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Die Verfuehrerin

Titel: Die Verfuehrerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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zurückzubringen.«
    »Und wer ist der Vater, der für so einen Auftrag sogar bezahlt?«
    Tynan ließ sich Zeit mit seiner Antwort. »Del Mathison«, sagte er dann in die Stille hinein.
    Das einzige Zeichen, mit dem Dysan zu erkennen gab, daß er den Namen verstanden hatte, war eine leichte Erschütterung der Zigarre, die er in der Hand hielt.
    Nach längerem Schweigen, das Dysan dazu benützte, Tynan durchbohrend anzusehen, sagte er: »Ich fürchte, ich habe sie unterschätzt. Ich glaubte, Sie würden sich nur für Huren interessieren.«
    »Das stimmt. Ich möchte nichts zu tun haben mit so einem Mädchen wie ihr. Sie hat mir die ganze Zeit über nichts als Scherereien gemacht. Wenn Sie also glauben, ein Hühnchen mit mir rupfen zu müssen, können Sie die Lady aus dem Spiel lassen.«
    Dysan fuhr mit beiden Händen an Christianas Armen entlang. »Soll ich die Probe aufs Exempel machen? Soll ich mich davon überzeugen, wie wenig Sie für diese kleine Lady übrighaben?«
    »Mathison würde nicht gerade begeistert sein, wenn Sie seine Tochter mißhandelten, und ich bezweifle, daß Sie mächtig genug sind, sich mit einem Mann wie ihm anzulegen.
    Dysan schien über Tynans Worte nachzudenken. Doch nach einigen Sekunden ging er zur Tür, den Revolver immer auf Chris gerichtet, und sah rasch auf den Korridor hinaus. Sofort kamen zwei Männer in die Bibliothek.
    »Bringt die beiden in den Keller und sperrt sie dort ein.«
    Tynan trat zurück und sah zu, wie die Männer Chris die Fesseln abnahmen. Als sie davon befreit war, fiel sie nach vorn. Einer der beiden Männer packte sie am Arm und riß sie brutal in die Höhe. Ty verharrte regungslos auf der Stelle, während sie zu ihm hochsah, als die Männer sie zur Tür zerrten.
    Ohne gegen diese Behandlung zu protestieren, folgte Ty Chris aus der Bibliothek, während ein dritter Mann, der mit einem Gewehr auf Tynans Rücken zielte, die Nachhut bildete.
    Sie wurden hinuntergeführt in ein tiefes Kellergeschoß und vor eine Tür in einer Mauer. Einer der drei Männer holte einen Schlüssel aus der Tasche und sperrte die Tür auf, während der andere Chris in den dunklen, feuchten Raum dahinter stieß. Tynan begab sich freiwillig in dieses Verlies und blieb bei der Tür stehen, bis die Männer sie wieder zugesperrt und verriegelt hatten.
    Da hatte er auch schon den kleinen Raum durchquert und tastete im Dunkel nach ihr. »Chris, Chris«, flüsterte er immer wieder, während er mit beiden Händen über ihren Körper fuhr, als müsse er sie genau untersuchen. »Bist du verletzt?« fragte er leise.
    Chris klammerte sich an ihn wie eine Ertrinkende. »Das ist ein furchtbarer Mann«, schluchzte sie und schluckte dann rasch ihre Tränen hinunter. »Er hat mir von drei Frauen erzählt, die hier gewesen sind. Er hat mir genau beschrieben, wie er eine davon so lange mit der Reitpeitsche schlug, bis...«
    »Sst«, sagte Ty und streichelte ihren Rücken. »Das ist jetzt vorbei.«
    Chris bekam einen Schluckauf. »Er hat sie getötet. Er hat sie umgebracht! Er hat mir genau beschrieben, was er alles mit ihr anstellte und wie er die anderen beiden Frauen dazu zwang, ihm dabei zuzuschauen. Die Frau ist verblutet!«
    »Chris, hör auf zu weinen. Er wird dir jetzt nichts mehr tun.«
    »Aber wie kann ein Mensch nur so etwas mit einem anderen Menschen machen? Er hat mir alles genau beschrieben und nichts davon bereut. Warum wurde er nicht dafür bestraft?«
    »Ich weiß nicht. Solange er sich nicht an dir vergriffen hat...«
    Es dauerte einige Sekunden, bis Chris sich so weit gefaßt hatte, ihn zu fragen: »Und wenn er es getan hätte- was bedeutet Ihnen das schon?« Sie schob ihn von sich und wich bis zu der hinteren Wand zurück. »Ich bin nicht in einer so schlechten Verfassung, daß Sie befürchten müßten, ich könnte nicht zu meinem Vater Weiterreisen. Wenn das Ihre ganze Sorge ist, kann ich Sie beruhigen.« Sie schniefte.
    Ty nahm die Hände von ihren Armen und sagte mit resignierender Stimme: »Ich werde mal nachsehen, ob ich etwas finde, womit ich Licht machen kann.«
    Sie lehnte sich gegen die Wand und hörte, wie er den kleinen Raum systematisch mit den Händen abtastete. Ihr Kopf schmerzte, und sie hatte Brandwunden an den Handgelenken und den Knöcheln von dem Seil, das sie aus den Bettüchern fabriziert hatte. Dysans schreckliche Geschichten gellten ihr noch in den Ohren und dazu Tynans Worte, daß er nicht das mindeste für sie übrighabe.
    Sie sah zu, wie er ein Streichholz anrieb und

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