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Die Verfuehrerin

Titel: Die Verfuehrerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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helfen soll, eine andere Frau zu finden, dann ist das...«
    Ty küßte sie, um sie zum Schweigen zu bringen. »Diesmal ist es rein geschäftlich. Ihr Vater hat mich engagiert, daß ich sie ihm nach Hause bringe, und nun hat Dysan sie in seine Gewalt gebracht.«
    »Dann bist du besser dran, wenn du Sie dort läßt, wo sie sich im Augenblick befindet. Sie wird nicht mehr viel wert sein, wenn Dysan mit ihr fertig ist.«
    Tynan runzelte die Stirn. »Sprichst du aus eigener Erfahrung?«
    »Ich habe ein Mädchen gesehen, nachdem er mit ihr fertig war. Er mag keine Frauen. Tatsächlich mag er niemanden außer sich selbst. Er hat eine Wohnung nicht weit von hier, aber meines Wissens hält er sich dort nicht oft auf. Ich glaube, er fährt sehr häufig in den Osten, und ich könnte dir beim besten Willen nicht sagen, warum er sich überhaupt so einen gottverlassenen Winkel als Wohnung ausgesucht hat. Er hat genügend Geld, um überall in der Welt wohnen zu können, wo es ihm gefällt.«
    Tynan ließ ihre Hände los, hielt sie jedoch immer noch auf seinem Schoß fest. »Wie ich hörte, soll er hier in der Nähe geschäftlich zu tun haben.«
    »Die Leute munkeln, daß er an allen üblen Geschäften beteiligt ist, die man sich überhaupt nur vorstellen kann; doch bisher hat ihm noch keiner etwas Unrechtes nachweisen können. Die Gesetzeshüter haben Angst vor ihm.«
    Tynan schwieg eine Weile. »Du hast gesagt, seine Wohnung sei bewacht. Wie gut bewacht?«
    »Ein Fort der Armee könnte noch von ihm lernen. Er hat Männer, die Tag und Nacht um sein Haus herum patrouillieren - und nachts führen sie auch Hunde an Leinen mit. Wenn sich jemand dem Haus nähert, lassen sie die Hunde los. Die Bestien sollen so scharf sein, daß sie jeden in Stücke reißen.«
    »Ist es schon mal irgendeinem gelungen, in das Haus einzudringen?« fragte Asher.
    »Warum sollte jemand so dumm sein, diesen Versuch zu wagen?« fragte die Frau, von einem zum anderen sehend.
    »Belle, kennst du jemand, der schon mal in seinem Haus gewesen ist? Jemand, den wir fragen können?«
    Belle blickte auf ihre Hände hinunter. »Um die Wahrheit zu sagen: Ich bin im letzten Jahr einmal in seinem Haus gewesen. Mit ein paar anderen Mädchen, um... Tynan, ich möchte nicht gern an jene Nacht erinnert werden.«
    Tynan zog die Frau an sich und barg ihr Gesicht an seiner Schulter. »Dysan hält im Augenblick eine junge Frau gefangen. Prescott und ich haben vor, sie aus seiner Gewalt zu befreien, und deshalb brauchen wir jede Hilfe, die wir bekommen können. Wenn du mir irgend etwas sagen kannst, das dir im Gedächtnis haften geblieben ist: über den Eingang, den Grundriß, irgend etwas, das dieses Haus betrifft und uns weiterbringt, werde ich dir ewig dafür dankbar sein.«
    Belle schob sich von seiner Schulter weg. »Du verdienst meine Hilfe nicht, nachdem du mein eigenes Haus ruiniert hast, aber ich werde tun, was ich kann.« Sie blickte ihn auf eine verführerische Weise an. »Ich werde es tun im Gedenken an jene Zeit unten in San Antonio. Erinnerst du dich noch daran?«
    »An jeden Tag meines Lebens«, antwortete Ty lächelnd. »Ich benutze sie, um alles andere daran zu messen. Prescott, hast du ein Stück Papier bei dir? Belle wird uns einen Plan des Hauses aufzeichnen.«
    Ty schob sie von seinem Schoß herunter, während Asher sich bemühte, sein steif werdendes Bein in Gang zu setzen, um zu den Pferden zu gelangen. Minuten später saßen die drei über eine Skizze gebeugt, die Belle anfertigte, und eine Stunde darauf bestiegen die beiden Männer wieder ihre Gäule.
    Belle blickte zu Tynan hoch. »Und damit ich es nicht vergesse: Da kam gestern jemand in die Stadt, Ty, der sich nach dir erkundigte.«
    »Wie sah denn dieser Jemand aus?«
    »Groß und hager, mit langen roten Haaren. Er trug den rechten Arm in der Schlinge, zog das rechte Bein nach und schien wirklich ein großes Bedürfnis zu haben, dich zu sehen.«
    Ty beugte sich vom Pferd zu ihr hinunter und gab ihr einen langen Kuß. »Sag ihm bitte, daß du mich vierzig Meilen südlich von hier gesehen hast, wenn du ihm wieder begegnest, ja?«
    Sie lächelte zu ihm hinauf. »Vielleicht sage ich ihm das. Es könnte mir einfallen, ihm das auszurichten, wenn du auf dem Rückweg wieder durch die Stadt kommst und mich für das entschädigst, was du damals in meinem Saloon angerichtet hast.«
    »Ich könnte es einrichten.« Ty lächelte ihr noch einmal zu und galoppierte dann nach Norden, wo sich Dysans Haus befand.

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