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Die Verborgenen

Die Verborgenen

Titel: Die Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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die Stirn. »Ein verrückter Bürgerwehr-Typ? Ich will einfach nicht glauben, dass jemand so naiv sein kann. Haben Sie auch nur die leiseste Ahnung davon, womit wir es hier zu tun haben?«
    Bilder der ausgestopften Monster blitzten vor Bryans innerem Auge auf. Er nickte. »Ich habe Ericksons Keller gesehen.«
    »Gut«, sagte Alder. »Sie scheinen mir intelligent genug, um zu glauben, was Ihre Augen Ihnen zeigen.«
    Bereits während des ersten Traums hatte ein Teil von Bryan gewusst, dass alles real war. Der Keller war lediglich eine Bestätigung. »Das alles wäre nie passiert, wenn Zou und Erickson – und genaugenommen auch Sie – nicht versucht hätten, die Dinge geheim zu halten.«
    Alder seufzte und schüttelte wieder den Kopf. »Offensichtlich habe ich mich geirrt, als ich Sie für intelligent hielt.«
    »Die Menschen müssen diese Dinge erfahren«, sagte Bryan. »Wir reden über real existierende Scheiß- Monster .«
    Adam spuckte Blut auf die Treppe. »Onkel Jeb hat früher einmal versucht, diese Wahrheit auszusprechen, nachdem Zou ihm auf die Spur gekommen war. Er hat den Leuten alles über diese Monster erzählt, und weißt du, wo er gelandet ist? In der Klapsmühle.«
    »Aber es gibt einen Beweis«, sagte Bryan. »All die ausgestopften Kreaturen in seinem Keller.«
    Alder stieg die Treppe hinab, und jetzt benutzte er seinen Stock einfach nur als – Stock. »Ihnen entgeht das Offensichtliche, Inspektor. Vor dieser ganzen Angelegenheit haben Sie noch nie etwas über die Monster gehört, weil die Polizei sie nicht finden kann. Diese Kreaturen sind geschickte Jäger, und niemand weiß, dass sie existieren, selbst wenn sie ihre Opfer töten oder an einen Ort entführen, dessen Lage niemand kennt. Der Einzige, der sie finden kann, der Einzige, der sie stoppen kann, ist Erickson. Und jetzt vielleicht auch Sie.
    Die Öffentlichkeit wird die Albtraumkreaturen, die Erickson ausgestopft hat, vielleicht für echt halten, vielleicht auch nicht. Aber ob Sie mir das nun glauben oder nicht – diese Kreaturen sind keineswegs das größte Problem. Sie haben doch sicher bemerkt, dass einige von Ericksons Trophäen wie ganz gewöhnliche Menschen aussehen?«
    Bryan dachte an den Mann mit dem Beil. »Ja, da gab es ein paar.«
    Alder erreichte die unterste Treppenstufe. »Stehen Sie auf.«
    Bryan tat es.
    »Das eigentliche Problem sind diejenigen, die wie wir aussehen«, sagte Alder. »Erickson sieht wie wir aus. Sie sehen wie wir aus. Wenn Sie der Welt die Monster zeigen und darauf hinweisen, das einige dieser Monster wie gewöhnliche Menschen aussehen, was wird dann Ihrer Meinung nach geschehen?«
    Bryan dachte an Robin und an ihre kleine Maschine, die so rasch und mühelos Proben auf das Zett-Chromosom testen konnte. Wenn die Leute erfuhren, dass einige der Monster wie ganz gewöhnliche Menschen aussahen, gäbe es eine Kampagne mit dem Ziel, von jedem einen Test zu verlangen. Und wenn jemand anderes als Robin Bryan testen und herausfinden würde, dass er eine dieser Kreaturen war …
    »Vielleicht würden sie sich einen Grund einfallen lassen, mich aus dem Verkehr zu ziehen.«
    Alder nickte. »Und wenn das geschieht, Inspektor Clauser, wer bliebe dann noch übrig, um die Monster zu finden, die niemand finden kann? Wer wird sie dann noch daran hindern, nach Lust und Laune zu töten?«
    Was war, wenn Alder recht hatte? Würde irgendjemand einem Menschen mit dem Zett-Chromosom trauen? Nein. Nicht wenn der Betreffende auch von den Monstern erfuhr. Es war völlig verfahren. Niemand hätte Vertrauen zu einem Menschen seiner Art, nicht ohne eine Bürgerrechtskampagne und die entsprechende Aufklärung – Dinge, die Jahre, wenn nicht Jahrzehnte in Anspruch nehmen würden.
    Erickson war einmal hinter Schloss und Riegel verschwunden, und deswegen waren Hunderte, vielleicht sogar Tausende Menschen gestorben. Erickson war immer noch im Krankenhaus. Bedeutete das, dass Bryan im Moment der Einzige war, der die Monster aufspüren konnte?
    Vielleicht würde Bryan der Welt schon bald die Wahrheit sagen. Robin konnte ihm dabei helfen. Sie konnte Wissenschaftler auf ihre Seite bringen, um mit Hilfe von Fakten die zu erwartende heftige Reaktion der Öffentlichkeit abzumildern. Bald. Aber heute war der Tag noch nicht gekommen.
    »Okay«, sagte Bryan. »Sie haben recht. Wir werden die Sache geheim halten. Und was machen wir jetzt?«
    Alder tippte zweimal mit seinem Stock auf den Boden, klick-klick . »Wir müssen zur Klinik. Wenn Maries Kinder

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