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Die Verfuehrerin

Titel: Die Verfuehrerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Baby!« rief Red zurück. »Sie kommen mit mir«, sagte sie dann leise zu Chris, nahm diese beim Arm und öffnete die Schranktür. »Das ist ein Ort für Männer, denen es nur Spaß macht, wenn sie zuschauen können. Sie bleiben hier und hören zu. Ich werde herausfinden, wie sehr oder wie wenig Ty Sie mag. Haben Sie verstanden?«
    Chris lag die Frage auf der Zunge, welche besondere Bewandtnis es denn mit diesem Schrank habe. Aber sie schluckte sie hinunter. »Ja«, flüsterte sie; dann schob Red oder drückte sie vielmehr in den Sessel hinein, der im Schrank stand, und schloß die Tür.
    »Ich komme schon, Ty, Honey!« rief Red, durchquerte den Raum und öffnete die Zimmertür.

Kapitel 8
    Tys Haare waren noch naß, und er knöpfte sich gerade das Hemd zu.
    »Zieh es noch nicht an«, befahl Red, während sie ihm die Tür aufhielt. »Ich möchte mir erst deinen Rücken ansehen.«
    »Dem fehlt nichts mehr«, sagte Tynan, zog aber gehorsam wieder sein Hemd aus.
    Red strich mit beiden Händen über seinen Rücken und drehte ihn ins Licht- und dem Schrank zu-, damit sie ihn besser betrachten konnte. »Ihm mag zwar nichts mehr fehlen, aber es wird noch Wochen dauern, bis er ganz verheilt ist. Und du bestehst nur aus Haut und Knochen. Wir müssen dich aufpäppeln.«
    Er streifte sich das Hemd wieder über.
    »Du redest wie Chris.«
    »Ist das die kleine Blonde, die mit dir in die Stadt geritten ist? Das Mädchen, von der alle behaupten, sie sei Nola Dallas?«
    Ty goß sich einen Whisky ein und nahm auf dem Sofa Platz. »Himmel, tut das gut. Was man im Gefängnis am meisten vermißt, ist die Freiheit; aber auch die kleinen Freuden des Lebens wie gutes Essen und Trinken, ein sauberes Bett und« -er grinste- »Frauen. Du solltest dieser Leora mehr bezahlen. Was du ihr auch gibst, es ist nicht genug.«
    »Du hast meine Frage noch nicht beantwortet. Ist diese kleine Blonde, mit der du hierherkamst, Nola Dallas?«
    »Ja«, gab er zurück und schaute dabei in sein Glas. »Erzähl mir mal, was in den letzten zwei Jahren so alles passiert ist. War das Geschäft gut? Du scheinst viel mehr Mädchen zu haben als früher.«
    »Ich habe den Eindruck, daß einige von den Mädchen, mit denen du gebadet hast, nicht mir gehören«, sagte Red grollend. »Tynan, hör auf, mir ständig ausweichende Antworten zu geben. Warum bist du wieder hierhergekommen? Hat man dich nun endgültig aus dem Gefängnis entlassen? Oder ist es nur vorläufig?«
    Er lächelte sie an. »Es ist endgültig, mehr oder weniger.«
    »Was soll das heißen - >mehr oder wenigen?«
    »Eine hübsche kleine Blondine könnte mich zurück in den Bau schicken, heißt das.«
    »Oh?« tat Red überrascht und zog die Brauen in die Höhe.
    »Nun tu bitte nicht so, als wärst du das einzige ahnungslose Wesen in der Stadt. Sogar die Mädchen haben mir in der Badewanne kichernd von der berühmten Nola Dallas erzählt, die im Hotel wohnt. Ist sie denn wirklich so berühmt? Ich meine, ich weiß zwar, was sie getan hat, denn ihr Vater hat mir einen Stoß von Zeitungsartikeln zu lesen gegeben, die sie geschrieben hat oder in denen über sie geschrieben wurde. Aber ich dachte, hier draußen...«
    »Liebling, sie ist das, von dem jede Frau träumt: aufrichtig, tapfer, eine Kämpferin, die sich in einem Männerberuf durchgesetzt hat.«
    »Mehr, als ich erreicht habe«, murmelte Tynan.
    »War es wirklich so schlimm im Gefängnis?« fragte Red, sich ihm gegenübersetzend.
    »Ich glaube, der alte Dickerson hatte sogar dort noch Freunde. Ich schätze, daß er sich ausgerechnet hat: Wenn ich es nicht mit einem Seil schaffe, dann mit Ketten und einer Peitsche.«
    Red streckte den Arm aus und streichelte Tys Wange, und er küßte ihren Handteller. »Aber jetzt bist du frei«, sagte sie.
    »Solange ich diese hübsche kleine Tochter von Del Mathison in Ruhe lasse. Und ich habe schon leichtere Auflagen gehabt.«
    »Du magst sie, wie?«
    »Ich möchte meinen, ja. Jeder Mann würde eine Frau mögen, die sich ihm so in den Weg stellt wie sie. Die ersten paar Male, die wir uns begegneten, hatte sie nicht einen Faden auf dem Leib.«
    Red lehnte sich wieder ins Sofa zurück. »Wirklich? Ich kann mir nicht vorstellen, daß eine Frau, die so berühmt ist wie Nola Dallas, es nötig hätte, einem Mann nachzulaufen.«
    »Mag sein. Aber dann machte sie bei mir eine Ausnahme. Sie sagte, sie wollte den Rest ihres Lebens mit mir verbringen.«
    »Wäre das denn so übel? Ein Heim und Kinder?«
    Tynan stand auf und

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