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Die Verfuehrerin

Titel: Die Verfuehrerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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füllte sein Glas nach. »Fängst du schon wieder damit an? Also, selbst wenn ich heiraten würde, dann nie diese Frau. Ihr Vater hat meine Entlassungspapiere. Ich bringe sie zu ihm zurück und bekomme eine volle Begnadigung. Ich fasse sie an und wandere zurück ins Gefängnis. Und dann spielt auch das Geld noch eine Rolle.«
    »Das du bekommst, wenn du sie zurückbringst?«
    Ty blickte Red an. »Hast du diesen Stadtfrack gesehen, der hinter mir ritt? Es ist ein anständiger, unbescholtener Bürger, der mit Eltern und silbernen Löffeln auf die Welt gekommen ist, und Mathison wünscht seine Tochter mit ihm zu verheiraten. Ich bekomme zehntausend Dollar dafür, daß ich ihm eine in Mr. Asher Prescott verliebte Tochter zurückbringe. Und da muß sie hingehen und sich in mich vergaffen!«
    »Wie unangenehm für dich.«
    Tynan grinste sie an. »Es war nicht meine Schuld. Ich sagte doch schon, daß sie mich auf Schritt und Tritt verfolgt hat. Ich versuchte, mich von ihr fernzuhalten; aber da war sie schon wieder- in der Regel unbekleidet. Ich bin auch nur ein Mensch, weißt du?«
    »Mehr Mensch als der Rest von uns. Ist dir nie der Gedanke gekommen, daß sie dich vielleicht mögen könnte?«
    »Ein Mädchen wie sie? Die wollte doch nur ein Abenteuer, ehe sie zu ihrem reichen Daddy zurückkehrt. Ich verbringe eine Nacht im Heu mit ihr und sitze dann den Rest meines Lebens im Gefängnis, wo ich bereuen darf. Nein, danke. Erlöse mich von den guten Mädchen. Ich denke, ich bleibe lieber bei Leora und ihresgleichen.«
    »Oh, Ty«, sagte Red, stand auf und legte die Arme um seinen Rücken. »Was wirst du nur mit deinem Leben anfangen?«
    »Es nicht mehr in einem Gefängnis verbringen. Ich dachte daran, mir die zehntausend Dollar zu verdienen und mir damit ein Stück Land zu kaufen.«
    »Das Geld, das du bekommst, wenn du Miss Mathison mit diesem Mann verkuppelst? Bist du sicher, daß dir das gelingen wird?«
    Ty ging zum Fenster und blickte hinunter auf die Straße. »Ich gebe zu, es ist nicht einfach- nicht mit dem, was Mathison mir als Arbeitsmaterial gegeben hat. Dieser Mann hat kein- keine Kraft, würdest du wohl dazu sagen. Er weiß nicht einmal, wie man ein Mädchen für sich einnimmt.«
    »Im Gegensatz zu dir, wie?«
    Er sah auf sie zurück. »Bist du etwa aus irgendeinem Grund wütend auf mich? Du machst so einen schrecklich gereizten Eindruck.«
    Red setzte sich wieder. »Ty, Liebling, ich werde alt, und du bist der einzige Mensch, der einem Sohn, den ich nie haben konnte, sehr nahe kommt. Ich würde dich gern verheiratet sehen und seßhaft mit einem halben Dutzend Kinder. Ich würde mich gern mit dem Gedanken anfreunden, daß du in deinem Haus ein leeres Zimmer hast, in dem ich wohnen könnte, wenn ich mich zur Ruhe setzen möchte.«
    Ty nahm sie in die Arme und küßte sie auf die Stirn. »Wo ich auch sein mag, wird es immer ein Zimmer für dich geben; aber ich kann mich nicht mit einer Frau und Kindern sehen.«
    Sie schob sich von ihm weg. »Das kommt daher, weil du noch nie geliebt hast.«
    »So? Vor einer Stunde war ich so sehr in Leora verliebt, daß ich...«
    »Still! Du weißt genau, was ich meine. Hast du vielleicht jemals ein Mädchen gefragt, ob sie mit dir zu einem Kirchweihfest gehen möchte? Oder hast du schon einmal ein Mädchen zu einer Ausfahrt mit der Kutsche und zu einem Picknick eingeladen?«
    »Hört sich recht langweilig an, wenn du mich fragst.«
    »Ist es aber nicht! « rief sie, ihn anfunkelnd.
    Er blickte wieder zum Fenster hinaus. »Also - eines Tages haben Chris und Prescott miteinander gesungen, und mir deuchte, das wäre gar kein so übler Zeitvertreib.«
    »Du hast eine wunderbare Singstimme. Warum hast du dich den beiden nicht angeschlossen?«
    Ty zuckte mit den Achseln. »Ich weiß nicht. Ich passe einfach nicht zu solchen Leuten wie ihnen. He! Hast du Schweinskoteletts im Haus? Ich würde heute abend zu gern Schweinskoteletts essen - vier oder fünf...«
    »Wir haben Schweinefleisch auf Lager. Ty, wirst du versuchen, Chris mit diesem Mann zu verkuppeln?«
    Er brauchte eine Weile für eine Antwort, drehte sich wieder um und schaute in sein Glas. »Das ist mein Job.«
    »Aber du tust es nicht gern?«
    »Sie verdient einen viel besseren Mann als ihn. Sie hat Mumm. Ihr gefiel der Regenwald. Sie war nicht zu Tode erschrocken, weil wir uns dort aufhielten. Sie ging in ihm spazieren, während er nur immer neben dem Feuer hockte. Und sie hat sich auch vor keiner Arbeit gescheut. Während er

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