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Die verbotenen Evangelien: Apokryphe Schriften

Die verbotenen Evangelien: Apokryphe Schriften

Titel: Die verbotenen Evangelien: Apokryphe Schriften Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Ceming Jürgen Werlitz
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vom Heiligen Geist.‘“
    (2) Und siehe, ein Engel des Herrn erschien ihm im Traum und sagte: „Fürchte dich nicht wegen dieses Mädchens! Denn das in ihr ist vom Heiligen Geist. Sie wird dir einen Sohn gebären, und du sollst ihn Jesus nennen, denn er wird sein Volk von seinen Sünden erretten.“
    Als er erwachte, lobte Josef den Gott Israels, der ihm seine Gnade erwiesen hatte. Und er sorgte weiterhin für das Mädchen.
15. K APITEL
    Von einem Sohn dieses Annas weiß das Kindheitsevangelium des Thomas 3,1 zu berichten.
    (1) Aber der Schriftgelehrte Annas kam zu ihm und fragte ihn: „Josef, warum bist du nicht in unsere Versammlung gekommen?“
    Er antwortete ihm: „Weil ich müde von der Reise war und den ersten Tag ausspannte.“ Annas aber drehte sich um und erblickte die schwangere Maria.
    (2) Da machte er sich eilends auf zum Priester und berichtete ihm: „Sieh nur! Josef, dessen Zeuge du bist, hat sich sehr vergangen.“
    Der Hohepriester fragte: „Warum das?“
    Er antwortete: „Die Jungfrau, die Josef aus dem Tempel des Herrn erhalten hat, – er hat sie unrein gemacht, ihr Beilager gestohlen und hat dies den Söhnen Israels nicht angezeigt.“
    Da fragte ihn der Hohepriester: „Josef? Josef soll das getan haben?“
    Und er entgegnete ihm: „Schicke Diener, und du wirst die Jungfrau schwanger finden.“
    Die Diener gingen los, fanden sie, wie er es gesagt hatte, und brachten sie in den Tempel. Und sie trat vor das Gericht.
    13,2
    8,1
    (3) Der Hohepriester sprach zu ihr: „Maria, warum hast du das getan? Warum hast du deine Seele erniedrigt? Hast du Gott, den Herrn, vergessen, du, die du im Allerheiligsten aufgezogen worden bist und Speise aus der Hand von Engeln empfangen hast,du, die du ihre Lobgesänge gehört und vor ihnen getanzt hast? Warum hast du das getan?“
    13,3
    Sie aber weinte bitterlich und sagte: „So wahr Gott, der Herr, lebt: Ich bin rein vor ihm und habe keinen Mann erkannt.“
    (4) Und der Hohepriester fragte:
„Josef warum hast du das getan?“
    Ex 20,16: „Du sollst gegen deinen Nächsten kein falsches Zeugnis ablegen!“

Der Ausdruck „starke Hand“ ist Bezeichnung für den mächtigen Gott; vgl. z. B. Jes 51,9 .
    Josef aber sprach: „So wahr der Herr, mein Gott, lebt,
und
sein Gesalbter (= Christus)
und der Zeuge seiner Wahrheit lebt:
Ich bin unschuldig, was sie betrifft.“ Doch der Hohepriester sprach: „Lege kein falsches Zeugnis ab,
sondern
sag’ die Wahrheit! Du hast deine Ehe heimlich vollzogen und es nicht den Söhnen Israels angezeigt. Und du hast deinen Kopf nicht unter die starke Hand gebeugt, damit deine Nachkommenschaft gesegnet sei.“ Und Josef schwieg.
16. K APITEL
    Num 5,11–31 sieht ein solches Eifersuchtsordal lediglich für Frauen vor. Eine Frau, die im Verdacht des Ehebruchs steht, muss unter anderem Wasser trinken, dem magische Wirkung zugeschrieben wird. Davon, dass die Frau in die Wüste geschickt wird, verlautet nichts:
V. 27–28: „Der Priester hat ihr das Wasser zum Tranke dargereicht; dann wird, wenn sie untreu war und pflichtwidrig wider ihren Mann gehandelt hat, das Fluchwasser zur Bitterkeit in sie eindringen, ihre Hüften fallen ein, und die Frau wird zur Fluchbeladenen inmitten ihrer Volksgenossen werden. Hat sich aber die Frau nicht verunreinigt und ist sie unschuldig, so bleibt sie unversehrt und kann gesegneten Leibes werden.“
    (1) Der Hohepriester sprach: „Gib die Jungfrau zurück, die du aus dem Tempel des Herrn empfangen hast!“ Da brach Josef in Tränen aus. Der Hohepriester aber sprach: „Ich gebe euch das Wasser der Gottesprüfung zu trinken. Es wird euer Vergehen in euren eigenen Augen deutlich machen.“
    (2) Und der Hohepriester nahm es, gab es Josef zu trinken und schickte ihn in die Wüste. Er aber kam wohlbehalten zurück. Da gab er es auch der jungen Frau zu trinken und schickte sie in die Wüste. Und auch sie kam wohlbehalten zurück. Da staunte das ganze Volk darüber, dass das Wasser ihr Vergehen nicht offengelegt hatte. Und der Hohepriester sprach:
    (3) „Wenn Gott, der Herr, euer Vergehen nicht offengelegt hat, dann verurteile auch ich euch nicht.“
    Und er entließ sie. Josef nahm Maria und ging voll Freude und Lob für den Gott Israels zurück in sein Haus.
17. K APITEL
    Lk 2,1: „In jenen Tagen geschah es, dass von Kaiser Augustus ein Befehl ausging, dass der gesamte Erdkreis aufgezeichnet werde.“
    Mt 6,34 „Macht euch daher nicht Sorge für den morgigen Tag; denn der morgige Tag wird für sich

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