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Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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Wohnsitz in die Kronen der Bäume zu verlegen, in echte Tarzans dieses Dschungels verwandelt. Die Geschicklichkeit, mit der sie sich durch die Bäume bewegten, war bemerkenswert, ebenso wie ihre Körper mit den überproportional langen, schlanken Armen und kürzeren Beinen, die sich an ihre Umgebung anzupassen schienen.
    Körper und Verstand der anderen beiden Stämme hatten sich auf ähnliche Weise verändert und sich der Lebensweise angeglichen, für die sie sich entschieden hatten. Nur vor den Überlebenden und Aasfressern schien dieser Wandel haltzumachen.
    »Oh, oh, da kommen sie«, raunte der Junge und er und die Frau wichen von der Käfigwand zurück.
    Zwei groß gewachsene, athletisch gebaute Baumbewohner blieben vor dem Käfig stehen. Einer von beiden hielt einen Speer in der Hand, der andere einen primitiven Tomahawk, der aussah, als stamme er aus einem Geschichtsbuch.
    »Welcher?«, wollte der Baumbewohner mit dem Speer von dem anderen wissen.
    Der Mann mit dem Tomahawk ließ seinen Blick über die Männer, Frauen und Kinder schweifen, die in dem überdimensionalen Vogelkäfig eingesperrt waren.
    »Wir brauchen eine ordentliche Mahlzeit, bevor wir aufbrechen«, antwortete der Tomahawk. Sein Blick streifte erneut über die Körper. »Der da«, sagte er schließlich und richtete seine Waffe auf Scott.
    Nicks angespannter Körper lockerte sich ein wenig, erleichtert, dass sie nicht ihn ausgewählt hatten.
    Scott schüttelte den Kopf. »Nein, nicht mich. Bitte, nicht mich!« Er warf sich auf den Boden und schlang seine Arme um die Baumstämme.
    Nick überraschte die Reaktion des großen Mannes.
    Er hatte Gegenwehr erwartet, einen erbitterten Kampf gegen die beiden Baumbewohner, die ihn deswegen nur mit Mühe festhalten konnten.
    Aber er hatte ganz sicher keine Feigheit oder verzweifeltes Flehen erwartet.
    Der Speerträger öffnete die Käfigtür und trat hinein.
    Die Gefangenen, die bereits aufgewacht waren, wichen vor dem Mann zurück – auch Nick.
    Diejenigen, die noch immer schliefen, schreckten nach und nach auf.
    »Steh auf«, bellte der Baumbewohner Scott an.
    »Nein, nein, nein, nein«, jammerte Scott.
    War das derselbe Mann, der gekämpft und es geschafft hatte, bereits aus zwei Baumgefängnissen zu fliehen?
    Vielleicht spielte er ihnen ja auch nur etwas vor, dachte Nick. Er tat nur so, als sei er ein weinerlicher Feigling, und das Ganze war ein Versuch, seine Fänger zu überlisten.
    Ja, so musste es sein.
    Während der Kerl mit dem Tomahawk vor dem Käfig blieb und die Gefangenen im Auge behielt, stellte sich der Baumbewohner mit dem Speer auf Scotts Arme.
    Scott jaulte vor Schmerzen und fügte sich, als der Baumbewohner ihn am Arm packte und hochzog.
    »Ich will nicht sterben!«, brüllte Scott, als er aus dem Käfig geschleift wurde.
    Die Tür knallte zu, der Käfig wurde wieder verschlossen, und Nick beobachtete, wie die beiden Baumbewohner Scott auf eine benachbarte Plattform zerrten.
    Er wartete gespannt darauf, dass Scott sich losriss und einen Fluchtversuch unternahm.
    »Der Typ ist verrückt.«
    Nick schaute zu dem Mann hinüber, der in der Ecke gehockt hatte und sich nun in der Nähe der Käfigtür aufhielt.
    »Wie meinst du das?«
    »Hat er dir erzählt, dass er aus drei Baumgefängnissen geflohen ist?«
    »Zwei«, korrigierte Nick.
    Der Mann kicherte. »Mir hat er was von drei erzählt. Der Typ ist durchgeknallt.«
    »Das weißt du doch gar nicht«, erwiderte Nick. »Er könnte doch wirklich entkommen sein.«
    »Mir hat er erzählt, er sei schon zweimal aus einem Löwenbau geflohen«, sagte die Frau.
    »Er hat sich eingebildet, er könne in die Zukunft blicken, und dass wir eines Tages alle Flügel haben und wie Vögel durch die Luft fliegen«, fügte der Junge mit einem Grinsen hinzu.
    Nick kam sich wie ein Idiot vor. Allein der Gedanke, dass er diesem Kerl tatsächlich geglaubt hatte! Dass er tatsächlich einen Funken Hoffnung gehegt hatte, dass es doch möglich war, zu überleben, selbst nach der Gefangennahme durch einen Stamm von Baumbewohnern.
    »Sie haben Scott vorgestern geschnappt«, sagte der Mann. »Ich wette, es ist das erste Mal gewesen, dass ihn Baumbewohner erwischt haben, und ich wette, es wird auch das letzte Mal sein.«
    Nick beobachtete, wie Scott sich gegen sein Schicksal wehrte, aber nun wusste er, dass er ihm unmöglich entkommen konnte. Die beiden Baumbewohner warfen Scott auf den Boden der Plattform, die, wie es aussah, über und über mit altem Blut befleckt war.

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