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Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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verblasst und schimmerte bräunlich.
    Darren lächelte.
    Das ist mal eine AMF-Bowlingbahn gewesen.
    Er erinnerte sich an längst vergessene Zeiten zurück – an Samstagabende, die er mit seinen Freunden beim Bowling verbracht hatte –, riss sich jedoch schnell aus diesen unsinnigen Tagträumen. Er musste auf der Hut sein. Wer wusste schon, welche Gefahren hier lauerten?
    Wenn schon keine Menschen, dann womöglich Wildhunde – sofern noch welche existierten … oder Schlangen.
    Als Darren das Wasser erreichte, erkannte er, dass der Fluss am Wasserfall entsprang und rund 50 Meter weit fast parallel zum alten Highway verlief, bevor er eine scharfe Rechtsbiegung machte und im Dschungel verschwand, der sich hinter der Bowlingbahn erstreckte. Im Urwald hinter dem Gebäude leuchteten grüne Pflanzen, Farne und üppige Bäume. Er nahm an, dass der Wasserfall und der Fluss die schlimmsten Feuer ausgebremst hatten.
    Darren schleuderte seinen Pferdeschwanz nach hinten, hockte sich ans Flussufer und trank etwas Wasser aus der hohlen Hand. Es schmeckte sauber und die eiskalte Flüssigkeit schmerzte in seiner Kehle, aber es war ein guter Schmerz.
    Mitten in einem Schluck hielt er inne, als er das entfernte Geräusch von spielenden Kindern und die Rufe von Erwachsenen hörte. Er hob den Kopf, lauschte und gelangte zu dem Schluss, dass sie weit genug entfernt waren und keine unmittelbare Gefahr darstellten. Er senkte den Kopf und trank weiter.
    Als er seine Kehle ausreichend befeuchtet hatte und seine Lippen schon ganz gefühllos waren, spritzte er sich Wasser an den Hals und ins Gesicht und wusch sich. Danach fühlte er sich fast wieder wie ein Mensch.
    Nun, wo sein Magen voll Wasser war, musste er etwas finden, um das quälende Hungergefühl zu bekämpfen. Er hatte seit vier Tagen nichts gegessen – eventuell auch seit fünf. Sein eingefallener Magen rumpelte und rumorte und forderte etwas – irgendetwas – zu essen.
    Wie hat Winnie Puuh immer gesagt? Mein Bäuchlein rumpelt und pumpelt so sehr.
    Er lächelte, aber sein Lächeln erstarb sofort wieder, als eine Flut von Erinnerungen vor seinem inneren Auge auftauchte: seine Freundin Sonja, die ihr kleines Mädchen als Baby im Krankenhaus auf dem Arm hielt. Tara, die zum ersten Mal gebadet wurde – und schrie wie am Spieß. Sonja und er, wie sie Tara Gutenachtgeschichten vorlasen, darunter auch ihre Lieblingsgeschichte: Winnie Puuh . Er, als er den blutigen, geschundenen Körper der Kleinen in seinen Armen wiegte – in dieser Erinnerung war er es, der schrie –, nachdem die Neue Welt über sie hereingebrochen war und er wusste, dass das Leben nie mehr so sein würde wie früher.
    Er schüttelte die Bilder ab.
    Es nützte auch nichts, wenn er traurig wurde und sich selbst leidtat.
    Er musste in Bewegung bleiben. Er musste etwas zu essen finden. Und er musste entscheiden, was er mit dem Jungen anstellte.
    Ein abscheulicher, unmoralischer Gedanke schoss Darren durch den Kopf – eine Möglichkeit, beide Probleme blitzschnell und gleichzeitig zu lösen.
    Er rieb sich den Bauch und stellte sich vor, wie er frisch gebratenes Fleisch verspeiste. Oh, zur Hölle damit – es musste noch nicht einmal gebraten sein. Er konnte das Kind auch einfach umbringen, das warme Fleisch essen und sein heißes Blut trinken … das ultimative Fast Food.
    Darren fühlte sich mit einem Mal ganz krank und hatte Angst, dass ihm all das Wasser, das er hinuntergestürzt hatte, wieder hochkam.
    Wie kannst du so was auch nur denken? Das ist barbarisch … Das ist widerlich … Das ist einfach … einfach … nicht richtig!
    Er schluckte die Fäulnis in seiner Kehle hinunter und beschloss weiterzuziehen, bevor er der grausamen Vorstellung doch noch nachgab.
    Aber was ist mit dem Jungen? Kann ich den denn einfach hierlassen? Gott, ich kann unmöglich für ein Kind sorgen. Ich kann ja kaum für mich selbst sorgen.
    Wenn er ein Kind im Schlepptau hatte, hielt ihn das nur unnötig auf. Und es bedeutete eine Verantwortung, die er nicht übernehmen wollte. Er hatte gelernt, dass es nur eine Last war, wenn man sich um andere kümmerte. Wenn man sich um andere Menschen sorgte, machte man sich in verschiedener Hinsicht verletzlich. Die anderen konnten als Köder benutzt werden. Es betäubte einem die Sinne, wenn man von ihnen getrennt wurde, weil sich der Verstand nur noch mit der Suche nach ihnen beschäftigte. Und es schwächte einen, wenn sie starben und man ihren Verlust betrauerte.
    Nein, er hatte gelernt,

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