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Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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umgekippt, die nun aneinandergelehnt standen und als eine Art Metallzelt dienten. Unten befand sich ein Spalt, gerade so groß, dass sich ein Mensch hindurchquetschen konnte. Die Geräusche, die von der anderen Seite der Regale zu ihm drangen, wurden vom süßlichen Geruch von Fleisch und Blut begleitet.
    Mark ging auf die Knie und lugte durch den Spalt. Ein Mann hockte im Schneidersitz auf dem Boden. Neben ihm lag die Leiche eines halb nackten Teenagers. Ausgesprochen hübsch. Sie erinnerte ihn an eine ältere Version der 13-Jährigen, obwohl sie eindeutig eine Menge Gewicht verloren hatte. Selbst nach ihrem Tod konnte Mark erkennen, wie krank sie gewesen sein musste. Ihr Oberkörper glich einem blutigen Durcheinander aus Haut und Fleisch. Dicke, schleimige Gedärme und glänzende Organe ergossen sich aus einer klaffenden, ausgefransten Wunde, die das Mädchen buchstäblich in zwei Hälften geteilt hatte. Der Mann – ihr Vater – mampfte irgendetwas Rotes, Matschiges. Er schluckte hinunter, was immer er gekaut hatte, beugte sich nach vorne, fasste mit einer Hand in den offenen Bauch seiner Tochter, riss im selben Moment seinen Kopf zu Mark herum und zog seine Hand blitzschnell zurück. Sie triefte vor Blut.
    Mark lächelte. »Tagchen.«
    »Ich … ich … wollte nicht … Ich meine …«, stammelte der Mann.
    »Hey, mach dir keinen Kopf, Kumpel. Mir ist egal, was du da treibst. Ein Mann muss schließlich was essen, richtig?«
    Der andere starrte Mark an, nicht sicher, ob er Freund oder Feind vor sich hatte.
    Mark schaute den Mann seinerseits völlig verblüfft an. Nicht, weil er dasaß und gedankenverloren seine verstorbene Tochter verspeiste, sondern weil er mit seinem dünnen, eckigen Gesicht, seinem dunklen, zerzausten Haar, seinem schmächtigen Körper und den dicken Brillengläsern aussah wie Dustin Hoffmans Ebenbild.
    »David«, sagte Mark und lächelte noch immer.
    Der Mann runzelte die Stirn. »Ich heiße Peter.«
    »Für mich bist du David. Sag mal, David, hast du schon mal geschauspielert?«
    Der Mann schüttelte den Kopf.
    »Schon okay. Ich bin mir sicher, dass du ein Naturtalent bist.«
    Hoch oben in seinem Wachturm beobachtete Bill, wie die Gruppe von ihrem Ausflug zurückkehrte.
    Stewart und Franco gingen voran und trugen tote Hunde über ihren Schultern – zwei größere Hunde und einen kleineren Pudel. Dahinter trotteten in einer Reihe drei Fremde durch die dichte Vegetation: eine Frau, ein junges Mädchen und ein Mann. Die Frau hielt das Mädchen an der Hand, während der Mann mit gesenktem Kopf ein paar Schritte hinter ihnen lief. Craig und Mark bildeten die Nachhut.
    Hatten diese Fremden vor einer Weile so geschrien?
    Bill nahm es an. Die Schreie hatten relativ nah geklungen, und kurz nach dem ersten Schrei hatten Mark und drei seiner Gefolgsleute das Blockbuster-Gebäude flussabwärts verlassen.
    Nun kehrten sie zurück, mit drei Fremden im Schlepptau. Drei Lämmern, die keine Ahnung hatten, in welche Hölle sie sich begaben.
    Bill hatte eine ziemlich genaue Vorstellung davon, was Mark für die beiden Frauen geplant hatte. Was den Mann anging, vermutete Bill, dass sie ihn töten und essen wollten.
    Wenn die drei die Flagge der Zuflucht nur früher gesehen hätten, befänden sie sich jetzt bereits an einem sicheren Ort, hätten etwas zu essen und Schutz. Aber stattdessen mussten sie dieser Gruppe von Wilden bald selbst als Essen und Spielzeug dienen.
    Vielleicht sollte ich ihnen zurufen, dass sie abhauen und hier rüberkommen sollen, wenn sie es denn schaffen.
    Aber Bill wusste, dass er ihnen damit mehr schadete als nützte.
    Im selben Moment, in dem Bill seinen Mund aufmachte, würden Mark und die anderen Wilden zuschlagen. Während die Fremden noch verwirrt zu Bill hinüberschauten und sich fragten, was dieser Verrückte im Baumhaus da brüllte, hätten die vier mörderischen Kannibalen sie längst angegriffen.
    Nein, er konnte nur den Mund halten und hoffen, dass es einem oder sogar mehreren der Gefangenen irgendwie in den Sinn kam, wegzulaufen.
    Wenn alles planmäßig verlaufen wäre, wenn Mark und die anderen Männer sich nicht in Bestien verwandelt und den Supermarkt verlassen hätten, wäre ihr eigener Suchtrupp ausgezogen, um die Urheber der Schreie ausfindig zu machen. Sie hätten die beiden Frauen und den Mann – Ob sie verwandt sind? Aus dieser Entfernung schwer zu sagen. – aufgespürt und ins Asyl gebracht. In Sicherheit.
    Dass Mark nun ausgezogen war, um sie gefangen zu nehmen,

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