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Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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sie offen gelassen hatte, als er das letzte Mal hier gewesen war – so wie auch sämtliche anderen Türen, um das Risiko eines Überraschungsangriffs zu verringern.
    Mark umfasste sein Schwert noch fester, streckte die andere Hand aus und griff nach dem Türknauf. Er leckte sich über die Lippen und schmeckte mit Salz vermischten Dreck. Mit einer einzigen schnellen Bewegung drehte er den Knauf und stieß die Tür auf. Sie knallte gegen die Wand und flog ihm wieder entgegen, doch er hielt sie mit seinem rechten Fuß auf.
    Im Sonnenlicht, das durch die Löcher im Dach hereinströmte, sah er, dass auch dieser Raum allem Anschein nach leer war. Nun, zumindest befanden sich keine lebenden Menschen darin. Das Skelett lag noch immer auf dem Bett, auch wenn sich seit seinem letzten Besuch weitere Kletterpflanzen über die Knochen geschlängelt hatten.
    Aber warum ist die Tür verschlossen gewesen?
    Mark hielt es für das Wahrscheinlichste, dass der Wind sie zugeschlagen hatte. Möglicherweise waren aber auch ein paar Leute vorbeigekommen, Plünderer oder verlorene Seelen, und sie hatten die Tür zugezogen, um beim Vorbeigehen nicht ständig den Anblick des Skeletts auf dem Bett ertragen zu müssen.
    Oder es ist Norman gewesen. Hat sich nach ein bisschen Privatsphäre gesehnt, kam vom Bett gehüpft und hat die Tür zugeschlagen.
    Norman hatte Mark das Skelett getauft. Er war noch nicht einmal sicher, ob es sich bei der Leiche um einen Mann oder eine Frau handelte, aber das Skelett sah für ihn aus wie ein Norman.
    Mark ließ die Tür offen stehen, trat aus dem Schlafzimmer und ging über den beschädigten Bodenbelag in den letzten Raum der Wohnung im ersten Stock. Die Küche besaß keine Tür, und falls sich tatsächlich jemand hier versteckt hielt, hätte man seine Anwesenheit spätestens dann bemerkt, als er die Schlafzimmertür gegen die Wand knallte. Doch niemand hatte ihn angegriffen. Er trampelte also in die winzige Küche, ließ seinen Blick kurz durch den Raum wandern und machte dann kehrt.
    Zufrieden stellte Mark fest, dass er sich nicht in unmittelbarer Gefahr befand. Er ließ seine Waffe sinken und ging zu dem riesigen Loch, das am Ende des Flurs in der Wand klaffte. Er stellte sich davor und genoss den Blick auf den Dschungel.
    Die Einkaufsmeile, einst ein geschäftiges Reich des Konsums, hatte sich in eine überwucherte Geisterstadt verwandelt. Zerstörte und verlassene Gebäude säumten Seite an Seite den Fluss, wie die Ruinen einer antiken, längst vergessenen Zivilisation. Die gemalten Schilder der Eisdielen und Klamottenläden waren verblasst und teilweise vollständig von Kletterpflanzen überwuchert. Zerfallende Cafés, Obst- und Gemüseläden reihten sich neben Buchläden und Banken aneinander. Schwerfällig wirkende Autowracks standen reglos zwischen Farnen und schienen in der Zeit erstarrt zu sein. Mutter Natur herrschte in den Straßen.
    Von hier oben hatte man einen guten Überblick. Abgesehen von Bills Aussichtsturm war dies der einzige Platz in der Gegend, an dem man über allen anderen stehen und die weiträumige Umgebung beobachten konnte.
    Mark hatte bereits mit dem Gedanken gespielt, mit seiner Gang in den Zeitungsladen umzusiedeln und ihn zu ihrem neuen Stützpunkt zu machen. Oder noch besser, er könnte allein hier wohnen. Man musste eine Menge Arbeit in den Laden stecken. Er würde den oberen Stock absichern und die Treppe verbarrikadieren müssen, damit sich niemand anschleichen konnte. Wirklich eine Menge Arbeit – allein deshalb hatte er sich nicht die Mühe gemacht, wirklich einzuziehen. Aber falls er sich doch irgendwann einmal dazu aufraffen sollte, das Haus auf Vordermann zu bringen, gab es ein verdammt gutes Basislager ab. Einen tollen Ort, um sich vor der Welt zu verstecken und vor marodierenden Gangs und wilden Tieren zu schützen. Frisches Wasser floss direkt vor der Haustür, und solange er genügend Fische und andere Viecher fing, um sich den Bauch vollzuschlagen, konnte er hier jahrelang, ja, sogar jahrzehntelang überleben.
    Definitiv, hier konnte man sich ein nettes Zuhause aufbauen. Es gab ein Bett, eine Küche und einen riesigen Vorrat an Kugelschreibern, Bleistiften und Papier im Erdgeschoss, um Stücke zu schreiben. Alles, was ihm noch fehlte, war Maddy, um sein Reich mit ihm zu teilen. Dann besaß er sein eigenes kleines Paradies.
    Natürlich würde er Norman loswerden müssen, was ihm ein bisschen unfair vorkam – schließlich war Norman zuerst da gewesen. Aber er

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