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Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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anfangen sollte. Außerdem wollte er so viele Gartenwerkzeuge und andere potenzielle Waffen zusammensammeln, wie er finden konnte, und eine Entscheidung treffen, was mit den drei menschlichen Leichen zu tun war, die bereits einen unangenehmen Geruch in seinem neuen Zuhause verbreiteten.
    Aber bevor er sich einer dieser Aufgaben widmete, musste er seinen Durst stillen.
    »Hast du Lust auf einen Spaziergang, Knirps?«, fragte er. Der Dingo ließ den Knochen liegen, an dem er genagt hatte, und sprang auf.
    »Ich interpretiere das mal als Ja.« Ben nahm seine Axt, lief hinter die Kirche und marschierte in Richtung Fluss davon.
    Der Dingo folgte ihm.
    »Was ist mit deiner Frau passiert?«
    Nick wurde von Josephines Frage kalt erwischt. Sie hatte sich vorher noch nie für Einzelheiten aus seinem Privatleben interessiert, und viel privater konnte man kaum werden.
    »Ich hab angenommen, du bist verheiratet gewesen, weil du deinen Ring nicht eintauschen wolltest – es sei denn, du hast ihn zusammen mit dem Knüppel gefunden oder ihn einem Toten von der Hand abgezogen.«
    »Natürlich nicht!«
    »Das hab ich auch nicht wirklich geglaubt. Du hängst zu sehr dran.«
    Nick schluckte. Seine Kehle fühlte sich auf einmal ganz trocken an.
    »Da wir ja nun Reisegefährten sind, schätze ich, dass wir ein wenig mehr übereinander wissen sollten. Richtig?«
    Nick räusperte sich. »Richtig.«
    »Du musst es mir nicht erzählen, wenn du nicht willst. Wir können auch über was anderes reden, wie … das Wetter, schätze ich.«
    »Du redest nicht lange um den heißen Brei herum, was?«, fragte Nick und lächelte schief.
    Josephine zuckte mit den Schultern.
    »Also, willst du die Wahrheit hören oder tut’s auch irgendeine andere Geschichte?«
    »Was dir lieber ist.«
    Obwohl der Nachmittag kalt und düster war, fühlte Nick sich verschwitzt. Er holte den kleinen Stein aus dem Flaschenhals und trank einen schnellen Schluck Wasser.
    Er fand, dass er Josephine ebenso gut die Wahrheit erzählen konnte – die war wesentlich bizarrer und schrecklicher als jede erfundene Story.
    Während sie weiter dem zerstörten Highway folgten – streng genommen liefen sie auf der falschen Seite, aber das spielte keine Rolle, weil die Autos, an denen sie vorbeikamen, ihnen zwar die Kühlerhaube entgegenstreckten, sich aber nicht von der Stelle bewegten – und ein riesiges Areal mit ehemaligen Möbel- und Matratzenläden passierten, begann Nick zu erzählen.
    »Ich hab sie umgebracht«, platzte er heraus, obwohl er eigentlich nicht mit dem schlimmsten Augenblick seines Lebens hatte beginnen wollen. Aber die Worte kamen ohne Vorwarnung über seine Lippen.
    Josephine blieb stehen. Sie starrte Nick an, so als habe er soeben ... nun ja ... zugegeben, seine Frau umgebracht zu haben.
    »Ich wollte eigentlich erst die Vorgeschichte erzählen«, erklärte Nick, »damit du die Umstände verstehst … Es ist nämlich nicht meine Schuld, weißt du? Na ja, irgendwie schon, aber ich wollte Dani nicht umbringen. Ich hatte keine Kontrolle über das, was passiert ist. Ich bin kein kaltblütiger Killer oder so.«
    Nick seufzte.
    »Willst du noch mal von vorn anfangen?«, fragte Josephine.
    Er nickte.
    Sie gingen weiter.
    »Ich weiß nicht, ob du das weißt, aber oben im Norden, in den tropischen Gebieten, rühren sich die Leute Getränke aus verschiedenen Pflanzen und Pilzen zusammen. Das hat vor, hm, ungefähr drei Jahren angefangen, vielleicht auch früher. Ich weiß nicht genau, wer damit wie oder wo begonnen hat, aber ich weiß, dass diese seltsamen Gebräue plötzlich überall auftauchten. Wie bei einem trendigen Cocktail oder der jüngsten Designerdroge: Eben noch hat kein Mensch davon gehört und im nächsten Moment bekommst du sie überall. Es gab verschiedene Varianten aus unterschiedlichen Kombinationen tropischer Pflanzen, jeweils mit unterschiedlicher Wirkung. Ein paar haben dich einfach nur kribbelig gemacht, als würden lauter Ameisen über deinen Körper krabbeln, und bei anderen fühlte man sich ganz leicht und unbeschwert – die haben wir Joint-Drinks genannt. Die heftigeren Mischungen haben Halluzinationen, manische Episoden, Blackouts und alle möglichen verstörenden Nebenwirkungen ausgelöst. Aber die Menschen haben sie trotzdem getrunken. Ich schätze, sie wollten den ganzen Mist einfach vergessen und verdrängen, in was für einem Schlamassel sie steckten. Ich war da nicht anders.
    Eines Nachts, ich bin mit einer Gruppe von Leuten unterwegs

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