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Die Verfuehrerin

Titel: Die Verfuehrerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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mich behandelte, als wäre ich dafür angestellt worden, ihn zu bedienen, half mir Chris immer beim Entladen der Maultiere.« Er lächelte. »Nur nicht am ersten Abend.«
    Er stellte sein Whiskyglas auf den Tisch zurück. »Oh, zum Henker, sie ist nicht für mich.«
    Red legte ihm die Hände auf die Arme. »Warum ist sie nicht für dich? Ist sie nicht Mathisons einziges Kind? Ich wette, wenn sie es sich in den Kopf gesetzt hat, daß sie dich zum Mann haben möchte, wird er dich gewiß nicht ins Gefängnis zurückschicken.«
    »Aber es ist mein Hals, wenn du dich irrst, nicht wahr? Außerdem will sie mich ja gar nicht. Es war nur so, daß sie dachte, ich sei der Anführer, und der Wald kann einem das Gefühl geben, als gäbe es niemanden mehr außer dir auf der Welt. Es war die Zeit und der Ort, und nicht ich. Und die Tatsache, daß es keine Konkurrenz für mich gab.«
    »Und jetzt, wo ihr wieder aus dem Wald heraus seid, wäre sie nicht mehr an dir interessiert, glaubst du?«
    »Ich bin davon überzeugt.«
    Red drehte sich einen Moment von ihm weg. »Weißt du was? Ich habe viel mehr Vertrauen zu der jungen Dame. Ich habe ihre Artikel gelesen, und darin macht sie mir nicht den Eindruck einer wankelmütigen Dame. Wenn sie zu dir gesagt hat, sie sei in dich verliebt, glaube ich, daß sie das auch ist.«
    »Für wie lange?« fragte Ty und schüttelte sich. »Bewahre mich vor der treuen Liebe einer guten Frau!«
    »Wie wäre es denn, wenn du sie auf die Probe stellen würdest?«
    »Was für eine Probe?«
    »Rory Sayers.«
    Tynan schwieg eine Weile still. »Ist der hier in der Stadt?«
    »Im Hotel. Willst du ihm deine Chris nicht mal vorstellen?«
    »Sie ist nicht meine Chris.«
    Red lächelte ihn an.
    »Weißt du, worin dein Problem besteht, Tynan? Du hast nie dafür arbeiten müssen, eine Frau zu bekommen. Wußtest du eigentlich, daß man mit einer Frau noch andere Dinge machen kann, als mit ihr ins Bett zu gehen? Du hast vermutlich noch keine fünf Minuten mit einer Frau geredet, die keine Hure war. Ich möchte wetten, daß du nicht einmal weißt, was du außerhalb eines Schlafzimmers mit einem Mädchen anfangen sollst.«
    »Ich habe mit Chris im Regenwald fast einen Nachmittag lang geredet.« Er sah sie mit schmalen Augen an. »Red, was hast du mit mir vor?«
    »Ich möchte, daß du etwas tust, was dir nicht leichtfällt. Ich habe den Eindruck, daß du so halb und halb in diese Chris verliebt bist. Warum führst du sie nicht ein paarmal aus, redest mit ihr, lernst sie besser kennen? Das ist eine gute Vorübung für die Zeit, wo du dich ernsthaft nach einer Frau umschauen willst.«
    »Und was ist, wenn sie fortfährt, mir zu beteuern, daß sie mich liebt? Ich gehe nicht ihretwegen ins Gefängnis zurück. Nicht wegen ihr oder irgendeiner anderen Frau. Ich möchte mich nicht selbst um die zehn Riesen betrügen.«
    »Also, auf diese Weise kannst du doch selbst ein paar Gelegenheiten für die beiden anstiften, daß sie sich näherkommen. Lade Chris und Prescott zu einer Ausfahrt in der Kutsche ein. Hilf ihm, um sie zu werben. Du wirst von ihm lernen, und er von dir.«
    »Und was wird dann aus Sayers? Was für eine Rolle soll er dabei spielen?«
    »Glaubst du nicht, daß Rory der ideale Partner für deine Chris wäre? Er ist reich, etabliert, und ihm gehören all die wunderbaren Wälder rings um die Stadt. Und ganz gewiß fehlt es ihm nicht an Kraft. Vielleicht könnte er Chris dazu bewegen, daß sie ihn heiratet. Ich bin sicher, daß Mathison mit ihrer Wahl einverstanden wäre, und du würdest deine zehntausend Dollar bekommen.«
    Ty sagte nichts, nahm aber sein leeres Glas vom Tisch und füllte es mit Whisky auf. »Ich kann mir Chris und Sayers nicht als Ehepaar vorstellen.«
    »Oh, ich schon. Rory besitzt so viel Persönlichkeit, und alle Frauen himmeln ihn an. Du könntest Chris und Rory und diesen hübschen jungen Mann, den Mathison für seine Tochter ausgesucht hat, einen Nachmittag lang aufs Land mitnehmen, dich zurücklehnen und von deinen zehntausend Dollar träumen. So leicht hat noch keiner auf der Welt sein Geld verdient.«
    »Chris mag Sayers vielleicht gar nicht. Sie hat Geschmack. Sie ist eine echte Lady. Ihre Unterwäsche ist mit ihren Initialen bestickt, aber das sind nicht so knallige Sachen, wie Susie sie zu tragen pflegte; sondern winzige weiße Initialen auf weißem Stoff. Und Chris stellt eine Menge Fragen. Sie will genau wissen, mit wem sie es zu tun hat. Wenn Sayers ihr nur schön tun möchte,

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