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Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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unbedingt der richtige Weg sein.«
    »Mir hat man aber gesagt, dass der Nepean Highway aus diesem Dschungel herausführt. Und deshalb folge ich ihm weiter.«
    Nick wusste, dass es keinen Zweck hatte, mit ihr zu streiten oder zu versuchen, sie zur Vernunft zu bringen. Für Vernunft war sie nicht länger empfänglich.
    Er sah zu der Bowlinghalle hinüber. Über dem Schild flatterte ein Stück Stoff im Wind. Er konnte mit Mühe ein ausgebleichtes Kreuz auf der weißen Flagge erkennen. Das Kreuz wirkte inzwischen blassbraun, aber er wettete, dass es vor ein paar Jahren noch leuchtend rot gewesen war.
    »Sieht aus, als sei das mal ein Asyl gewesen.«
    Josephine zuckte mit den Schultern. »Na und?«
    »Da drin könnten noch Sachen liegen, die uns nützlich sind. Klamotten, Decken, Behälter, die sich mit Wasser füllen lassen. Wir sollten mal nachsehen.«
    »Wahrscheinlich wimmelt’s da nur so von verrückten Arschlöchern wie diesem Will.«
    »Macht auf mich einen ziemlich verlassenen Eindruck«, entgegnete Nick. »Komm schon, wir sollten zumindest mal nachsehen.«
    Josephine seufzte. »Okay, aber lass uns schnell machen. Wer weiß, wie lange es noch dauert, bis wir die Wiesen erreichen.«
    Nick dachte: Niemals, wir werden diese Wiesen niemals erreichen, aber er hielt den Mund.
    Sie wanderten zu dem Gebäude hinüber und das Tosen des Wasserfalls wurde immer lauter, je näher sie ihm kamen.
    Nick half Josephine, über einen Schutthaufen zu klettern, dann betraten sie das Gebäude.
    Der Lärm des Wasserfalls wurde ein wenig gedämpft, aber dafür überwältigte sie der Geruch von rohem und verrottendem Fleisch und Abwasser.
    »Mein Gott!« Josephine musste husten.
    Nick ließ seinen Blick durch das düstere Innere der AMF-Halle schweifen.
    Der weitläufige Innenraum wirkte wie eine Geisterstadt: Überall befanden sich zerstörte Unterschlupfe, leere Betten und nicht angezündete Feuerstellen – dies war definitiv einmal ein Asyl gewesen. Nun gab es nur noch Trümmer. Nick bemerkte unzählige Knochen auf dem Boden, frische Exkremente und die Überreste eines kleineren Feuers, dessen Glut noch warm zu sein schien. Bowlingkugeln lagen auf dem Boden verstreut wie perfekte glatte, glänzende Steine.
    »Das Gebäude wird noch genutzt«, flüsterte Josephine. »Komm, lass uns gehen.«
    Im Inneren herrschte eine beunruhigende Atmosphäre: erdrückend und grausam. Nick fühlte sich auf einmal ganz krank – und das lag nicht allein an dem fauligen Geruch.
    »Ich will mich erst noch ein bisschen umsehen«, erwiderte Nick.
    Josephine seufzte. »Ich warte …« Sie schnappte nach Luft und presste eine Hand auf ihren runden Bauch.
    »Was ist? Was ist denn los?«
    Josephine blickte auf ihren schwangeren Bauch hinunter und lächelte. Das erste aufrichtige Lächeln, seit Nick sie kannte. Es brachte ihr dreckiges, erschöpftes Gesicht förmlich zum Leuchten.
    »Er hat mich getreten.« Sie sah auf. In ihren Augen glänzten Tränen. »Das ist das erste Mal, dass ich gespürt habe, wie Sam mich tritt.«
    Nick lächelte sie an. »Sam? Das ist ein guter Name.«
    Josephines Lächeln erstarb. »Shae, wenn es ein Mädchen wird. Aber ich spüre, dass es ein Junge ist. Sam war der Name meines Vaters.«
    Nick nickte.
    »Ich glaube, Sam versucht uns etwas mitzuteilen. Ich denke, er will auch, dass wir von hier verschwinden.«
    »Ich mach ganz schnell«, versprach Nick und begann, das Gelände zu durchkämmen.
    Zehn Minuten später kehrte er zu Josephine zurück. Er hielt nur eine magere Ausbeute in der Hand. »Besser als nichts, oder?«
    Josephine betrachtete die kleine, zerbeulte Limonadenflasche, ein schmutziges Stück von einer Decke und einen Mantel, der ziemlich klein aussah und vermutlich mal einem Kind gehört hatte. »Kaum der Rede wert«, schnaubte sie, drehte sich um und verließ das Gebäude.
    Nick folgte ihr.
    Zurück am Fluss füllte er die Flasche mit Wasser und verschloss sie mit einem kleinen Stein.
    »Das wird zwar nicht sehr lange vorhalten, aber wir müssen eben sparsam trinken. Ist dir kalt?«
    »Immer.«
    Der Morgen fühlte sich eisig an. Den dunklen Wolken und dem bedrohlichen Himmel nach zu urteilen, bestand die Gefahr, dass es im Laufe des Tages zu regnen begann.
    »Hier, probier den mal an.«
    Nick reichte ihr den Mantel.
    »Der ist zu klein.«
    »Versuchʼs doch wenigstens.«
    Josephine schnappte sich das Kleidungsstück, schlüpfte in den einen Ärmel, dann in den anderen. Eng, aber nicht zu eng.
    Dem Ausdruck auf

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