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Die verbotenen Evangelien: Apokryphe Schriften

Die verbotenen Evangelien: Apokryphe Schriften

Titel: Die verbotenen Evangelien: Apokryphe Schriften Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Ceming Jürgen Werlitz
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den Glöckchen am Saum:
V. 34: „Es sollen sich immer ein goldenes Glöckchen und ein Granatapfel an dem Saum des Obergewandes ringsum abwechseln.“ Von einer Zwölfzahl ist nicht die Rede.
    (3) Der Priester ging im Gewand mit den zwölf Glöckchen in das Allerheiligste hinein und betete für sie. Und siehe, ein Engel des Herrn war da und sprach: „Zacharias, Zacharias, geh hinaus und lass die Witwer des Volkes zusammenkommen! Jeder soll einen Stab bei sich tragen, und wem Gott, der Herr, ein Zeichen geben wird, dessen Frau soll sie sein.“ Herolde begaben sich in das gesamte Gebiet Judäas, und es ertönte die Posaune des Herrn, und siehe, alle kamen gelaufen.
9. K APITEL
    Ein ähnliches Stabwunder erzählt Num 17,16–25. Dort ist es der Stab Aarons, der grünt und damit die Wahl der Leviten durch Gott bestätigt.
    (1) Josef aber legte die Axt beiseite und ging zur Versammlung. Und als sie zusammengekommen waren, begaben sie sich mit ihren Stäben zum Priester. Der Priester nahm ihnen die Stäbe ab, ging in den Tempel hinein und betete. Als er sein Gebet beendet hatte, nahm er die Stäbe, ging hinaus und gab sie ihnen zurück. An keinem jedoch war ein Zeichen. Den letzten Stab aber bekam Josef. Und siehe, eine Taube kam aus dem Stab heraus und setzte sich auf Josefs Kopf. Da sprach der Priester: „Josef, Josef, dir ist die Jungfrau des Herrn zugeteilt. Nimm sie in deine Obhut!“
    Num 16, besonders V. 31–33.
    (2) Josef erwiderte: „Ich habe schon Söhne und bin ein alter Mann, sie aber ist eine junge Frau. Da werde ich doch zum Gespött für die Söhne Israels!“ Der Priester aber sprach: „Josef, fürchte den Herrn, deinen Gott, und denke daran, was Gott Datan, Abiram und Korach angetan hat, wie sich die Erde gespalten und alle verschlungen hat wegen ihres Widerspruchs. Und nun sieh dich vor, Josef, dass dies nicht auch in deinem Haus geschehen möge!“
    (3) Und Josef nahm sie voll Furcht in seine Obhut und sprach zu ihr: „Maria, ich habe dich aus dem Tempel des Herrn empfangen. Jetzt lasse ich dich allein in meinem Haus zurück. Denn ich gehe fort, um Häuser zu bauen, und werde dann zu dir zurückkommen. Der Herr wird auf dich aufpassen.“
10. K APITEL
    Mt 27,51 par.; vgl. Ex 26,31–37
    (1) Bei einer Beratung beschlossen die Priester: „Lasst uns einen neuen Vorhang für den Tempel des Herrn anfertigen!“
    Der Hohepriester sprach: „Ruft mir die reinen Jungfrauen aus dem Stamm Davids!“
    Die Diener gingen los, suchten und fanden sieben solcher Jungfrauen. Der Priester erinnerte sich nun, dass das Mädchen Maria aus dem Stamm Davids und rein vor Gott war. Da gingen die Diener weg, um auch sie zu holen.
    Der Vorhang des Offenbarungszeltes bestand nach Ex 26,31 aus Purpur, Karmesin und Byssos.
    (2) Sie führten sie in den Tempel des Herrn hinein, und der Priester sprach: „Lost mir hier aus, wer das Gold, den Amiant, das Leinen, die Seide, den Hyazinth, den Scharlach und den echten Purpur verweben soll!“
    Lk 1,20–22
    Das Los für den echten Purpur und den Scharlach fiel auf Maria
. Und sie
ging
damit nach Hause. Zu jener Zeit wurde Zacharias stumm, und Samuel wurde Priester an seiner Stelle, bis Zacharias wieder sprechen konnte. Maria aber nahm den Scharlach und spann ihn.
11. K APITEL
    Lk 1,28: „Sei gegrüßt, Begnadete, der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen.“
    (1) Und sie nahm den Krug und ging hinaus, um ihn mit Wasser zu füllen. Und siehe, eine Stimme sagte zu ihr: „Sei gegrüßt, du Gnadenvolle!
Der Herr ist mir dir. Gesegnet bist du
unter den Frauen.“ Und Maria schaute sich nach rechts und links um,woher denn diese Stimme gekommen sein könnte. Schaudernd ging sie in ihr Haus zurück, stellte den Krug ab und nahm den Purpur, setzte sich damit auf den Stuhl und verwebte ihn.
    Lk 1,30: „Der Engel sprach zu ihr: „Fürchte dich nicht, Maria, denn du hast Gnade gefunden bei Gott!‘“
    (2) Siehe, da stand ein Engel vor ihr und sagte: „Fürchte dich nicht, Maria, denn du hast Gnade gefunden vor dem Herrscher des Alls. Du wirst empfangen aus seinem Wort.“
    Als sie das hörte, zweifelte Maria und sprach zu sich selbst: „Ich soll vom Herrn, dem lebendigen Gott, empfangen und wie jede andere Frau gebären?“
    In der Rede des Engels werden Elemente der Geburtsgeschichten bei Lukas und Matthäus kombiniert: Lk 1,35 ist die Verheißung des Beistands des Heiligen Geistes entnommen. Die Namengebung folgt auch mit dem Wortspiel (Jesus, hebräisch Joschua,

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