des nächstbesten Autos.
    »Wie konnte das passieren?«
    »Das weiß kein Mensch. Dort sind drei Wachposten eingeteilt und keiner hat etwas bemerkt! Absolut mysteriös! «
    »Mysteriös?«, blaffte der Major. »Das soll wohl ein Witz sein! Das ist nicht mysteriös, sondern scheiße! Die haben wohl alle gepennt! Die Spurensicherung reißt sich mitten in der Nacht den Hintern auf, um das Zeug sicherzustellen und was machen diese Schnarchzapfen …?!«

    »Andrej, krieg dich wieder ein.«
    Es war das erste Mal, dass Alexej den sonst so selbstbeherrschten Major derart außer sich erlebte.
    »Schon gut, alles in Ordnung, entschuldige«, erwiderte Kornilow seufzend und massierte sich die Stirn. Er zündete sich eine Zigarette an und beruhigte sich rasch. Etwas Derartiges hatte er in seiner gesamten Karriere noch nicht erlebt. »Hör mal, Alexej, du bist doch unser Universalgenie, sieh dir mal dieses Spielzeug an.«
    Kornilow nahm den Beutel mit dem zerbrochenen Handy, das er am Ort des Hubschrauberabsturzes gefunden hatte, aus der Tasche und hielt ihn Alexej unter die Nase. Der Spurensicherer nahm das Telefon aus dem Beutel, drehte es hin und her, wiegte prüfend den Kopf, zog aus seinem Arbeitsoverall einen kleinen Schraubenzieher hervor und rückte ihm damit zu Leibe.
    »Mach es nicht kaputt«, brummte Kornilow.
    »Da gibt es nichts mehr kaputtzumachen«, gab Alexej gut gelaunt zurück. »Hast du dich geprügelt?«
    »Nein, ich habe es vom Dach fallen lassen. – Und, was sagst du?«
    »Ein Handy vom Feinsten«, verkündete der Experte und schnalzte mit der Zunge. »Sogar mit Internetzugang! «
    »Ginge es auch etwas genauer?«
    »Gib es mir für einen Tag, dann kann ich dir mehr sagen.«
    »Das geht nicht«, beschied Kornilow nach kurzem Zögern. »Und gib mir auch das Messer, bei mir ist es am besten aufgehoben.«

    »Wie du meinst.«
    Folgsam überreichte der Spurensicherer dem Major das Beweisstück.
    »Nichts für ungut, Alexej.« Kornilow zog an seiner Zigarette und wandte sich wieder dem Jaguar zu. »Der Schlitten stand dort in der Parkbucht«, murmelte er vor sich hin. »Das bedeutet, dass der Fahrer in einem der

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