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Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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Graham, als er den Platz in der Nähe des Baumstamms erreichte.
    »Sie versuchen wirklich, den Kapitalismus hier drin wieder zum Laufen zu bringen, was?«, antwortete Graham.
    »Das ist verrückt. Ich meine, wer kauft denn eine Fernbedienung? Oder einen GPS-Empfänger?«
    »Es ist zwar traurig, aber das tun eine ganze Menge Leute«, sagte Graham und setzte sich auf den Boden neben Josephine. »Ich hab welche getroffen, die Batterien und Handys besaßen. Scheiße, einer hatte sogar einen Leuchtglobus. Das Seltsame ist, dass sie nicht alle verrückt sind.«
    »Da wär ich mir nicht so sicher«, meinte Nick, als er sich auf dem pelzig-grünen Stamm niederließ. Er reichte Graham eines der Opossumbeine und behielt das letzte für sich.
    »Die meisten leben einfach nur in der Vergangenheit«, fuhr Graham fort und biss von seinem Essen ab. »Traurige Menschen, die beim Anblick eines Handys oder einer Fernsehzeitschrift ganz wässrige Augen bekommen. Aber mir sind auch ein paar begegnet, die diese sinnlosen Relikte aus der Vergangenheit einfach gegen etwas zu essen eingetauscht haben.«
    Nick biss ein kleines Stück von seinem Opossumbein ab. Das Fleisch war sehnig und ziemlich geschmacksneutral, aber gut genug, um einen Teil des Lochs in seinem Magen auszufüllen. »So hab ich das noch nie betrachtet.«
    »Allerdings haben die meisten diese Sachen nur gekauft, eingetauscht oder behalten, weil sie die traurige Sehnsucht verspüren, sich an die Vergangenheit zu klammern. Ich frage mich, ob’s hier wohl irgendwo Wasser zu kaufen gibt.«
    »Wasser zu kaufen«, schnaubte Nick. »Gott, dieses Lager ist wirklich ein Abklatsch der alten Welt.« Als er ein Schnarchen hörte, wandte er sich zu Josephine um und sah, dass sie eingedöst war. Der winzige Beinknochen war komplett abgenagt und lag in der Nähe ihrer rechten Hand auf dem Boden.
    »Meinst du, sie lassen uns heute Nacht hierbleiben?«, fragte Nick.
    Graham schaute auf Josephine. »Fragen kostet ja nichts. Ich bin mir sicher, dass wir alle ein bisschen Schlaf gebrauchen könnten. Josephine ist durch die Hölle gegangen, das arme Ding.«
    »Sie hat sich wirklich fest in den Kopf gesetzt, aus diesem Dschungel rauszukommen, stimmt’s?«, sagte Nick.
    Graham nickte. »Um ihretwillen hoffe ich, dass wir tatsächlich eine dieser sagenumwobenen Wiesen finden.« Er drehte sich zu Nick um und runzelte die Stirn. »Ich kann nicht glauben, dass du deine Waffe verkauft hast. Was sollen wir jetzt machen, wenn wir das nächste Mal in Schwierigkeiten geraten?« Sein Stirnrunzeln verwandelte sich in einen finsteren Blick, als er zu dem Fleischhändler hinüberschaute.
    »Wir tun, was wir tun müssen, um zu überleben«, erwiderte Nick und nagte weiter an seinem gegrillten Opossumbein.
    Das Gebäude tauchte aus dem Nichts auf.
    Ben trottete durch den Dschungel, Körper und Stolz nach seiner Begegnung mit den Tunnelbewohnern nach wie vor verletzt. Als er sich durch ein Dickicht aus Farnen kämpfte, stand er plötzlich vor einem großen orangeroten Ziegelgebäude.
    Trotz der Kletterpflanzen, die sich an den hohen Mauern emporschlängelten, konnte er erkennen, wie einzigartig und aufwendig verziert das Gebäude war: Hier hatte er es nicht mit einem gewöhnlichen Wohnhaus zu tun. Es verfügte über lange, schmale Fenster, und beim Blick in den großen, kunstvoll gestalteten Eingangsbereich fühlte sich Ben an den Intimbereich einer Frau erinnert.
    Links neben dem Hauptbereich befand sich ein hoher Turm. Erst als Ben seine Augen zum Himmel richtete, nahm er das weiße Kreuz auf dem Dach des Komplexes wahr, und ihm wurde bewusst, dass es sich um eine Kirche handeln musste.
    Er war seit Anbruch der Neuen Welt nicht mehr in einer Kirche gewesen. Die Kirche, die er immer mit seiner Mum besuchte, hatte er als sehr schlicht und hässlich empfunden – eher wie die Aula einer Schule. Aber diese hier sah aus, als stamme sie aus dem Mittelalter.
    Rechts neben der Kirche entdeckte Ben ein weiteres Gebäude: ein kleines, einstöckiges Haus, das, wie er annahm, einst der Pfarrer bewohnt hatte.
    Er hörte, wie sich im Inneren der Kirche etwas bewegte.
    Bens Hand legte sich sofort an seine Bärenklaue.
    Er zog sie aus dem Gürtel und wagte sich vorwärts.
    Er hoffte, dass es sich um menschliche Überlebende handelte. Nach seinem früheren Versuch, etwas zu essen zu fangen, hätte er rein gar nichts gegen einfache Beute einzuwenden gehabt.
    Er stieg die Betonstufen hinauf und schlich zum Vordereingang. Neben

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