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Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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mir noch mal Hausarrest aufbrummen?«
    »Ich kann deinen Hausarrest verlängern. Reiß deine vorlaute Klappe noch ein bisschen weiter auf, dann mach ich einen ganzen Monat draus.«
    Candice nuschelte etwas, das verdächtig nach »Schlampe« klang, aber Beth war nicht sicher, also ließ sie es auf sich beruhen. Außerdem hatten sie sich für heute genug gestritten.
    Beth liebte ihre Tochter, aber allmählich verstand sie, was ihre Freunde meinten, wenn sie sagten: Ich liebe meine Kinder, aber ich kann sie nicht besonders gut leiden.
    Es tat Beth weh, so zu denken, aber sie konnte nichts dagegen tun, dass sie in ihrer Tochter in letzter Zeit nur noch eine launische, selbstsüchtige, unreife Göre sah.
    Vorsicht, Elizabeth. So zu denken, ist nur einen Schritt davon entfernt, es laut auszusprechen.
    Während sie durch die verlassene dritte Parkebene fuhren, schielte Beth zu ihrer 17-jährigen Tochter hinüber, die sich lässig gegen die Beifahrertür lehnte, mit einem gelangweilten, aber zugleich gereizten Ausdruck auf dem Gesicht. Wie bringen Teenager dieses Kunststück nur fertig?, wunderte sie sich.
    Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Frontscheibe und erinnerte sich daran, wie gut der Tag angefangen hatte. Zunächst das übliche Tennismatch am Freitagmorgen gegen Wendy, anschließend der herrliche Brunch im Sands. Dann hatte sie mit Dawn im Royal Hotel zu Mittag gegessen, und am Nachmittag hatte sie sich mit ihren Freundinnen zu Wein und Käse bei Betty zu Hause getroffen.
    Sie war früher von der kleinen Party bei Betty aufgebrochen, um Candice von der Schule abzuholen, und damit hatte ihr guter Tag ein Ende genommen und der schlechte Teil begonnen. Sie fuhr ihre Tochter für gewöhnlich nicht mit dem Auto zur Schule oder holte sie ab, aber nachdem sie am Mittwochabend den Marihuana-Vorrat in der untersten Schublade von Candices Kommode und das benutzte Kondom im Mülleimer im oberen Badezimmer entdeckt hatte, verpasste Beth ihrer Tochter zwei Wochen Hausarrest.
    Beim anschließenden ausgiebigen Schreiduell, das Beth furchtbare Kopfschmerzen beschert hatte, war zu allem Überfluss auch noch ans Licht gekommen, dass Candices angeblich nicht-fester Freund Dylan, mit dem sie sich seit drei Monaten traf, nicht nur sein Gras, sondern auch etwas viel Persönlicheres mit ihr geteilt hatte. Beth wurde noch immer übel, wenn sie sich vorstellte, wie ihre Tochter auf dem Bett lag, während dieser junge, schlanke Kerl immer wieder in sie hineinstieß …
    Beth räusperte sich und öffnete das Fenster an der Fahrerseite, um ein wenig kühle, wenn auch stickige Luft in den Wagen zu lassen, und fuhr die Rampe zur zweiten Ebene hinauf.
    Gott sei Dank hatten sie diese furchtbare Tiefgarage beinahe hinter sich gelassen. Ein trostloser Ort voller finsterer Schatten, lauernder Arschlöcher – wie der Kerl neben dem schwarzen Auto – und schäbiger Typen, wie der Mann vorhin im Fahrstuhl.
    »Ladies first.« Sicher, was weiß einer wie der schon von Damen?
    Sie sehnte sich nach frischer Luft und nach daheim, wo sie und Candice wieder getrennte Wege gehen konnten und sich das ganze Wochenende nicht mehr sehen mussten – von ein paar gelegentlichen flüchtigen Blicken im Vorbeigehen mal abgesehen.
    Dieser Ausflug ins Einkaufszentrum heute Abend war das letzte Mal, dass Candice in den nächsten beiden Wochen das Haus verlassen durfte, ausgenommen, wenn sie zur Schule musste. Sinn und Zweck des Ausflugs war gewesen, Candice für die kommenden Wochen mit genügend Unterhaltung einzudecken: CDs, DVDs und Bücher. Manche würden es Bestechung nennen, andere den Vorwurf erheben, sie wolle sich die Liebe ihres Kindes erkaufen, aber das störte sie nicht. Sie nannte es schlicht und ergreifend Ruhe und Frieden.
    Ich bin froh, wenn die zwei Wochen endlich vorbei sind und wir wieder alle ein ganz normales Leben führen können.
    Während sie durch das menschenleere zweite Parkdeck fuhren, ließ Beth ihren Blick über die dunklen Ecken schweifen. Sie bekam das ungute Gefühl, etwas verberge sich in diesen schattigen Nischen, das sie beobachtete und nur darauf wartete, dass ihr Wagen stehen blieb und sie und Candice hier strandeten.
    Meine Güte, Beth, reiß dich zusammen.
    »Wieso muss der so drängeln?«, schnaubte Candice und sah zur Heckscheibe hinaus.
    Beth schaute in den Rückspiegel. Der schwarze Wagen schien wirklich unnötig dicht aufzufahren.
    »Der Psycho verfolgt uns seit Ebene vier«, meinte Candice und drehte sich wieder

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