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Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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Rückbank und schnarchte. Hin und wieder nuschelte der alte Mann den Namen seiner Frau und einmal stammelte er irgendetwas davon, dass sie niemanden zurücklassen würden – zumindest nicht, solange er das Kommando hatte.
    Paul musste an Liam denken, daran, dass die Geburtstagsparty seines Sohns inzwischen längst vorbei war. Paul hätte seinen rechten Hoden darauf verwettet, dass ihn eine nicht besonders herzliche Nachricht von seiner Frau auf dem Anrufbeantworter erwartete, die fragte, wo er steckte.
    Ob du’s glaubst oder nicht, ich stecke in einem Parkhaus fest, hätte er beim Rückruf zu ihr gesagt. Nein, hier ist kein Verkehr – nur jede Menge Bäume.
    Er stieß ein tränenersticktes Lachen aus und wischte sich die Augen mit dem dreckverschmierten Handrücken trocken.
    Irgendwann in der Nacht hörte Paul ein Tier heulen.
    Was zur Hölle ist das?
    Es hatte wie ein Wolf geklungen oder wie ein Dingo.
    Paul wickelte die Decke noch fester um sich und betete für ein schnelles Ende dieses Albtraums.

Vier
    Beth saß auf dem nasskalten Boden und schaute zu, wie Bruce die Steine beiseitehievte.
    Sie kam sich vollkommen nutzlos vor, weil sie einfach nur dahockte, aber die quadratische Betonfläche auf der anderen Seite des riesigen Lochs bot lediglich genügend Platz für eine Person, und davon abgesehen: Selbst mit genügend Platz wäre es viel zu gefährlich gewesen, neben Bruce zu stehen, während er Betonbrocken in sämtliche Richtungen schleuderte.
    Soweit Beth sagen konnte, war es später Vormittag. Sie konnte es unmöglich mit Sicherheit wissen, aber Bruce hatte seine Arbeit an der Leiter mit dem ersten Licht des Tages fortgesetzt, und seit er vorsichtig über die breite Spalte geklettert war – wobei die provisorische Leiter wie durch ein Wunder gehalten hatte – und anfing, den Schutt wegzuräumen, der den Weg nach oben versperrte, waren nach Beths Schätzung gut drei, vielleicht sogar vier Stunden verstrichen.
    Gott, ich bin so müde, dachte Beth.
    Außerdem war sie hungrig, dank der endlosen Regenschnüre, die auf sie herabfielen, aber wenigstens nicht durstig. Das muss der am längsten andauernde Regen in der Geschichte von Victoria sein.
    Als ihre Beine allmählich zu kribbeln begannen, weil sie schon viel zu lange im Schneidersitz auf dem Boden kauerte, stand Beth auf. Sie spürte, wie das Blut zurück in ihre Beine schoss, und merkte, dass Bruce gerade eine Pause machte.
    »Was ist denn los?«, rief Beth.
    »Ich muss nur mal kurz durchschnaufen«, antwortete Bruce keuchend. »Das ist echt harte Arbeit.«
    Trotz der kühlen Morgenluft schwitzte Bruce. Sein Gesicht war ganz rot.
    »Ich kann dich mal ablösen, wenn du willst«, bot Beth an. »Dann kannst du dich ein bisschen erholen.«
    Bruce schüttelte den Kopf und Schweißtropfen spritzten von seinem Gesicht und seinen Haaren. »Nee, es geht schneller, wenn ich das mache.«
    »Warum? Weil du ein Mann bist?«
    »Ganz genau.«
    Beth schnaubte. »Du hast den Feminismus gerade um 30 Jahre zurückgeworfen.«
    »Ich weiß, dass du zu deiner Tochter rauf willst, aber es entspricht nun mal der Wahrheit, dass Männer stärker sind als Frauen …«
    Nicht alle Männer, du mickriger Hänfling.
    »… deshalb sind wir früher fertig, wenn ich mich darum kümmere.«
    Beth seufzte. »Wie du meinst. Aber beeil dich einfach, okay?«
    Bruce wischte sich die Hände an der Hose ab, packte dann den Saum seines dreckigen T-Shirts und zog es aus.
    Beth starrte auf seinen blassen, dürren Körper. Die Rippen zeichneten sich deutlich unter seiner Haut ab und bei dem Anblick wurde ihr ganz übel. Sein Körper wirkte viel zu bleich, zu viel Haut und Knochen. Unnatürlich.
    Gott, hat der in seinem Leben denn noch nie Sonne abbekommen?
    »Hoffe, das stört dich nicht«, sagte Bruce und schleuderte sein T-Shirt auf den Boden.
    »Was immer dir hilft, diese Steine so schnell wie möglich wegzuräumen.«
    Bruce lächelte, wandte sich ab und machte sich wieder daran, den Schutt abzutragen.
    Während er damit beschäftigt war, Betonbrocken durch die Gegend zu werfen, drehte Beth sich um und schaute in Richtung Parkdeck. Parkdeck? Ist das wirklich noch ein Parkdeck? Hier kann man sein Auto nicht mehr parken. Es ist ein Wald. Ich sollte es von nun an wirklich als Wald bezeichnen.
    Im selben Moment hörte Beth ein Kreischen, und als sie den Blick hob, sah sie drei weiße Kakadus durch die Öffnung hoch über ihrem Kopf hereinflattern. Sie ließen sich in einer der Ebereschen auf einem

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