Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
Vom Netzwerk:
zwischen den beiden menschlichen Statuen kniete. Sie hatte langes blondes Haar, trug zivile Kleidung und war unglaublich dünn. Sie flüsterte der am Kreuz hängenden Leiche irgendetwas zu.
    Die Meute der Baumbewohner schien sich bereits ganz in der Nähe zu befinden. Ben schnappte ein paar ihrer Bemerkungen auf: »Komm zu uns, Süße« und »Wir wollen doch nur spielen.«
    Die Frau bekreuzigte sich, sprang auf und stürzte nach vorne. Sie klammerte sich an den Eisenstangen des Tores fest und lugte hindurch.
    »Hallo«, rief sie mit heiserer, tränenerstickter Stimme. »Hallo, könnt ihr mich hören?«
    Ben zögerte.
    Ein kleiner Teil von ihm rätselte, ob es sich womöglich um eine Falle handelte. Es könnte sich um eine verkleidete Baumbewohnerin handeln, die Ben auszutricksen versuchte, damit er sie hineinließ.
    Die Frau rüttelte am Tor.
    »Bitte, sie werden mich umbringen! Ich kann euer Feuer sehen, ich weiß, dass ihr da drin seid! Bitte, lasst mich rein!«
    Die Frau hatte irgendetwas an sich, das Ben davon überzeugte, dass sie eine echte Überlebende war und aufrichtig um ihr Leben fürchtete. Es mochte an der Panik und der Verzweiflung liegen, die aus ihren Augen sprachen.
    »Ich bin eine gute Christin«, schluchzte sie. »Ich hab immer versucht, ein guter Mensch zu sein. Bitte lasst mich rein.«
    Ben spielte mit dem Gedanken, sie vor der Tür stehen und von den Baumbewohnern einfangen zu lassen. Schließlich war sie nicht sein Problem. Und hoffentlich zogen die Baumaffen, zufrieden mit ihrem frischen Opfer, schnell wieder ab, sobald sie sie geschnappt hatten, und scherten sich nicht weiter um Ben und sein neues Zuhause.
    Er wusste jedoch selbst, dass er sich etwas vormachte.
    In dem Moment, in dem die Baumbewohner Bens Dekoration entdeckten, würden sie neugierig werden, und dann ließ sich eine Konfrontation kaum vermeiden.
    Ach, was soll’s? Ich kann die Frau genauso gut reinlassen. Ich verriegele die Türen sofort wieder, wenn sie drin ist – falls sie doch zu denen gehört, dann kommt sie zumindest nicht mehr raus und kann auch keinen von den anderen reinlassen.
    Und egal, ob Baumbewohnerin oder nicht, er würde sie ohnehin töten.
    Oder ein Rudel mit ihr gründen. Immerhin braucht jedes Rudel eine Löwin.
    Die Vorstellung gefiel ihm, und mit diesem Bild vor Augen stellte er sich vor das Tor.
    »Oh, bitte, lass mich rein«, schluchzte die Frau.
    »Warte«, sagte Ben.
    »Beeil dich«, rief die Frau.
    Die Baumbewohner waren inzwischen an der Kirche angelangt. Ben konnte hören, wie sie an der Seitenmauer entlangrannten.
    Er zählte zwei, möglicherweise auch drei.
    »Gott kann dich jetzt nicht mehr retten«, brüllte einer der Baumbewohner.
    Ben entriegelte die rechte Hälfte des Portals und stieß es auf.
    Die Frau stürzte hinein und Ben knallte das Tor sofort wieder zu und verriegelte es.
    »Danke, danke«, keuchte die Frau, während sie in den Hauptbereich seines Baus stolperte. Ben folgte ihr.
    Er hörte, wie sie tief Luft holte.
    »Hier drin sind ja überhaupt keine Bäume«, stellte sie fest. »Oder Pflanzen.«
    Es war eine ungewöhnliche Bemerkung, fand Ben, besonders unter diesen Umständen.
    »Es ist … wunderschön«, sagte sie und drehte sich um. »Das muss Schicksal sein. Ich muss aus einem bestimmten Grund hier gelandet sein.«
    Ben ging ein paar Meter nach vorne ins Kirchenschiff und trat in den Schein des Feuers.
    Die Frau riss die Augen auf und wich ein paar Schritte zurück.
    »Überraschung«, sagte Ben.
    »Ein Löwe«, wisperte sie. Tränen strömten über ihre Wangen. »Wirst du mich töten?«
    Obwohl Ben die Vorstellung gefiel, sie zu seiner Gefährtin zu machen und ein eigenes Rudel zu gründen, hatte er seit Tagen kein Menschenfleisch mehr gegessen, und auch wenn sie etwas dürr wirkte, hatte sie seltsamerweise üppige Brüste und einen dicken Bauch. Sie gab sicher eine nette Mahlzeit ab.
    »Wenn du mich töten willst, tu es schnell. Ein schneller Tod ist immer noch besser, als von diesen Affen geschnappt zu werden.«
    Ben leckte sich die Lippen und betrachtete sie von oben bis unten. Er bekam eine Erektion, obwohl er noch immer hörte, wie sich die Baumbewohner näherten.
    Er wusste nicht, was seltsamer war: sein Verlangen, sie zu fressen, oder sein Verlangen, sie zu ficken.
    Die Frau atmete zitternd aus. »Aber du solltest wissen, dass du auch einen von deinesgleichen tötest, wenn du mich umbringst.«
    »Hä?«
    Die Überlebende hob ihr schmutziges Shirt und entblößte den

Weitere Kostenlose Bücher