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Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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Rampe nach oben ist zerstört. Einer der Bäume hat sie in lauter Einzelteile zersprengt. Ich hab ʼne kleine Runde gedreht, nachdem ich den Jungen gefunden habe, um zu sehen, wie schlimm das Parkhaus beschädigt ist. Was die andere Rampe angeht, nun: Sehen Sie selbst!«
    Beth, Candice und Bruce drehten sich um und erkannten im Schein der beiden Mobiltelefone und des Feuerzeugs die Rampe in ihrer Nähe und den umgestürzten Pfeiler, der quer über der Abfahrt lag, die aus der dritten Ebene herunterführte. Als sie sich wieder Paul zuwandten, wirkten sowohl Beths als auch Candices Augen noch glasiger und trauriger. Bruces Gesichtsausdruck hatte sich hingegen nicht verändert – in seinen Augen lag noch immer ein verstörendes Funkeln.
    »Das muss ja nicht heißen, dass die Rampen auf den anderen Ebenen auch unzugänglich sind«, sagte Beth. »Allerdings sind die auf der zweiten mindestens an einer Seite unpassierbar. Möglicherweise wurden sie tatsächlich alle zerstört.«
    »Hoffen wir, dass das nicht so ist. Aber versuchen wirʼs erst mal über die Treppe. Ich geh nach oben und probiere aus, ob ich die Vordertür einschlagen kann.«
    »Candice und ich bleiben hier und kümmern uns um Harold.«
    »Wenn ich es schaffe, komme ich zurück, und dann können wir gemeinsam von hier verschwinden.«
    »Das wäre zu schön«, erwiderte Beth und versuchte sich an einem Lächeln, das ihr jedoch misslang. »Brauchen Sie denn, na ja, keine Hilfe, um die Türen einzuschlagen?«
    Paul runzelte die Stirn. Dann bemerkte er, dass Beth in Bruces Richtung schielte. Paul kannte diesen Blick – er hatte schon zigmal gesehen, wie seine Exfrau ihn ihrem neuen Mann zuwarf, meistens, wenn sie bei Paul zum Abendessen waren und er einen über den Durst getrunken hatte. Er signalisierte: Lass mich bloß nicht mit dem Typen alleine.
    »Ja, Sie haben recht«, erwiderte Paul. »Bruce, wollen Sie mitkommen und mir helfen? Gut möglich, dass ich noch ein paar zusätzliche Muskeln brauche, um die Tür einzuschlagen.«
    »Sicher, wieso nicht?«, antwortete Bruce.
    »Ich hol schnell die Montierstange aus dem Wagen. Bin gleich zurück.«
    Paul schlängelte sich über den Parkplatz, und seine Rippen brannten bei jeder Bewegung vor Schmerzen. Er schnappte sich das Montiereisen aus dem Kofferraum und eilte zurück zu den anderen.
    »Okay, Bruce, es kann losgehen.«
    »Brauch ich nicht auch irgendwas?«, fragte Bruce. »Sie wissen schon, um das Glas zu zertrümmern?«
    Paul gefiel der Gedanke, der Einzige mit einer Waffe zu sein, und er antwortete: »Warten wir erst mal ab, wie es läuft. Wenn ich die Scheibe nicht zertrümmern kann, dann versuchen Sieʼs.«
    Bruce zuckte mit den Schultern. »Wie Sie meinen.«
    »Viel Glück«, wünschte Beth, als sich Paul und Bruce in Richtung Treppe entfernten.
    Paul machte unterwegs am Fahrstuhl halt. Er drückte auf den Knopf, der normalerweise den Aufzug anforderte. Nichts. Die Metalltüren blieben geschlossen; ein senkrechter Mund mit fest zusammengepressten Lippen, der angestrengt versuchte, nicht zu lachen. Paul probierte, die Türen mit den Händen aufzuhebeln, aber es war sinnlos.
    »Kein Glück?«, rief Beth ihm zu.
    »Kein Glück«, antwortete Paul und ging zur Tür des Treppenhauses hinüber, wo Bruce bereits wartete.
    Es lag ein modriger Geruch in der Luft, eine Mischung aus Urin und weggeworfenen Zigarettenkippen – ein deutlicher Unterschied zu dem erdigen, schwach an Eukalyptus erinnernden Aroma auf dem Parkplatz.
    Bevor er die Stufen hinaufging, tauschte Paul das Zippo gegen sein Handy aus. Er hielt es für eine gute Idee, das Feuerzeugbenzin aufzusparen, nur für den Fall. Als Paul im Schein des Handydisplays die Treppe hinaufstieg, fragte Bruce, der dicht hinter ihm ging: »Sind Sie verletzt?«
    »Nur ein paar geprellte Rippen«, antwortete Paul. Je weniger dieser Typ über seine Verletzungen wusste, desto besser. Paul war vermutlich nur paranoid, aber aus irgendeinem Grund wollte er nicht, dass Bruce erfuhr, wie schlimm seine Verletzungen tatsächlich waren.
    »Das ist schon ein ziemliches Ding, was? Die Scheißbäume, die einfach so aus dem Boden wachsen – noch dazu in ʼnem Parkhaus!«
    »Ja, echt ein Ding.«
    Als sie den Treppenabsatz auf Ebene drei erreichten, hielt Paul inne, um durchzuatmen.
    »Und, was treibst du so? Beruflich, mein ich.« Offensichtlich fand Bruce, es sei an der Zeit, zum »Du« überzugehen.
    Small Talk, stöhnte Paul innerlich.
    »Ich arbeite in der IT-Branche«,

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