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Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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antwortete er und nahm mit einem schweren Seufzer die nächsten Stufen in Angriff.
    »Ein Computerfreak, was?«, erwiderte Bruce und folgte ihm. »Ich wette, du verdienst nicht schlecht.«
    »Ich bin zufrieden.«
    Lass mich verdammt noch mal in Ruhe!
    »Ich bin nur ein einfacher Arbeiter.«
    Paul interessierte das nicht. Er hatte nicht danach gefragt, also warum redete dieser hagere, unordentlich aussehende Typ über solche Banalitäten, während sie in so einer ernsten Notlage steckten?
    »Na ja, wird nicht besonders gut bezahlt, aber es is’ gute, ehrliche Arbeit. Und, was hältst du von Candice?«
    Paul blieb auf halber Treppe zwischen Ebene drei und zwei stehen. Er drehte sich zu Bruce um, der eine Stufe unter ihm stand. Im hellen Licht des Telefons sah Paul nicht nur, wie blass Bruce tatsächlich war – seltsam, wenn man bedachte, dass er als einfacher Arbeiter sicher den Großteil seiner Zeit draußen verbrachte –, sondern auch, dass Aknenarben sein Gesicht übersäten. »Wie meinst du das?«
    Bruce zuckte mit den Schultern. »Du weißt schon, ob du sie flachlegen würdest. Ich jedenfalls schon. Scheiße, ich würd auch ihre Mutter flachlegen. MILF, sag ich nur …«
    »Okay, das reicht«, unterbrach ihn Paul. »Mein Gott, ist das alles, woran du denken kannst? Wir stecken hier gerade mitten in einer beschissenen Folge von Unglaubliche Geschichten, und alles, was du im Kopf hast, ist Sex?«
    Bruce zuckte mit den Schultern. Es schien ihm zu gefallen, das zu tun.
    »Komm schon, beeilen wir uns. In dem Treppenhaus krieg ich Klaustrophobie und außerdem stinkt’s nach Pisse.«
    Sie stapften weiter die Stufen hinauf. Bruce zeigte sich gnädig und hielt für den Rest des Aufstiegs die Klappe.
    Schließlich erreichten sie das Ende der Treppe und die mit einem »E« beschriftete Tür.
    Paul griff nach der Klinke und zog daran.
    Er stieß auf entmutigenden Widerstand. »Was zur Hölle?«
    »Was ist denn?«, fragte Bruce, der viel zu dicht hinter ihm stand.
    »Ich glaube, es ist abgeschlossen«, antwortete Paul und rüttelte an der Klinke, auch wenn dadurch seine Rippen in Flammen aufzugehen schienen.
    »Warte, lass mich mal.«
    »Verschlossen ist verschlossen«, sagte Paul und drehte sich zu Bruce um. »Falls du nicht zufällig Superman bist, wirst du genauso wenig Erfolg haben wie ich.«
    Bruce zuckte mit den Schultern – Hör endlich auf damit!  –, stellte sich vor die schwere Metalltür und drückte die Klinke hinunter.
    »Siehst du?«, meinte Paul mit einem Anflug von Überheblichkeit, als sich nichts tat.
    »Hm«, murmelte Bruce, »ich schätze, sie schließen nachts ab.«
    »Ach, was du nicht sagst!«
    Mit einem Seufzen begann Paul, die Stufen wieder nach unten zu steigen.
    Auf dem Absatz von Ebene eins blieb er stehen und versuchte sein Glück an der Tür. Sie öffnete sich.
    Er streckte seinen Arm aus, und weißes Licht erhellte einen Teil der dunkleren und deutlich kühleren ersten Parkebene. Paul blickte auf ein Meer aus Blättern.
    Allem Anschein nach hatten weniger als die Hälfte der etwa zwölf Bäume die Decke der Tiefgarage durchbrochen. Dank derer, die es geschafft hatten, war hier und da ein Stück des Nachthimmels zu erkennen, und er konnte das stete Tropfen des Regens hören. Die restlichen Bäume hingen zwischen Boden und Decke gefangen, ihre üppigen Kronen füllten die oberste Parkebene komplett aus und bildeten einen scheinbar endlosen Baldachin aus leuchtendem Grün. Es ließ sich kaum sagen, wo die Krone des einen Baumes begann und die des nächsten endete.
    Paul musste zugeben, dass es ein unglaublicher Anblick war. Surreal. Und furchteinflößend. Durch das üppige Gewirr aus Blättern und Ästen konnte er keine der Rampen erkennen. Und auch keine der Öffnungen im Boden. Unmöglich, herauszufinden, was sich unter der dichten Blätterwand befand – fester Grund oder ein nettes kleines Loch, das nur darauf wartete, dass nichts ahnende Menschen hineinfielen.
    »Der Hammer!«, drang die Stimme von hinten an sein Ohr, zusammen mit kaltem Zigarettenatem, unter den sich ein Hauch von Alkohol mischte.
    »So kann man es auch ausdrücken«, sagte Paul über das Geräusch des Regens hinweg. »Aber es wird auf alle Fälle ein hartes Stück Arbeit, sich zur Rampe durchzukämpfen und hier rauszukommen.«
    »Hm«, war alles, was Bruce dazu einfiel.
    »Wir können den anderen die schlechten Neuigkeiten auch gleich mitteilen«, fuhr Paul fort. Gemeinsam mit Bruce trottete er wieder zur Ebene

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