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Die Verborgenen

Die Verborgenen

Titel: Die Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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sah weg.
    Und dann kniete der Erstgeborene nieder.
    »Mein König«, sagte er. »Willkommen zu Hause.«
    Der Jubel der Menge hallte von den Höhlenwänden wider.

Ein neuer Tag
    B ryan schloss die Tür des Buick. Er sah auf zur California Street Nummer 1969. Die Jessups würden Antworten haben, sie mussten Antworten haben. Wenn nicht … nun, dann kannten sie hoffentlich zu ihrem eigenen Besten jemanden, der Antworten hatte.
    Bryan ging zu dem kunstvoll von Rost überzogenen Gittertor. Er drückte auf die Klingel und sah durch die diagonalen Eisenstäbe zur Haustür über den Stufen. Nichts rührte sich.
    Die Luft fühlte sich kühl an auf seinem Gesicht. Er hob die Hand und strich sich über den kurzen, gepflegten Bart auf seinen Wangen und seinem Kinn. Er war gegangen, als Robin noch geschlafen hatte, aber bevor er hierhergekommen war, hatte er das lächerliche Gestrüpp in seinem Gesicht zurechtgestutzt. Er hatte ihr eine frische Kanne Kaffee gemacht und auf dem Esszimmertisch eine Notiz hinterlassen: ICH LIEBE DICH.
    Sie hatten den ganzen Vormittag hindurch und bis weit in den Nachmittag hinein geschlafen. Robin hatte diesen Schlaf wirklich dringend gebraucht, und sie war nicht einmal aufgewacht, als Bryan vorsichtig aus dem Bett glitt. Das war gut, denn diese Sache hier musste er allein erledigen. Ohne Robin, ohne Pookie. Die beiden würden vielleicht versuchen, Bryan zu mäßigen, aber er wollte sich nicht mäßigen. Die Zeit für Spielereien war vorüber. Pookie hatte ihm ein Dutzend Nachrichten hinterlassen, jede witziger als die vorhergehende. Es lag Besorgnis in seinem Humor, doch Bryan war noch nicht bereit, mit ihm zu sprechen. Auch John Smith hatte angerufen. Er hatte eine lange Nachricht hinterlassen, die viele offene Fragen in Bezug auf Chief Zou und Erickson klärte.
    Wieder drückte Bryan auf die Klingel. Er strich mit den Händen über die kunstvoll angerosteten, sich überkreuzenden Eisenstäbe, von denen jeder über einen Zentimeter dick war. Das Tor sah aus, als könnte es ein angreifendes Nashorn aufhalten. Ja, die Jessups wussten, welche Gefahren durch die Stadt streiften, und sie wussten sich davor zu schützen.
    Einige Augenblicke später öffnete sich die Tür, und Adam Jessup kam die Treppe herab. Sein Silberschmuck und seine schwarze Rockerkleidung sahen aus wie beim letzten Mal, doch jetzt trug er kein T-Shirt von KILLSWITCH ENGAGE , sondern eines von BULLET FOR MY VALENTINE .
    »Nicht du schon wieder«, sagte er mit einem höhnischen Grinsen. »Diesmal kommst du nicht rein ohne eine Vorladung, Bulle. Hast du eine Vorladung?«
    Für wen hielt sich dieser kleine Dödel eigentlich?
    In einer einzigen flüssigen Bewegung griff Bryan durch die Gitterstäbe, packte Adams Nacken, riss ihn nach vorn und drückte das Gesicht des Mannes gegen das angerostete Eisen.
    »Wenn Vorladung bedeutet, dass ich dir deinen beschissenen Hals brechen werde, falls du dieses Tor nicht öffnest, dann habe ich eine Vorladung.«
    Adam umklammerte Bryans Hand, und Bryan drückte fester zu. Adam zuckte zusammen und versuchte, etwas zu sagen, doch er brachte kein Wort über die Lippen.
    »Du solltest das Tor jetzt öffnen«, sagte Bryan. »Dann könnte der Schmerz nachlassen.«
    Adams Hände fuchtelten wild hin und her, bis er den Griff an der Innenseite der Pforte erwischte. Bryan hörte ein Klicken, dann öffnete sich das Tor. Er schob Adam beiseite, und obwohl es nur ein leichter Stoß zu sein schien, flog Adam nach hinten bis zur Steintreppe.
    Bryan betrat das Grundstück und schloss das Gittertor hinter sich. Er sah, wie Adam stöhnend am Boden lag und sich den Hals rieb. Erst jetzt schien Bryan wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Hatte er das Adam angetan? Das hatte er offenbar, aber warum?
    Weil er dir auf die Nerven gegangen ist.
    Bryan machte einen Schritt nach vorn, um Adam aufzuhelfen, als eine Art dumpfes Zischen ertönte, wie es für eine Waffe mit einem Schalldämpfer typisch ist, und gleichzeitig ein Stück Stein vom Boden zwischen seinen Füßen absplitterte.
    Bryan erstarrte. Er bewegte sich nur so weit, dass er zur Treppe hinaufsehen konnte, die ins Haus führte. Auf der obersten Stufe stand Alder Jessup. Er hatte seinen Stock auf Bryans Brust gerichtet.
    »Das reicht jetzt«, sagte Alder.
    Eine dünne Rauchwolke stieg aus dem unteren hohlen Ende des Stocks auf.
    »Ein Stockgewehr?«, sagte Bryan. »Ernsthaft?«
    Alder nickte. »Setzen Sie sich genau dorthin, wo Sie jetzt stehen. Ich habe noch vier

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