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Die Verfuehrerin

Titel: Die Verfuehrerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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gehören noch weiße Stiefel dazu und silberbeschlagene Revolver mit silbernen Patronen! Ein wahrhaftiges Prunkstück ist das.«
    Ty saß mit zusammengepreßten Kiefern auf dem Bett.
    »Wenn du dich dort draußen umbringen läßt, werde ich dafür sorgen, daß du in diesem Kostüm begraben wirst!« sagte Red.
    Ty schüttelte den Kopf. »Ich hoffe nur, daß Mathison zu würdigen weiß, was ich alles seinetwegen auf mich nehme, damit er seine Tochter wiedersieht.«
    »Ja, doch jetzt mußt du erst einmal von meinem Bett aufstehen, damit wir dich auspolstern können, weil dir sonst die Sachen nicht passen.«
    Eine Stunde später stand Tynan oben im Salon, umgeben von kichernden Damen. Asher, eine Zigarre von einem Zoll Durchmesser im Mundwinkel, saß in einem Sessel mit Alice auf dem Schoß.
    »Das steht Ihnen gut, Tynan«, sagte Asher. »Es paßt ausgezeichnet zu Ihnen.«
    Red legte rasch ihre Hand über Tynans Hand, die auf dem Griff des silberbeschlagenen Revolvers ruhte, während sie seine Haare prüfte, die sie mit Talkpuder weiß gefärbt hatte.
    Die Frauen hatten Kissen in die Hose des verblichenen Zirkusdarstellers genäht, damit Ty das Kostüm auch richtig ausfüllte. Er hatte nun einen Bauch, der über den Gürtel mit der Silberschnalle hinausquoll, und der Zwickel der Hose hing ihm fast zwischen den Knien.
    »Zu schade, daß wir das hier kaschieren mußten«, sagte Leora und fuhr ihm mit der Hand über die Pobacken.
    »Jetzt«, sagte Red, »siehst du zwar echt aus, doch fehlt es dir noch an der richtigen Stimmung. Der Mann kam mit knallenden Pistolen ins Haus, und genauso mußt du es wieder verlassen.«
    »Ich habe es gern, wenn du mit deiner Pistole ballerst«, sagte Leora laut in Tynans Ohr.
    »Dazu hat er jetzt keine Zeit«, sagte Red. »Sind Sie so weit, Mr. Prescott?«
    »Jederzeit.«
    »Dann können Sie ihm durch die Tür auf die Straße hinaushelfen. Denn du bist viel zu betrunken, Ty, um ohne Begleitung noch gehen zu können. Hast du mich verstanden?«
    Ty nickte stumm.
    »Ist das Pferd bereit?« fragte Red.
    »Was für ein Pferd?« fragte Ty.
    »Sie werden es wissen, wenn Sie es sehen«, sagte Asher lachend. »Und übersehen können Sie es nicht.«
    Red schob ihre Arme unter Tys Achseln: »Honey, ich möchte dich Wiedersehen- und das ist die einzige Möglichkeit, mir diesen Wunsch zu erfüllen. Und jetzt küsse mich und geh.«
    Ty hielt sie eine Minute lang fest, küßte sie auf die Wangen und verließ dann den Salon. Seine prächtigen langen Sporen klirrten über den Parkettboden. Auf der Treppe über der Halle hielt er an, zog die beiden silberbeschlagenen Pistolen und schoß damit in die Decke. Dann stiefelte er, mit Frauen behangen, hinunter ins Erdgeschoß.
    Dort brüllte er: »Ich bin tückischer als eine Schlange und doppelt so schnell!«, torkelte nach vorn, fiel einer Frau um den Hals und schoß dabei mit einer Pistole in die Decke, mit der anderen auf einen Tisch, der von Männern besetzt war. Er traf zwei volle Biergläser und verfehlte nur knapp einen Hünen von Cowboy.
    Der Cowboy stand auf und wollte auf Tynan losgehen, doch Asher verstellte ihm den Weg.
    »Er ist betrunken«, sagte Asher. »Es war ein Unfall.«
    »Dann schaff ihn möglichst rasch hier raus«, sagte der Cowboy grollend, die Hand an dem Holster, »bevor er einen Unfall erleidet...«
    »Ich bin so stark wie ein Grislybär und so scharfäugig wie ein Falke«, brüllte Ty.
    »Komm, Falke, laß uns gehen«, sagte Asher zu ihm und schob ihn auf den Ausgang zu.
    »Ich kann schneller reiten und schießen als jeder andere ...«
    Asher, der bemerkte, daß Ty schon wieder mit seiner Pistole auf den Tisch zielte, wo die Cowboys- vermutlich von Dysan gedungene Männer - saßen und ihn beobachteten, schlug Tys rechten Arm in die Höhe, so daß die Kugel das Gemälde über der Bar traf und ein Loch in den ansehnlichen Hintern der nackten Schönheit riß, die sich dort auf einem Pfuhl räkelte.
    »Ich bin so rank wie eine Tanne und so häßlich wie ein Muli, aber die Mädchen reißen sich um mich, weil er so groß ist und so hart steht wie ein Steven«, grölte Ty, während Asher ihn zur Vordertür hinausschob.
    »Steigen Sie auf dieses verdammte Pferd«, zischelte Asher, »ehe Sie uns alle beide umbringen«.
    Vor ihm stand ein schneeweißer Schimmelhengst mit hellroten Augen und weißem Sattel. Ty zögerte keine Sekunde, sondern sprang in den Sattel, wickelte den Zügel um den Sattelknopf und zog das Gewehr, das rechts neben ihm im

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