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Die Verfuehrerin

Titel: Die Verfuehrerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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übernehme. Er hat keinen Sohn, und Chris ist offensichtlich nicht daran interessiert, jemand zu finden, der die Geschäfte für sie führt.« Er warf Tynan einen scharfen Blick zu. »Sie denken doch wohl nicht daran, sie selbst zu heiraten, oder? Mathisons Geld würde eine recht gute...«
    »Wir würden viel besser miteinander auskommen, wenn Sie Ihre Meinung für sich behielten. Und jetzt löschen Sie das Feuer, und legen Sie sich aufs Ohr. Wir reiten morgen früh sehr zeitig weiter.«
    Es war noch nicht Morgen - noch lange nicht-, als Tynan Asher weckte, indem er ihm eine Hand auf den Mund legte. Der Blick aus Tys Augen verriet Asher, daß er sich ganz still verhalten mußte, als er ihm ein Zeichen gab, ihm aus der flachen Höhle zu folgen. Sie trugen ihre Sättel und Taschen hinaus und führten die Pferde so leise wie möglich den Hügel hinunter. Es nieselte immer noch.
    »Welche Stunde haben wir?« fragte Asher gähnend.
    »Unsere letzte hier auf Erden, wenn wir nicht so rasch wie möglich von hier verschwinden. Da war jemand draußen vor der Höhle.«
    »Ich habe niemanden gehört.«
    »Gut. Sie können ja hierbleiben. Ich reite.«
    Asher warf einen Blick auf den ihn umgebenden dunklen Wald, stieg in den Sattel und ritt hinter Tynan her.
    Sie ritten den ganzen Tag hindurch bis in die Nacht hinein, so daß Asher im Halbschlaf im Sattel hin und her pendelte. Als Tynan dann endlich anhielt, vermochte Asher nicht einmal den Stall zu erkennen, in dem sie sich beide befanden.
    »Nehmen Sie Ihrem Gaul das Lederzeug ab«, befahl Ty. »Oder wollen Sie hier auf Ihrem gesattelten Pferd sitzen bleiben?«
    Langsam gehorchte Asher, schob Hafer und Heu zu seinem Pferd in den Verschlag und folgte Ty dann blind hinaus in die Nacht und die Treppe auf der Rückseite des Hauses hinauf. Er stellte nicht einmal Fragen, als Ty sich auf das Dach hinaufschwang, geduckt darüber hinlief und dann mit einem Sprung auf das nächste Hausdach übersetzte. Asher war froh, daß es schon dunkel war, so daß er nicht sehen konnte, wie tief er fallen würde, wenn er das nächste Dach verfehlte. Nachdem sie auf diese Weise drei Dächer hinter sich gebracht hatten, zog Tynan einen Schlüssel aus der Tasche, schloß damit eine Falltür auf und stieg dann die Sprossen von etwas hinunter, das vermutlich eine Speichertreppe war. Sobald sie sich im Innern des Gebäudes befanden, ging Tynan leise einen langen Korridor hinunter und öffnete die dritte Tür auf der linken Seite.
    Eine junge Frau drehte sich im Bett herum und blickte verschlafen zur Tür. »Alice, das ist Asher, und er braucht einen Platz zum Schlafen.«
    Die Frau zog sich die Zudecke wieder über die Schultern, drehte sich auf die Seite und schlief weiter. Tynan schob Asher in das Zimmer hinein, machte die Tür hinter ihm zu, ging dann noch an zwei Türen vorbei und öffnete die letzte auf der linken Seite.
    Dort stieg Red gerade aus dem Bett und zog sich einen Morgenmantel über. »Dachte ich mir doch, daß ich jemanden draußen auf dem Flur gehört hatte.«
    »Warum ist es denn heute hier so ruhig?« fragte Ty und goß sich einen Whisky ein.
    »Vier Männer kamen hierhergeritten und schossen im Haus wild um sich. Ich habe es daraufhin für heute geschlossen. Ty, die vier sind deinetwegen hier gewesen.«
    Tynan trank sein Glas in einem Zug leer. »Sie reiten schon seit zwei Tagen auf meiner Spur. Hast du etwas zu essen für mich?«
    Red öffnete einen Schrank und holte Brot und Käse heraus. »Ich habe mir schon gedacht, daß du hierherkommen würdest. Nur kannst du hier nicht bleiben.« Red setzte sich auf ein Sofa. »O Ty, was hast du denn nun schon wieder angestellt? Ich dachte, du würdest eine Weile ehrlich bleiben.«
    »Sie sind nicht hinter mir her, sondern wollen nur verhindern, daß ich Chris wiederfinde«, sagte er mit vollem Mund.
    »Chris« - Reds Kopf ruckte in die Höhe - »dieses doppelzüngige kleine Biest? Ich vertraute ihr, und sie lief davon und hätte dich im Gefängnis verrotten lassen, obwohl du unschuldig warst.«
    »Nun ja, da siehst du mal, was wahre Liebe ist. Was sie mir auch angetan haben mag - ich bin dafür verantwortlich, daß sie wieder nach Hause kommt zu ihrem Vater.«
    »Auch auf die Gefahr hin, daß du dein Leben verlierst?«
    Ty gab ihr darauf keine Antwort, kaute nur weiter und sagte dann: »Hast du irgendwo ein leeres Bett für mich? Ich habe Prescott bei Alice einquartiert.«
    »Du kannst mein Bett haben«, sagte Red mit einem Seufzer. »Heute

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