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Die Verfluchte

Die Verfluchte

Titel: Die Verfluchte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Gavilan
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Sondern wegen dieses Kelten aus ihrem Traum ...
    Wie bescheuert! Sie unterdrückte einen tiefen Seufzer.
    Enora rümpfte die Nase. „Schluss damit!“, ordnete sie an. „Ich habe im Internet eine nette kleine Boutique in Carnac gefunden. Wenn ich es anders nicht schaffe, dich von diesem Blödmann abzulenken, gibt es nur noch einen Weg: Extremshopping!“ Sie packte Roses Hand und zerrte sie mit einer solchen Kraft auf die Füße, dass Rose beinahe über die Kante des bunten Flickenteppichs gestolpert wäre. „Los!“, befahl Enora. „Anziehen! Und dann auf in den Kampf!“
     
    Die Boutique, von der Enora gesprochen hatte, war tatsächlich nett. Sie gefiel Rose sogar so gut, dass sie darüber für eine Weile ihren Traum vergaß. Die Boutique wurde von einer jungen Frau geführt. Sie hatte wilde, dunkelrote Haare und ein silbernes Piercing im Nasenflügel. Sie half Enora und Rose, sich durch das kleine Sortiment aus Sommerkleidern zu probieren, und sie beriet die beiden gekonnt. Am Ende ihres Einkaufs hatte sich Enora für ein schmal geschnittenes, dunkelblaues Etuikleid entschieden, und Rose schwankte zwischen einem luftigen Etwas in strahlendem Weiß und einem ziemlich mädchenhaften Kleid mit einem Rosenmuster.
    „Wenn du mich fragst“, sagte Enora und hielt beide Kleidungsstücke rechts und links von ihrem Gesicht in die Höhe, „dann ist es ganz einfach.“ Sie machte eine dramatische Pause und fügte mit einem Grinsen hinzu: „Beide!“
    Die junge Verkäuferin kam näher. Übermütig sagte Enora zu ihr: „Rose hatte vergangene Nacht den perfekten Sex. Das muss gefeiert werden, finden Sie nicht auch?“
    Die junge Verkäuferin warf Rose einen Blick zu, dann nickte sie unsicher. Sie war sich ganz offensichtlich nicht klar darüber, ob sie veralbert wurde oder nicht.
    „Also, ehrlich, Enora!“ Rose verdrehte die Augen. Ihre Freundin liebte es, Menschen zu schockieren. Dass sie dabei nur allzu oft auch Rose in Verlegenheit brachte, schien sie nicht im Geringsten zu stören.
    Die junge Frau fing sich schneller als Rose. „Schön für Sie“, sagte sie mit geschäftsmäßiger Stimme. „Dann also beide?“
    Enora nickte an Roses Stelle und gab der jungen Frau die Kleider. Als die damit zur Kasse ging, funkelte Rose Enora an. „Das war ja wohl megapeinlich!“, zischte sie.
    Enora lachte.
    „Es war nur ein Traum!“, hörte Rose sich flüstern. „Ich kenne nicht mal einen Kerl mit schwarzen Haaren und blauen Augen. Wahrscheinlich habe ich ihm mir nur ...“
    Sie kam nicht dazu, zu Ende zu sprechen, denn Enora unterbrach sie. „Schwarze Haare? Blaue Augen?“, fragte sie erstaunt. „Das heißt, du hast gar nicht von Serge geträumt?“
    Rose schüttelte den Kopf. „Der Typ in meinem Traum war so ein ...“, sie zögerte, es zu sagen, es klang in ihren eigenen Ohren völlig verrückt, „... so ein Kelte“, lächelte sie befangen. „Wie der auf dem Bild.“
    Sie hatte geglaubt, Enora würde sich jetzt über sie lustig machen, aber stattdessen wirkte ihre Freundin eher erschrocken. Sie rang nach Worten, fand aber keine. Schließlich wandte sie sich mit einer brüsken Bewegung an die Verkäuferin. „Das wäre dann alles.“
    Verwundert starrte Rose Enora an. Was war das denn gewesen? Rose nahm ihr Portemonnaie, ging an die Kasse und wollte eben bezahlen, als ihr Blick auf ein kleines Regal neben der Ladentür fiel. Es war vollgestellt mit Souvenirs, hauptsächlich billigem Schmuck und kleinen Nachahmungen von Menhiren, die ein bisschen so aussahen wie Obelix’ Hinkelsteine. Darunter befand sich eine Reihe Briefbeschwerer in Form heller Granitsteine. In jeden war eine Triskele eingraviert, eines dieser keltischen Symbole, das aus drei ineinander verschlungenen Spiralen bestand.
    Ohne zu wissen warum, nahm Rose einen dieser Briefbeschwerer zur Hand. Er war schwer, ein massiver Granitblock, den das Meer in Jahrtausenden rund geschliffen hatte. Die Triskele war sorgsam gearbeitet. „Der kommt dazu“, sagte Rose und legte den Briefbeschwerer zu den beiden Kleidern auf den Kassentresen.
    Erneut schaute sie in Enoras Richtung. Warum nur war ihre Freundin so verblüfft gewesen, als sie ihr von dem Kelten erzählt hatte? Es gelang ihr, Enoras Blick zu erhaschen. Ihre Freundin schien die Angelegenheit allerdings schon wieder vergessen zu haben. Sie grinste breit. „Weißt du was?“, sagte sie, nachdem sie mit ihren Tüten hinaus auf die Straße getreten waren. „Jetzt brauche ich dringend was richtig

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