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Die Verborgenen

Die Verborgenen

Titel: Die Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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die er immer noch nicht ausgepackt hatte.
    Er setzte sich auf seinem Sofa auf.
    Wieder klopfte jemand an die Tür. Von draußen kamen die Worte: »Bri-Bri, erhebe dich und strahle!«
    Er stand auf, schlurfte zur Tür und öffnete sie. Pookie stand mit zwei dampfenden Kaffeebechern im Hausflur.
    »Pooks, was machst du denn hier?«
    »Wir müssen zu Mister Biz-Nass. Wir haben ihm letzte Nacht eine Nachricht hinterlassen, weißt du nicht mehr?«
    Pookie betrat die Wohnung, und Bryan schloss die Tür. Er war immer noch benommen, doch an Pookies Anruf bei Biz-Nass konnte er sich erinnern. »Ja, ist mir gerade wieder eingefallen. Entschuldige, ich bin gleich fertig.«
    »Gehst du eigentlich nie ans Telefon?«, fragte Pookie. »Ich hab mir schon Sorgen gemacht, dass ich dich mitten in einem dieser blutigen Symbole finde.«
    Wollte Pookie damit sagen, dass er Bryan für ein mögliches Opfer hielt? Oder hielt er ihn für den Täter? Vielleicht sollte Bryan diese Frage lieber nicht stellen.
    »Ich glaube, ich bin auf dem Sofa eingeschlafen«, sagte Bryan. »Ich habe ferngesehen.«
    Die Erschöpfung, der Stress, die Unsicherheit – das alles hatte auf ihm gelastet, nicht zu vergessen der letzte Nachhall seiner körperlichen Schwäche samt der Gelenke, die sich anfühlten, als wären sie mit zerbrochenen Murmeln vollgestopft und die anhaltenden
    (das ist kein Krebs, das ist ein Organ)
    Brustschmerzen.
    Doch jetzt spürte er nichts mehr davon. Genaugenommen empfand er sogar überhaupt keine Schmerzen mehr.
    »Konntest du wenigstens ein bisschen schlafen, Bri-Bri?«
    Bryan zuckte mit den Schultern. »Etwa vier Stunden.«
    »Nun, du siehst jedenfalls besser aus«, erwiderte Pookie. »Ehrlich gesagt, sogar viel besser.« Er reichte Bryan einen Becher Kaffee. »Hier ist dein Milchshake. Vier Portionen Zucker und drei Portionen Kaffeesahne, genau wie du ihn magst.«
    »Danke.«
    Pookie ging zum Couchtisch, der vor dem Sofa stand. Darauf lagen Bryans Block und ein Bleistift, mit dem er hastig mehrere Schutzsymbole auf das Papier geworfen hatte. »Bryan, hattest du wieder einen Albtraum?«
    Bryan wollte verneinen, hielt aber inne. Er konnte sich vage daran erinnern, wie jemand ihn packte, ihn schlug und vielleicht sogar auf ihn einstach. Doch noch genauer ließ sich der Traum nicht mehr fassen.
    »Ja«, sagte er. »Sogar schlimmer als die anderen.«
    » Schlimmer? Müssen wir irgendwo hinfahren? Nachsehen, ob irgendwo eine Leiche aufgetaucht ist?«
    Bryan schüttelte den Kopf. »Nicht, solange es nicht meine Leiche ist. Ich habe niemanden verfolgt. Diesmal, glaube ich, hat mich irgendwas erwischt.«
    »Dich erwischt? Im Sinne von: dich umgebracht? «
    Bryan versuchte sich zu erinnern. Wieder tauchten ein paar verschwommene Bilder vor seinem geistigen Auge auf. »Ja. Ich habe von diesem Typ mit dem Umhang geträumt, Pooks. Dem Bogenschützen. Im Traum war sein Name Erlöser .«
    »Erlöser? Waren die Erlöser nicht die Gruppe, die laut Biz-Nass Maries Kinder auf dem Scheiterhaufen verbrannt hat?«
    Bryan nickte. »Stimmt. Dieser Typ im Umhang – er hat mich ziemlich fertiggemacht. Er hat mich irgendeine Treppe hinuntergeschleift. Ich bin nicht sicher, was danach kam. Ich weiß nur noch, dass ich anscheinend so schreckliche Angst hatte wie nie zuvor in meinem Leben. Er wollte mir irgendwas antun.«
    Pookie nickte. Er sah besorgt aus, als wartete er darauf, dass das Entscheidende noch kommen würde. »Und was ist dann passiert?«
    Bryan zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht. Ich bin aufgewacht und habe ein paar Symbole gezeichnet. Dadurch habe ich mich besser gefühlt, und gleich darauf bin ich wieder eingeschlafen. Ich bin nicht nach draußen gegangen und habe einem Jugendlichen eine Pistole ins Gesicht gehalten, wenn es das ist, was du wissen wolltest.«
    Pookie zwang sich zu einem Lächeln. »Natürlich nicht. Trink deinen Kaffee und geh unter die Dusche. Biz hat gesagt, er würde eine Ausnahme machen und uns schon so früh empfangen. Also sollten wir uns möglichst bald in Bewegung setzen.«

Mr. Biz-Nass und der Pfeil
    HALLO OFFICER POOKIE … HALLO OFFICER WICHSER PIMMELSCHWANZ .
    Pookie lächelte breit. Biz-Nass war tatsächlich froh, sie beide zu sehen. »Biz-Nass, alter Junge, wie hängen sie?«
    LANG UND ROT UND BEREIT FÜRS BETT … KOMMEN SIE REIN.
    Pookie und Bryan setzten sich auf die blauen Plastikstühle. Pookie behielt seinen Partner genau im Auge. Letzte Nacht im privaten Autopsieraum hatte Pookie befürchtet,

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