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Die Verdammten der Taiga

Die Verdammten der Taiga

Titel: Die Verdammten der Taiga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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schmeckte so köstlich wie nichts auf der Welt, unvergleichbar mit allen Genüssen. Selbst Benerian aß ein paar Löffel … Katja fütterte ihn wie einen Säugling und redete ihm gut zu. Er schluckte, strahlte sie an und nannte sie zärtlich ›Mütterchen‹.
    Dann brach die Nacht herein, nachdem die Sonne noch einmal die Taiga wie mit Gold übergoß, die Bäume aufflammen ließ und alle Herrlichkeit der Natur bis in den Himmel glänzte. Der Wind erhob sich zu einem lauten Summen, Scharen von Vögeln stiegen dem sterbenden Licht entgegen … und plötzlich war die Dunkelheit da, als habe eine Riesenhand ein Tuch über die Welt gedeckt.
    »Ich übernehme die erste Wache«, sagte Putkin, als die anderen sich in die zusammengeflickten Decken rollten. »Aber wenn Ihr Freund kommt, Semjon Pawlowitsch, wecke ich Sie. Ich beherrsche die Bärensprache nicht.«
    »Er ist nicht kleinzukriegen«, sagte die Susskaja leise. Sie lag neben Andreas. Hinter ihr atmete bereits Morotzkij in tiefen Zügen und schlief fest. »Wenn Putkin einmal stirbt, muß man sein Maul extra totschlagen.« Andreas nickte, zog die Decke über sein Gesicht und schlief ein. Er spürte noch, wie die Hand der Susskaja sanft und zögernd über seinen verhüllten Kopf strich …
    Andreas hatte die dritte Wache. Jekaterina Alexandrowna weckte ihn durch leises Schütteln. Er schrak hoch, faßte schlaftrunken um sich und griff in etwas Weiches, Warmes, Angenehmes. Ganz erwacht, sah er, daß er Katjas rechte Brust umfaßt hatte und zog schnell die Hand zurück. Sie war nicht beleidigt, hatte ihn nicht daran gehindert und sagte auch jetzt nichts. Das Feuer glimmte nur noch zwischen den aufgehäuften Steinen. Es war eine merkwürdig warme und helle Nacht für diese Jahreszeit, als atme die Erde noch einmal die ganze eingesogene Sommerhitze aus, bevor sie sich völlig dem Frost ergab.
    Alles schlief. Putkin schnarchte mit krachenden Tönen und offenem Mund, Morotzkijs pfeifender Atem mischte sich dazwischen, Nadeshna schlief zusammengerollt wie ein kleines, milchsattes Kätzchen, und selbst der irre Benerian war still und lag auf dem Rücken, die gefesselten Hände auf dem Bauch.
    »Sie schlafen unruhig, Andrej«, sagte die Susskaja leise. Ihre dunkle Stimme in dieser hellen, warmen Nacht war noch mehr ein Streicheln als sonst. Es war eine Stimme, die unter die Haut ging … jedes Haar am Körper sträubte sich, als lade es sich mit Elektrizität auf. »Träumen Sie?«
    »Nein …« Er hielt ihre Decke auf. »Legen Sie sich schlafen, Katja Alexandrawna.«
    »Ich bin nicht müde. Wie kann man müde sein in einer solchen Nacht? Die Erde bricht auf und atmet.« Sie beugte sich zu Andreas vor, und ihre Bluse klaffte auf und ließ ihre schönen, runden, festen Brüste sehen. »Warum träumen Sie nicht, Andrej?«
    »Ich träume nie. Ich weiß nicht, warum.«
    »Haben Sie keine Wünsche? Man träumt von Wünschen oder von erfüllten Wünschen. Selbst jeder Alptraum ist ein Spiegel von Wünschen. Alles auf der Welt ist Wunsch …«
    Sie legte sich zurück auf ihre Decke, schlug sie aber nicht um sich, sondern breitete die Arme aus und berührte mit den Fingerspitzen ihrer linken Hand den Männerschenkel neben sich.
    »Schlafen Sie, Katja –«, sagte Andreas heiser. »Der nächste Tag wird eine einzige Schinderei werden.«
    »Sie haben Hunger –«, sagte die Susskaja und legte ihre Hand auf Andreas' Hüfte. Es klang, als spiele ein Cello mit samtbezogenen Saiten.
    »Ich habe keinen Hunger, Jekaterina Alexandrowna. Ich habe viel von der Suppe gegessen …«
    »Sie haben Hunger auf eine Frau, Sie Narr. Warum gestehen Sie es nicht?«
    »Man sollte jetzt nicht darüber sprechen, Katja.«
    »Warum nicht?«
    »Nicht jetzt. Es liegt so viel vor uns.«
    »Es liegt noch mehr in uns. Andrej, ich habe Ihre Blicke gesehen. Sie haben mit den Augen meine Brüste geküßt, meinen Leib, meine Hüften, meine Beine und immer wieder mein Gesicht und meine Brüste. Ein Mann liebt mit den Augen, zuerst mit den Augen, dann mit den Händen, zuletzt mit dem Körper. Und jetzt laufen Sie davon, Andrej?«
    »Es wäre alles sinnlos, Katja.«
    »Liebe ist nie sinnlos. Sie sagen, Sie haben keinen Hunger, aber das ist eine Lüge. Ich habe auch Hunger, und es ist der Hunger auf einen Mann.«
    »Katja –«, sagte er gepreßt. Er spürte, wie seine Haut, dort, wo ihre Hand lag, zu verbrennen begann. Sie lachte leise, und es war jener Ton, den die Frau aus dem Paradies herübergerettet hat.
    »Sie sind

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