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Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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den Käfig hoch, stellte den Ast wieder auf, griff nach seiner Fackel und lief zurück in die Kirche.
    Er ging zu den Leichen hinüber, beugte sich über den Jungen und schaufelte eine große Handvoll seines matschigen Hirns heraus. Er eilte nach draußen und passte auf, dass er nichts von dem schwammigen, wurmartigen Organ verlor. Als er die Falle erreichte, rammte er seine Fackel in den Boden und ging auf die Knie, um den baseballgroßen Hirnklumpen im Käfig zu platzieren.
    Er kroch wieder hinaus, stand auf und schnappte sich seine Fackel. Im Schein der flackernden Flamme begutachtete er sein Werk. Ihm gefiel, was er sah.
    Ben war zuversichtlich, dass irgendein wildes Tier den köstlichen Happen roch und in seine Falle tappte.
    Wenn er dann in der Morgendämmerung aus der Kirche kam, fand er hoffentlich einen völlig verängstigten, verzweifelten Dingo in dem Holzkäfig vor – oder wenigstens ein Opossum oder eine Buschratte.
    Zum ersten Mal, seit er aus seinem Zuhause verbannt worden war, ging Ben mit einem zuversichtlichen Gefühl zurück in die Kirche.
    Als er das Eisentor passiert hatte, blieb er stehen.
    Mit einer soliden Barrikade gegen Räuber, die womöglich in der Nähe lauerten, fühlte er sich gewiss sicherer. Und es gab kaum eine bessere Barrikade als ein Eisentor.
    Er griff nach der Klinke des rechten Torflügels und rüttelte daran.
    Das Tor rührte sich nicht.
    Er legte die Fackel ab, packte die Klinke mit beiden Händen und zog erneut mit aller Kraft.
    Diesmal spürte er, wie sich das Tor bewegte.
    Es quietschte lautstark.
    Es war harte Arbeit, als ob er einen Felsbrocken durch einen Fluss aus Kleister zerrte, aber endlich gelang es ihm mit angespannten, schmerzenden Muskeln, das Tor zu schließen.
    Ben ließ es los und blieb schwitzend und keuchend, aber mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht stehen.
    Er wandte sich dem anderen Torflügel zu.
    Unglücklicherweise stand ein Baumfarn mitten zwischen den rostigen Eisenstäben des Tors und dem Vordereingang im Weg.
    Er musste den Farn entfernen, um das Tor schließen zu können, was ihn Zeit und Energie kostete, die er heute Abend einfach nicht mehr aufbringen wollte.
    Morgen – nachdem er den Wildhund verspeist hatte, den er ganz sicher fangen würde – konnte er den Vormittag damit verbringen, den Baumfarn zu fällen, um auch den zweiten Torflügel schließen zu können.
    Aber wozu?, dachte Ben dann lächelnd. Ich will doch morgen sowieso weiterziehen.
    Doch als er auf dem Treppenabsatz vor der gotischen Kirche aus roten Ziegelsteinen stand, kam ihm der Gedanke, dass er es eventuell gar nicht so eilig haben sollte, diesen Ort wieder zu verlassen.
    Sowohl die Kirche selbst als auch das kleinere Haus nebenan waren solide Gebäude und kaum beschädigt. Im hinteren Bereich verfügte die Kirche über zwei Seiteneingänge, von denen einer allerdings eingestürzt war, was den Zugang verhinderte. Der andere ließ sich leicht mit ein paar Kirchenbänken verbarrikadieren, um umherstreifende Feinde abzuhalten.
    Ben hatte nach einem Ort gesucht, der ihm allein gehörte und an dem er sein eigenes Rudel gründen konnte.
    Womöglich war die Kirche ja dieser Ort.
    Natürlich musste er sicherstellen, dass es in der Nähe ausreichend Wasser und Obstbäume gab. Und dass sich keine Feinde in der Gegend aufhielten. Aber solange diese Bedingungen erfüllt waren, gab es keinen Grund, warum er nicht hierbleiben und die Kirche zu seinem neuen Zuhause machen sollte.
    Er konnte das Gebäude verbarrikadieren, rundum Fallen aufstellen und hier in relativer Sicherheit leben. Alles, was er dann noch brauchte, waren ein paar junge, starke Frauen, dann konnte er sein eigenes Heer aufbauen.
    Mit einem Lächeln im Gesicht hob Ben seine Fackel auf. Er wollte gerade in die Kirche zurückgehen, als er erneut das Gefühl hatte, beobachtet zu werden.
    Sein Lächeln erstarb und er löschte die Flamme.
    Er starrte in den Dschungel hinaus.
    In der Dunkelheit versuchte er, leuchtende Augen zu entdecken. Seine Ohren kribbelten und er horchte aufmerksam nach Bewegung in der Vegetation. Eine sanfte Brise wehte und die raschelnden Blätter und Farnwedel machten es schwer, Schritte oder andere Geräusche unsichtbarer Verfolger zu hören.
    Ben schnupperte, konnte jedoch nur das Hirn und den nassen Wald riechen. Außerdem nahm er einen penetranten Geruch wahr, der in der Luft hing: Regen stand bevor.
    Ben blieb eine Weile stehen, starrte in den Dschungel und wartete.
    Ich kann mir das nicht

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