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Die Verborgenen

Die Verborgenen

Titel: Die Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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Schuss in dieser Waffe. Wenn Sie sich von der Stelle rühren, bringe ich Sie um.«
    Bryan musterte den alten Mann. Alder lehnte sich gegen die Wand. Er konnte nicht einmal stehen, wenn er sich nicht auf den Stock stützte. Und doch hielt er seine Hände vollkommen ruhig, was ebenso für das Stockgewehr galt.
    Bryan setzte sich.
    Alder glitt zu Boden, bis er auf der obersten Treppenstufe saß. Jetzt ruhte das Stockgewehr auf seinem rechten Knie. Der Lauf war noch immer auf Bryan gerichtet.
    »Warum sind Sie hier?«, sagte Alder. »Warum haben Sie meinen Enkel angegriffen?«
    Adam hielt sich mit der einen Hand das Kreuz und mit der anderen seine blutende Nase.
    Bryan zuckte mit den Schultern. »Es tut mir leid. Ich glaube, ich habe ein bisschen die Nerven verloren.«
    Alder nickte. »Dann möchte ich nicht miterleben, wenn Sie wirklich wütend werden. Aber noch einmal: Warum sind Sie hier?«
    »Ich will Antworten«, sagte Bryan. »Ich will alle Antworten. Ich will wissen, wie Jebediah Erickson mit über siebzig Jahren all diese Dinge tun kann. Ich will wissen, warum er Maries Kinder umbringt. Ich will wissen, warum er versucht hat, mich umzubringen.«
    Adam stand auf. Er zuckte noch immer vor Schmerzen. »Onkel Jeb hat nicht versucht, dich umzubringen, Schwachkopf. Er würde nie versuchen, einen Cop zu töten.«
    »Dann vermute ich mal, er hat nur zur allgemeinen Belustigung auf mich geschossen.«
    Alders Augen wurden schmal. »Er hat auf dich geschossen? Dann musst du mit jemandem zusammen gewesen sein. Wer war damals bei dir?«
    »Andere Cops«, sagte Bryan. »Aber die hat er nicht umzubringen versucht. Er wollte mich .«
    Alder und Adam wechselten einen nervösen Blick.
    Adam begann, langsam die Treppe hinaufzugehen. Sein arrogantes Auftreten war verschwunden. »Ich glaube nicht, dass Onkel Jeb auf dich geschossen hat. Zeig mir, wo.«
    Bryan hob gerade die Hand, um den Reißverschluss seines Sweatshirts zu öffnen, als es ihm wieder einfiel. Die Schusswunde war bereits verheilt. Sie war verheilt, weil er ein Zett war. Weil er zu Maries Kindern gehörte. In seinem morgendlichen Optimismus und noch ganz erfüllt von dem guten Gefühl, dass er es endlich geschafft hatte, sich Robin zu öffnen, war es ihm gelungen, diese kleine Tatsache aus seinen Gedanken zu verbannen. Er ließ die Hand wieder in seinen Schoß sinken.
    »Großvater«, sagte Adam, »er ist eines dieser Monster. Bring ihn um. Auf der Stelle.«
    Bryan schwieg. Er starrte auf das abgesplitterte Stück Stein auf dem Boden. Er war ein Monster. Er hatte Adam gegenüber fast grundlos die Nerven verloren. Beinah hätte er Adam den Hals gebrochen. Ein Teil von ihm wollte genau das tun.
    Vielleicht wäre Alders Kugel das Beste für alle Beteiligten.
    »Tun Sie es, Großvater«, sagte Bryan. »Drücken Sie den Abzug.«
    Alder schüttelte den Kopf. »Das werde ich nicht tun.«
    Adam ging die restlichen Stufen hinauf bis zu seinem Großvater. »Dann gib mir den Stock. Ich werde es tun.«
    »Halt die Klappe«, sagte Alder.
    »Aber Großvater, er …«
    »Adam, du hältst jetzt die Klappe! «
    Adam stieg wieder eine Stufe nach unten und verstummte.
    Alder senkte den Stock. Langsam drückte er sich hoch. Er platzierte das untere Ende des Stocks auf der obersten Treppenstufe und benutzte ihn, um sich aufzurichten. »Inspektor Clauser, Sie behaupten, dass Erickson versucht hat, Sie umzubringen. Ich habe noch nie erlebt, dass ihm so etwas misslungen wäre. Was hat ihn daran gehindert, die Sache zu Ende zu bringen?«
    Wieder fixierte Bryan die abgesplitterte Stelle im Steinboden. »Die Tatsache, dass ich auf ihn eingestochen habe.«
    »Auf ihn eingestochen«, wiederholte Alder. »Womit genau haben Sie auf ihn eingestochen?«
    »Mit seinem eigenen Messer«, sagte Bryan. Er sah auf. »Es war groß und silbern.«
    Wieder wechselten Alder und Adam einen Blick. Ihre Mienen wirkten fast panisch.
    »Mit seinem Messer?«, sagte Adam. »Ist er tot? «
    »Nein. Jedenfalls noch nicht. Er ist im Krankenhaus.«
    Alder schüttelte traurig den Kopf. »Das ist mein Fehler. Ich hatte angenommen, Zou würde sich um alles kümmern. Früher war das so. Wie hat sie das nur zulassen können?«
    »Sie dürfen ihr nicht die Schuld geben«, sagte Bryan. Er war selbst überrascht, dass diese Worte aus seinem Mund kamen. »Sie hat versucht, uns zu stoppen. Wir haben nicht auf sie gehört. Wir konnten nicht zulassen, dass irgendein verrückter Bürgerwehr-Typ Amok läuft.«
    Alder runzelte wütend

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